Wer stoppt Novak Djokovic?
Bei den Australian Open unterscheiden sich die Favoriten nicht von denen des Vorjahres. Dennoch ist vieles anders
Mit den Australian Open steht der erste Höhepunkt der Tennis-Saison an. Wer sind die Favoriten, und wie hoch ist das Preisgeld? Die Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Wann finden die Australian Open statt?
Erstmals beginnt das Turnier im Melbourne Park bereits am Sonntag. Die erste Runde zieht sich damit über drei Tage. Damit soll der Spielplan entzerrt werden. Vor allem bedeutet die Entscheidung aber einen Tag mehr Einnahmen für die Veranstalter um den umtriebigen Turnierdirektor Craig Tiley. Das Finale bei den Frauen findet am 27. Januar statt, der Champion bei den Männern wird am 28. Januar ermittelt.
Wo und wie lange wird gespielt?
Im Melbourne Park gibt es 24 Hartplätze, die großen Duelle werden in der Rod Laver Arena mit 14.800 Zuschauern ausgetragen. Insgesamt gibt es drei Arenen mit Schiebedächern, die bei Regen geschlossen werden können. Die Tour-Organisationen ATP und WTA haben eine Reform zur Verkürzung der Night Sessions beschlossen. Diese dürfen nicht mehr nach 19.30 Uhr beginnen, wobei die Empfehlung bei 18.30 Uhr liege. Zudem dürfen nach 23 Uhr keine Matches mehr begonnen werden. Spiele, bei denen die Profis um 22.30 Uhr noch nicht auf dem Platz stehen, müssen auf einen anderen Court verlegt werden.
Im vergangenen Jahr hatte sich der frühere Wimbledon-Sieger Andy Murray beschwert, nachdem sein Match erst um 4.05 Uhr morgens beendet war. „Es ist lächerlich spät“, sagte der Schotte. „Wenn mein Kind bei dem Turnier ein Ballkind wäre und um fünf Uhr nach Hause käme, würden wir als Eltern schimpfen.“
Wer sind die Topfavoriten?
Bei den Männern führt kein Weg an Novak Djokovic vorbei. Auf keinem Platz dieser Welt war der Weltranglisten-Erste so erfolgreich wie in der Rod Laver Arena, wo er im vergangenen Jahr zum zehnten Mal den Titel holte. Zu den Herausforderern des Serben zählen vor allem der Italiener Jannik Sinner, der Spanier Carlos Alcaraz, der Russe Daniil Medvedev sowie Alexander Zverev (D). Rafael Nadal (E) muss dagegen wegen einer Verletzung passen. Bei den Frauen geht die Polin Iga Swiatek als Favoritin an den Start. Die
Nummer eins der Welt siegte zum Abschluss des vergangenen Jahres bei den WTA Finals und gewann zu Beginn der neuen Saison alle fünf Einzel beim United Cup. Hoffnungen auf den Titel machen sich zudem die Weltranglisten-Zweite Aryna Sabalenka aus Belarus, BrisbaneSiegerin Elena Rybakina aus Kasachstan sowie die US-Amerikanerin Coco Gauff, die vergangene Woche in Auckland triumphierte.
Was ist sonst interessant?
So viele Mütter wie noch nie sind in Melbourne am Start. Neben Angelique Kerber (D) gibt auch die Japanerin Naomi Osaka nach der Geburt ihres Kindes im Sommer ihr Comeback. Die Dänin Caroline Wozniacki kehrte bereits im vergangenen Jahr zurück, Elina Svitolina aus der Ukraine ist seit der Geburt ihrer Tochter stärker als je zuvor. Die Kinderbetreuung im Melbourne Park wird also alle Hände voll zu tun haben.
Wie hoch ist das Preisgeld?
Bei den Australian Open gibt es so viel Geld zu verdienen wie noch nie zuvor. 86,5 Millionen Australische Dollar (rund 53 Millionen Euro) werden als Preisgeld ausgeschüttet. Die Champions bei den Männern und Frauen bekommen 3,15 Millionen Australische Dollar (1,92 Millionen Euro) für den Titelgewinn. Mehr Geld bekommen auch Spielerinnen und Spieler, die früh ausscheiden. Wer in der ersten Runde verliert, kassiert trotzdem rund 120.000 Australische Dollar (rund 73.000 Euro). dpa