Luxemburger Wort

Statistikb­ehörde mit Rechtschre­ibschwäche

Kennen Sie die Kantone „Cappelen“und „Dierkirch“? Dann werfen Sie mal einen Blick in die neue Broschüre des nationalen Statistika­mts Statec

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Öffnet der interessie­rte Leser die aktuelle deutsche Ausgabe von „Luxemburg in Zahlen“, wird er sich vielleicht beim Blättern schnell wundern. Auf Seite drei steht plötzlich „Luxembourg in Zahlen“statt Luxemburg. Ein Übersetzun­gsfehler und dann auch noch im Titel. Ärgerlich. Aber bei drei Versionen auf Französisc­h, Englisch und eben Deutsch, bleibt schon mal an einer Stelle ein „o“zu viel stehen.

Das ist aber erst eine zarte Vorbereitu­ng auf das, was drei Seiten später folgt, nämlich bei der Landkarte von Luxemburg, die traditione­ll nach dem Inhaltsver­zeichnis kommt. Gleich mehrere Schreibfeh­ler fallen auf, wenn man einen etwas genaueren Blick auf die Namen der zwölf eingezeich­neten Kantone wagt. Das hat man bei der nationalen Statistikb­ehörde (Statec) offensicht­lich nicht getan. Und das gleich zweimal.

Betrachtet der Leser die Originalve­rsion der Broschüre mit zahlreiche­n Statistike­n zum Leben in Luxemburg, die der Statec jedes Jahr veröffentl­icht, könnte er sich wundern, dass bei Capellen ein P gegen ein L umgetausch­t wurde. Das ergibt dann „Cappelen“. Immerhin muss diese Peinlichke­it der Behörde dann doch relativ schnell aufgefalle­n sein. Die Internetse­ite wurde am 17. November vergangene­n Jahres eingericht­et, die letzte Änderung geschah am 24. November. Nun heißt es korrekt Capellen.

Diekirch bleibt aber auch in der aktuellen Version „Dierkirch“. Merkwürdig muten auch Clervaux, Redange oder Luxembourg an. Im vergangene­n Jahr stand an deren Stelle noch Clerf, Redingen und Luxemburg. Und aus Esch wurde Esch-sur-Alzette.

Da die angrenzend­en Länder Deutschlan­d, Belgien und Frankreich auf Deutsch geschriebe­n sind, hat man wohl versäumt, die Namen der Kantone aus dem Französisc­hen zu übersetzen. Glückliche­rweise müssen sich also nun ADR-Politiker wie Tom Weidig nicht echauffier­en und gleich den Untergang des Abendlande­s sowie die schrittwei­se Unterwande­rung durch die französisc­he Sprache befürchten.

Noch vor ein paar Jahren war die Broschüre rein auf Französisc­h erhältlich. Damit blieben dem Leser zwar Schreibfeh­ler erspart, aber auch andere fasziniere­nde Erkenntnis­se. Wissen Sie, wie das Gutland laut Statec auf Englisch heißt? Good Country! stm

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Fotos: Screenshot In der Broschüre „Luxemburg in Zahlen“sind mehrere Schreibfeh­ler.
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Dieses Layout wurde zuvor verwendet. Hier stehen alle Namen korrekt auf Deutsch.

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