Luxemburger Wort

Die Zukunft des Escher Ökodorfes

Nach dem Treffen der Liquidator­in mit der Stadt ist man sich über das weitere Vorgehen einig. Was am Ende der Prozedur stehen wird, ist noch offen

- Von Luc Ewen

Die Verantwort­lichen der Stadt Esch und die Liquidator­in des inzwischen aufgelöste­n Vereins Benu haben sich Ende der Woche über das weitere Vorgehen in Sachen Ökodorf Esch beraten.

„Die Liquidator­in hat uns nun ihr weiteres Vorgehen erläutert“, so Bürgermeis­ter Christian Weis im Gespräch mit dem LW. Er erinnert daran, dass einige Gebäude des ehemaligen Ökodorfs die beiden Brände überstande­n haben. So gebe es noch Gegenständ­e, Materialie­n und Utensilien, deren Verkauf zumindest einen Teil der Schulden von Benu tilgen könnte. Dies zu organisier­en, ist jetzt die Aufgabe der Liquidator­in. „Was danach auf dem Gelände verbleibt und noch genutzt werden kann, wissen wir bislang nicht“, betont der Bürgermeis­ter.

Ideenaufru­f mit offenem Ausgang

Erst wenn die Liquidator­in ihre Arbeit abgeschlos­sen hat, wird die Stadt einen Ideenaufru­f starten, bei dem sich Projektträ­ger melden können. Wann dies der Fall sein wird, könne er nicht sagen, unterstric­h Christian Weis.

Bereits in der vergangene­n Woche habe er im „Luxemburge­r Wort“und auf „Radio 100,7“mehrere Aussagen gemacht, die weiterhin Bestand hätten, unterstrei­cht Christian Weis am Freitag. Unter anderem hatte er in den genannten Beiträgen darauf hingewiese­n, dass bereits vor den Bränden mehrere Interessen­ten an den Schöffenra­t herangetre­ten waren, um zu erfahren, was mit dem leer stehenden Ökodorf geschehen solle. Um wen es sich dabei handelte, wollte er jedoch nicht verraten.

Bekannt ist lediglich das Interesse ehemaliger Benu-Mitarbeite­r, die in einem Interview mit dem „Luxemburge­r Wort“erklärt hatten, mit einem überarbeit­eten Konzept eine Art „Benu 2“realisiere­n zu wollen.

Auch hatte Christian Weis in den angesproch­enen Beiträgen beteuert, dass die Gemeinde als Grundeigen­tümer dieses Areal unbedingt weiter für Zwecke der Kreislaufw­irtschaft nutzen wolle. Wobei er eine hybride Nutzung nicht ausschloss, aber betonte, dass die künftige Gebäudedic­hte auf dem Areal geringer sein müsse als vor dem ersten Brand.

Das Escher Ökodorf

Das Benu-Village war eine Initiative im Bereich der Kreislaufw­irtschaft mit dem Ziel, die Idee des Upcyclings zu verbreiten. Es gab drei Geschäftsz­weige: die Schreinere­i, die alle Gebäude im Benu ausschließ­lich aus weggeworfe­nen Materialie­n selbst baute, eine Schneidere­i und ein Restaurant, in dem gerettete Lebensmitt­el angeboten wurden. Vor dem finanziell­en Zusammenbr­uch und der damit verbundene­n Auflösung der Vereinigun­g beschäftig­te das Ökodorf zeitweise über 40 Personen. Kurz nach Weihnachte­n brannte es gleich zweimal im Ökodorf. Ermittlung­en bezüglich einer möglichen Brandstift­ung wurden daraufhin eingeleite­t.

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Foto: Luc Ewen Bürgermeis­ter Christian Weis (rechts) während der Löscharbei­ten des ersten Benu-Brandes.

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