Ich sollte öfter auf meine Wortwahl achten
Sollte ich – aus welchen Gründen auch immer – eine Autobiografie schreiben, wird sie den Titel tragen: „Warum bin ich so?“Das liegt nicht nur an meinem Tollpatsch-Dasein, das schon für so manch einen gebrochenen Knochen gesorgt hat, sondern auch an meinem Hirn. Viel zu oft rede oder schreibe ich, bevor mein Verstand einsetzt.
Mein privates Umfeld kennt meine kognitiven Aussetzer, ungewollten Doppeldeutigkeiten oder versehentlich, wenn auch witzig, viel zu hart formulierten Aussagen und freut sich über einen Lacher. In der Redaktion versuche ich meistens, auf meine Ausdrucksweise zu achten, aber das gelingt mir nur mäßig. Mein Gehirn macht manchmal komische Sachen.
Erst, als die Antworten eintrudeln, bemerke ich meine geschmacklose Formulierung.
Wenn Sie Veganer oder Vegetarier sind, lesen Sie bitte nur auf eigene Verantwortung weiter. Kürzlich habe ich nämlich eine Vermisstenmeldung übernommen und vorher mit Kollegen besprochen, wie traurig ich es finde, dass der kleine Bulle Simba ausgebüxt ist. Die Meldung geht online, ich informiere per Chat die Kollegen: „Ech hunn de klenge Stéier Simba verschafft.“Plötzlich bricht um mich herum Gelächter aus. „Das war doch Absicht!“Leider nein.
Erst als die Antworten eintrudeln, bemerke ich meine geschmacklose Formulierung, muss selbst lachen und schäme mich als Tierliebhaber gleichzeitig für meine Wortwahl.
Wegen meiner belustigten ChatTeilnehmer lerne ich, dass Antilope nach Wild schmeckt, Krokodil nach fischigem Hühnchen, das Fleisch von Springböcken aufgrund ihrer Ernährung nach Kräutern – und dass ich doch bitte zuerst nachdenken soll, bevor ich auf „Senden“drücke. Liz