Zehn spannende Neuheiten im Autojahr 2024
Die PS-Branche treibt es bunt im neuen Jahr: Klassische Familienkutschen treffen auf smarte Stromer und leistungsstarke Luxusmodelle
Die Autoindustrie steckt tief im Wandel, wagt den Aufbruch in eine neue Antriebswelt und kann vom Alten dennoch nicht ganz lassen. Während die Entwickler, Ingenieure und Designer unter der Doppelbelastung stöhnen und die Buchhalter noch spitzer rechnen müssen, profitieren davon die Kunden: Sie haben in Zeiten wie diesen mehr Auswahl denn je.
Renault R5 E-Tech: Eine Ikone kehrt zurück
Der R5 war für Renault ein Bestseller. Deshalb kramen die Franzosen das Original jetzt wieder hervor und machen ihn zum Vorbild für ihren nächsten Stromer. Der zitiert die alte Karosserieform, steht aber auf einer neuen Plattform. Es wird laut Hersteller zunächst zwei Batterieoptionen geben, von denen die größere für 400 Kilometer reichen soll. Der Startpreis soll bei unter 25.000 Euro liegen.
Audi Q6 E-Tron: Aller Anfang ist er
Wenn Audi, als erstes in Eigenregie entwickeltes E-Auto, den Q6 E-Tron bringt, beginnt für die Bayern eine überfällige Modelloffensive, die laut Eigenaussage in kurzer Folge ein halbes Dutzend neuer Stromer umfassen soll. Der Akku des Q6 (mit 295 kW/402 PS oder 380 kW/517 PS) mit 100 kWh soll bis zu 600 Kilometer Reichweite bieten.
Mini: Elektrischer Neustart
Mini bringt nach Jahren halbherziger Modellpflegen und modischer Sonderserien gleich drei neue Baureihen auf den Weg – zwei davon kommen 2024 auch noch in den Handel: der neue Cooper und der nächste
Countryman. Der Cooper misst wie der bisherige Dreitürer knapp 3,90 Meter und soll später auch als Fünftürer und Cabrio angeboten werden. Der Countryman wächst um rund 15 Zentimeter auf 4,43 Meter und wird so vollends zu einem SUV in der Kompaktklasse. Für alle drei Baureihen hat BMW eine eigene Elektroplattform entwickelt. Deshalb gibt's laut Mini künftig EMotoren von bis zu 200 kW/272 PS, Batterien bis 64 kWh und Reichweiten von maximal 440 Kilometern. Cooper und Countryman bietet Mini allerdings auch noch einmal mit Verbrennermotor an.
Citroën C3: Preisbrecher an der Ladesäule
Im Frühjahr bringt Citroën den neuen C3 als eines der günstigsten E-Autos aus Europa in den Handel. Die Preise für den 4,01 Meter langen Kleinwagen mit SUV-Silhouette starten bereits bei 23.300 Euro. Dafür gibt's zwar fünf Plätze und 310 Liter Kofferraum, doch beim Antrieb wird gespart: Der Motor leistet nur 83 kW/113 PS und bei 135 km/h ist Schluss. Immerhin soll der Akku mit 42 kWh Reichweiten von bis zu 320 Kilometern ermöglichen.
Suzuki Swift: Nach alter Väter Sitte
Das Design des knapp 3,90 Meter langen Fünftürers mit 2,45 Metern Radstand und 265 Litern Kofferraum folgt dem Vorgänger. Der 1,2 Liter große Dreizylinder für 60 kW/82 PS und 170 km/h Spitze ist laut Suzuki jetzt als Mild-Hybrid ausgelegt. Preise nannte Suzuki noch keine. Doch wenn man bei der Kalkulation so konservativ war wie bei der Konstruktion, sollte der Neue kaum mehr kosten als der Alte und so bei rund 20.000 Euro starten.
Skoda Superb: Für Firmen und Familien
Der große Skoda rollt in dritter Generation vor – als jeweils auf rund 4,90 Meter gestreckte Limousine oder Kombi. Neben überarbeiteten Benzinern und Dieseln und dem hier ersten Mild-Hybrid-Antrieb gibt's auch einen weiterentwickelten Plug-in-Hybriden. Für rein elektrische Reichweiten von mehr als 100 Kilometern sorgt eine mit 25,7 kWh verdoppelte Akkukapazität.
Polestar 4: Den Blick nach vorn
Als Tochter des Großkonzerns Geely und Schwester von Volvo steht Polestar für viele Newcomer mit chinesischem Einfluss und westlichen Werten. Der Polestar 4 ist dafür fast sinnbildlich. Weniger, weil er für rund 60.000 Euro als aufgebocktes Elektrocoupé startet, sondern weil der zukunftsfreudige Optimismus sogar ins Blech gepresst ist: Als eines der ersten Autos verzichtet der Polestar 4 auf die Heckscheibe – und lenkt den Blick so nur nach vorn.
Dacia Duster: Preisdumping auf dem Boulevard der Eitelkeiten
Er ist ein Star für Schnäppchenjäger. Das will die rumänische Renault-Tochter auch mit der neuen Generation erreichen und baut so nach eigenen Angaben auf alte Stärken. Es bleibt mit 4,34 Metern Länge beim bekannten Format und bei markigen Formen. Doch werden diese außen etwas feiner gezeichnet und innen von etwas wertigeren Materialien begleitet. Die Option auf Allradantrieb bleibt ebenfalls und der Preis soll laut Hersteller weiter unter 20.000 Euro beginnen. Neu sind digitale Instrumente und ein Mild-Hybrid-Benziner. Es gibt zudem einen 1,0-Liter-Dreizylinder für Flüssiggas oder Benzin und neu auch einen Vierzylinder-Hybrid.
VW Tiguan: Der Meister aus Wolfsburg
Im Frühjahr startet VW ab 38.840 Euro die dritte Generation des Tiguan. Das SUV wird rund drei Zentimeter länger und soll innen mehr Platz bieten. Speziell der Kofferraum legt zu und fasst nun schon bei aufrechter Rückbank bis zu 652 Liter. Kräftig nachgelegt hat VW auch beim Antrieb. So nutzt der Tiguan zwar weiterhin die sogenannte MQB-Plattform und ist im Grunde seines Herzens ein Verbrenner, doch hat VW vor allem die Plug-in-Hybriden überarbeitet.
Mercedes CLE: Noblesse in der Nische
Die Zeiten sind ernst für die Autobauer und der Wandel ist teuer. Doch so ganz lassen sie sich den Spaß nicht nehmen. Sinnbildlich dafür: der Mercedes CLE. Zwar muss der Zweitürer gleich zwei Baureihen aus der C- und der E-Klasse ersetzen. Doch leisten sich die Schwaben damit den Luxus, weiterhin mit ein wenig Schöngeistigkeit zu locken. Denn statt praktischem Nutzwert, Vernunft und Effizienz stehen hier Performance, Vergnügen und Eleganz im Vordergrund. Schließlich ist der CLE seit diesem Winter als Coupé im Handel und wird im Frühjahr zu einem der ganz wenigen neuen Cabrios der Saison. Das sieht man auch unter der Haube. Dort gibt es neben den bekannten Vierzylinder-Benzinern und Dieseln erstmals in der Modellfamilie auch einen Sechszylinder. GMS