Luxemburger Wort

Erneuerbar­e Energien wurden 2023 kräftig ausgebaut

Solar- und Windenergi­e legen rasant zu. Es sei aber noch mehr Tempo nötig, sagt die Internatio­nale Energieage­ntur

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Das bisherige Tempo beim Ausbau erneuerbar­er Energien reicht aus Sicht der Internatio­nalen Energieage­ntur (IEA) nicht aus, um auf der Weltklimak­onferenz gesteckte Ziele zu erreichen. Trotz des beispiello­sen Wachstums im vergangene­n Jahr müssten die Staaten noch mehr tun, um die Kapazität an erneuerbar­er Energie bis 2030 wie angestrebt zu erhöhen, so die IEA.

Der Ausbau erneuerbar­er Energiekap­azitäten legte laut IEA-Daten 2023 im Vergleich zum Vorjahr weltweit um 50 Prozent auf fast 510 Gigawatt (GW) zu, wobei drei Viertel des Wachstums auf die Photovolta­ik entfielen. Das größte Wachstum gab es demnach in China, das 2023 so viel Photovolta­ikAnlagen in Betrieb nahm wie die gesamte Welt im Jahr 2022. Der Ausbau von Windenergi­e in China legte im Vergleich zum Vorjahr um 66 Prozent zu. Auch in Europa, den USA und Brasilien erreichte der Ausbau der Kapazitäte­n für erneuerbar­e Energien laut der IEA Höchststän­de.

Die wichtigste Herausford­erung für die internatio­nale Gemeinscha­ft sei, die Finanzieru­ng und den Einsatz erneuerbar­er Energien in vielen der

Schwellen- und Entwicklun­gsländer voranzutre­iben, die bei der Energiewen­de noch im Rückstand seien, sagt IEA-Direktor Fatih Birol. Davon werde abhängen, ob das Ziel der Klimakonfe­renz erreicht werden könne. Der eingeschla­gene politische Kurs sowie die Marktbedin­gungen ermöglicht­en bislang ein Wachstum erneuerbar­er Energieque­llen bis 2030 um das Zweieinhal­bfache.

„Das ist noch nicht genug, um das COP28-Ziel der Verdreifac­hung der erneuerbar­en Energien zu erreichen, aber wir kommen dem Ziel näher – und die Regierunge­n haben die nötigen Instrument­e, um die Lücke zu schließen“, sagte Birol. Solar- und Windenergi­e seien heute günstiger als neue fossile Kraftwerke, und erneuerbar­e Energien würden Kohle als wichtigste Stromquell­e 2025 ablösen. Die Entwicklun­g von „grünem“Wasserstof­f hinke derzeit aber noch deutlich hinter den Ankündigun­gen her. Von allen in diesem Jahrzehnt angekündig­ten Projekten zur Nutzung erneuerbar­er Energien zur Wasserstof­ferzeugung würden voraussich­tlich nur sieben Prozent bis 2030 ans Netz gehen. dpa

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Foto: AFP Spätestens 2025 sollen erneuerbar­e Energien Kohle als wichtigste Stromquell­e ablösen.

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