Lernen, einander zuzuhören
Eine Gruppe aus Luxemburg besuchte das Freundschaftsfest von Taizé in Ljubljana
Am 27. Dezember machte sich eine Gruppe von neun Personen aus Luxemburg auf nach Ljubljana in Slowenien zum 46. europäischen Taizétreffen, das vom 28. Dezember bis zum 1. Januar stattfand. Die Gruppe war bunt gemischt. Sie setzte sie sich aus sieben verschiedenen Nationalitäten und verschiedenen Religionen (Katholiken, ein Orthodoxer, ein Muslim und ein Hindu) zusammen. „Wir wurden in der Pfarrei von Vrhnika, etwa 22 Kilometer von Ljubljana entfernt, in Familien untergebracht; eine wunderbare Begegnung mit neuen Freunden“, erzählt Diakon Frank Strock, der die Gruppe begleitete.
Im gemeinsamen Gebet, konnten sich die Teilnehmenden in Stille an zwei Abenden uns Gedanken über den Apostel Thomas machen „Einerseits den Thomas, der Jesus mit seinem Mut zur Frage, eine der schönsten Aussagen Jesu entlockt (Ich bin der Weg, und die Wahrheit und das Leben) und andererseits den Thomas, der den ersten Osterabend verpasst und sich ausgeschlossen fühlte, um dann sieben Tage später dem Auferstandenen zu begegnen und seine Freude und seinen Glauben auszudrücken“, fasst Strock zusammen.
In den Kleingruppen am Morgen wurde unter anderem Zuhören ein Thema über das nachgedacht. Ein junger Sportlehrer aus Polen merkte an, dass die jungen Menschen es immer mehr verlernten sich zu äußern, da sie lieber über sozialen Medien kommunizierten, wobei die Tiefe in den Gesprächen verlorenginge. Eine junge angehende Ärztin aus Holland meinte, dass viele Menschen zu Arzt gingen, um zu reden, und die physische Krankheit oft zweitrangig wäre. Lernen, einander zuzuhören, und besonders das direkte Gespräche Angesicht zu Angesicht erlauben es einem den andern besser zu verstehen – so lautete das Fazit der Runde.
Das neue Jahr begann wie immer mit dem Fest der Nationen, in dem jedes Land sich auf verschiedenste Art und Weise vorstellt, durch Tanz, Quiz oder Liedern. Neben den Slowenen waren Polen, Holländer, Spanier, Ungarn und Deutsche in der Pfarrei. „Wie bei jeder Taizébegegnung konnten wir wieder neue Freunde dazugewinnen“, freut sich Strock.