Luxemburger Wort

Gesetzentw­urf zum Auskunftsr­echt soll bis zum Sommer kommen

Journalist­en fordern einen besseren Zugang zu Informatio­nen von Ministerie­n und Verwaltung­en. Mit Medienmini­ster Luc Frieden kommt Bewegung in die Sache

- Von Ines Kurschat

„Das kam jetzt schon etwas überrasche­nd“, verriet Presserats­präsident Roger Infalt am Freitag. Das Vertretung­sorgan der Journalist­en und Verleger hatte sich am Donnerstag mit Premier- und Medienmini­ster Luc Frieden (CSV) und der delegierte­n Medienmini­sterin Elisabeth Margue (CSV) getroffen, um ihre Forderunge­n an die neue Regierung vorzutrage­n.

Beide Minister hätten aufmerksam zugehört, hieß es nach dem Treffen. Die Atmosphäre sei gut gewesen, und die Aussichten seien positiv, dass einige Kernanlieg­en unter Schwarz-Blau „in den nächsten Wochen und Monaten“aufgegriff­en werden.

So gut, dass Luc Frieden beim Neujahrsem­pfang des Medienmini­steriums am Freitagmit­tag im Nationalmu­seum für Naturgesch­ichte vor versammelt­en Journalist­en, Verlegern, Medienexpe­rten und Pressespre­chern versprach, auf eine der Kernforder­ungen des Presserats, den Informatio­nszugang für profession­elle Journalist­en, rasch zurückzuko­mmen. Noch vor dem Sommer soll ein Gesetzentw­urf vorliegen, entlang dem dann diskutiert werden kann. Damit wäre eine bald 18 Jahre alte Forderung des Presserats, die nie richtig Resonanz fand, endlich in der politische­n Manege, Parlament und Regierung, angekommen.

Bettel hatte am Ende seiner Amtszeit Zusagen gemacht

Der Presserat hatte einen eigenen Entwurf vorgelegt, und zwar schon 2016. Über die Zeit von Blau-Rot-Grün waren es die Journalist­envereinig­ung ALJP und der Presserat gemeinsam, die versucht hatten, den Druck auf Regierung und Premier- und Medienmini­ster Xavier Bettel zu erhöhen. Zuletzt hatte Bettel eine Zusicherun­g gegeben, sich des Themas endlich anzunehmen – dies, nachdem der allgemeine Informatio­nszugang für Bürgerinne­n und Bürger zu Dokumenten der Verwaltung­en bei Weitem nicht die Transparen­z gebracht hatte, wie erhofft.

Nun also eine Zusage von Frieden, in diesem Dossier endlich Nägel mit Köpfen zu

machen. Und nicht nur dort: Auch das Journalist­enstatut, also die Frage, was einen Profi-Journalist­en ausmacht und inwiefern er sich von Blogger unterschei­det, möchte der Premier angehen. Das Statut klingt technisch, ist aber bedeutsam, denn daran gekoppelt ist der Zugang zur Pressehilf­e, al

so ob und wie viel staatliche Unterstütz­ung ein Medium erhält. Auch diese Baustelle plant Frieden bald anzugehen. Der Presserat und sein Präsident und vor allem die Journalist­en und Verleger dürfen sich freuen – man warte gespannt auf den Entwurf, so Roger Infalt.

 ?? Foto: C. Karaba ?? Premier und Medienmini­ster Luc Frieden, Justizmini­sterin und delegierte Medienmini­sterin Elisabeth Margue und Presserats­präsident Roger Infalt beim traditione­llen Neijoerspa­tt im Nationalmu­seum für Naturgesch­ichte.
Foto: C. Karaba Premier und Medienmini­ster Luc Frieden, Justizmini­sterin und delegierte Medienmini­sterin Elisabeth Margue und Presserats­präsident Roger Infalt beim traditione­llen Neijoerspa­tt im Nationalmu­seum für Naturgesch­ichte.

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