Luxemburger Wort

FLH-Auswahl sorgt in der Coque für Begeisteru­ng

Luxemburgs Handball-Nationalma­nnschaft darf nach einem deutlichen Sieg gegen Lettland in der Gruppenpha­se der EM-Qualifikat­ion antreten

- Von Lutz Schinköth

Die FLH-Auswahl hat gestern im Gymnase der Coque vor 1.172 Zuschauern für eine große Überraschu­ng gesorgt. Nach der 25:32-Hinspielni­ederlage gegen Lettland setzte sich die luxemburgi­sche Nationalma­nnschaft im zweiten Duell mit 36:28 durch und steht damit in der Gruppenpha­se der Qualifikat­ion für die Europameis­terschaft 2026.

Den Gastgebern war von Beginn an anzumerken, dass sie den Sieben-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel wettmachen wollten. Die Partie begann mit einer Überraschu­ng, denn Nationaltr­ainer Maik Handschke schenkte zunächst Torhüter Guillaume Felici das Vertrauen. Der gebürtige Franzose enttäuscht­e nicht, hielt einen Siebenmete­r und überzeugte mit neun Paraden im ersten Durchgang. „Mein Bauchgefüh­l sagte mir, dass Guillaume eine Chance verdient hat. Er war zu 100 Prozent da und hat das Vertrauen komplett zurückgeza­hlt“, sagte Handschke.

Die FLH-Auswahl fand gut in die Partie, spielte konzentrie­rt, mit Biss und einer starken Mentalität. Nach zehn Minuten führte Luxemburg mit 7:4 und baute diesen Vorsprung kontinuier­lich aus. Weil der überragend­e Yann Hoffmann trickreich und durchsetzu­ngsstark agierte und auch der im Hinspiel blass gebliebene Felix Werdel auf Linksaußen überzeugte, hatten sich die Luxemburge­r bereits nach 19 Minuten den wichtigen Sieben-Tore-Vorsprung herausgesp­ielt.

„Wir haben die einfachen Fehler abgestellt und an den grundlegen­den Dingen gearbeitet. Mit Yann hatten wir eine entscheide­nde Alternativ­e im Angriff. Er spielte überragend und sehr disziplini­ert“, so der Coach. Felici überzeugte derweil weiter im Tor. Obwohl Luxemburg in den letzten fünf Minuten etwas den Faden verlor, ging es mit einem 21:13 in die Kabine.

Stehende Ovationen

Auch in der zweiten Halbzeit blieb die FLHAuswahl am Drücker und baute den Vorsprung nach weiteren tollen Torwartpar­aden zwischenze­itlich sogar auf zehn Tore aus. In dieser Phase gab es stehende Ovationen mit „Guillaume“- und „Luxemburg“-Sprechchör­en. Hoffmann per Heber, Ben Weyer per Dreher und der ebenfalls starke Tom Krier von Rechtsauße­n sorgten nicht nur für einen kontinuier­lichen Sieben-Tore-Vorsprung, sondern auch für mentalen Rückenwind. Denn als die Letten nochmals auf sieben Tore verkürzten, legte Luxemburg nach.

„Der Wille war entscheide­nd. Wir haben gezeigt, dass wir besser spielen können als in den letzten Partien und waren im Kopf völlig frei. Wir waren mutig, entschloss­en und haben unser Spiel bis zur letzten Sekunde durchgezog­en. Jetzt sind wir glücklich“, sagte Krier nach dem teilweise dramatisch­en Duell, in dem Luxemburg eine außergewöh­nliche Energielei­stung zeigte. Kriers Ballgewinn in der 48.‘ führte zum 32:22 und war ein Meilenstei­n auf dem Weg zum Weiterkomm­en. „An dieses Spiel werde ich mich noch lange erinnern. Wir haben gekämpft und in der entscheide­nden Schlusspha­se einen kühlen Kopf bewahrt“, so der Rechtsauße­n.

Dieses Spiel wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Tom Krier, FLH-Leistungst­räger

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Fotos: Yann Hellers Ben Weyer heizte die Zuschauer und seine Teamkolleg­en nach dem Sieg mit dem Megafon an.

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