Prinz Balthazar – oder „Gott schütze den König“
Ein kleiner Prinz erblickte am vergangenen Sonntag das Licht der Welt. Die Redaktion beleuchtet seinen Namen, der nicht nur von einem der drei Weisen getragen wird
Die Freude am großherzoglichen Hof ist groß: Ein neuer Prinz ist geboren – Balthazar Felix Karl erblickte am 7. Januar 2024 das Licht der Welt. Die Eltern und seine Geschwister sind überglücklich. Und auch die Großeltern können ihre Freude kaum in Worte fassen. Die Großherzogin – seine Großmutter väterlicherseits – postete jüngst Fotos aus der Maternité Grande-Duchesse Charlotte ... und sorgte für Verwirrung: Zunächst hieß das Baby „Balthasar“(offizielle Mitteilung), dann im Beitrag der Großmutter und später auf www.monarchie.lu „Balthazar“. Richtig ist letztgenannte Variante, wie der Hof heute bestätigte.
Der Name Balthazar, oder Balthasar im Deutschen, ist die griechische Form des akkadischen Namens „Bel-scharra-usur“, wie die Namensberatungsstelle der Universität Leipzig verrät. Dies kann mit „Gott schütze den König“übersetzt werden.
Erstmals Erwähnung findet „Balthasar“beziehungsweise „Balthazar“im Alten Testament, als Name eines babylonischen Regenten. Die drei Weisen im Matthäusevangelium werden lediglich als Sternendeuter bezeichnet. Wirklich gebräuchlich wurde Balthasar in hiesigen Breiten erst viel später, etwa im 6. Jahrhundert nach Christus, als sich der Name durch die „drei Weisen“(Kaspar, Melchior und Balthasar) auch in Mitteleuropa verbreitete.
Ein Architekt und ein Bogenschütze
Als berühmte Namensträger gelten der Theologe Balthasar Meisner (1587-1626), der Bildhauer Balthasar Permoser (16511732) und nicht zu vergessen Balthasar Neumann (1687-1753), ein Architekt und Bauplaner, dem unter anderem die Würzburger Residenz und der kunstvolle Innenraum der Kirche St. Paulin in Trier zu verdanken sind. Als ein bekannter Namensvetter der Neuzeit ist der US-Schauspieler Balthazar Getty zu nennen, der etwa in den Filmen „Natural Born Killers“und „Judge Dredd“mitwirkte.
Balthasar ist darüber hinaus auch als Nachname gebräuchlich. Bestes Beispiel ist hier Marcel Balthasar: Der 1939 geborene ehemalige Bogenschütze vertrat das Großherzogtum 1972 bei den Olympischen Spielen in München. 1974 wurde er sogar zum Sportler des Jahres gekürt.
Ob der kleine Prinz in Zukunft als Rufnamen Balthazar oder etwa eine Kurzform – Balles oder Balz – erhalten wird, ist natürlich nicht bekannt. Gewiss ist nur, dass er einen außergewöhnlichen Vornamen trägt, der ihn sein ganzes Leben lang begleiten wird.
Erstmals Erwähnung findet „Balthazar“im Alten Testament, als Name eines babylonischen Regenten.