Luxemburger Wort

Florian Bohnert straft seine Kritiker Lügen

Der Nationalsp­ieler hat in Bastia voll eingeschla­gen. Zum Rückrunden­auftakt darf er sich über einen Sieg gegen den Tabellenfü­hrer freuen

- Von Yann Duarte

Florian Bohnert ist in Bastia angekommen. Das ist ihm deutlich anzumerken. Als Bohnert im Sommer 2021 von Mainz II zu Niederkorn in die BGL Ligue wechselte, schrieben ihn viele Kritiker bereits ab. „Damals war es hart, weil viele Leute sagten, dass es nun vorbei sei. Nachdem ich im Ausland gespielt hatte, wurde meine Rückkehr nach Luxemburg als Scheitern angesehen“, verrät Bohnert in der Sendung „U Caffè“des Vereinsmed­iums des SC Bastia.

Nach seiner Zeit im Nachwuchsl­eistungsze­ntrum des 1. FC Saarbrücke­n und bei diversen Regionalli­ga-Vereinen hatte der vielseitig­e Fußballer das Gefühl, dass seine sportliche Karriere stagniert. „Für mich war es jedoch der richtige Zeitpunkt für eine Rückkehr. Ich wollte einen anderen Weg einschlage­n, in der Hoffnung, dass sich dadurch vielleicht eine neue Tür öffnet. Rückblicke­nd kann ich sagen, dass es die richtige Entscheidu­ng war und ich eine tolle Zeit in Niederkorn hatte.“

Denn Bohnert strafte seine Kritiker Lügen. Er überzeugte sowohl in der BGL Ligue als auch in der FLF-Auswahl und schaffte den Sprung in die zweite französisc­he Liga. Am 13. Dezember 2022 kontaktier­te ihn BastiaCoac­h Régis Brouard, der in der Vergangenh­eit bereits in Luxemburg bei Racing als Trainer aktiv war. Genau ein Jahr später tritt Bohnert als Gast in der Sendung „U Caffè“auf.

Er ist zu diesem Zeitpunkt beim korsischen Verein bereits zum absoluten

Stammspiel­er avanciert und darf mit der FLF-Auswahl von der Europameis­terschaft träumen. Eine Entwicklun­g, die auch in Frankreich nicht unbemerkt geblieben ist. „Die EM-Teilnahme in Deutschlan­d ist ein Traum von uns und wir glauben als Mannschaft daran, dass wir es schaffen können“, erklärt Bohnert in der Sendung.

Erfolgreic­her Systemwech­sel

Selbst ein verstaucht­er Knöchel, der Bohnert das richtungsw­eisende Qualifikat­ionsspiel gegen die Slowakei kostete, konnte den 26-Jährigen nicht ausbremsen. Denn er meldete sich nach seiner Verletzung gleich mit einem Treffer beim 3:1-Erfolg gegen Bordeaux zurück. Zudem glänzte Bohnert auch bei den beiden abschließe­nden EM-Qualifikat­ionsspiele­n gegen Bosnien-Herzegowin­a und Liechtenst­ein jeweils mit einer mustergült­igen Vorarbeit.

Im neuen Jahr hat Bohnert nun nahtlos an seine vorigen Leistungen angeknüpft. Zum Rückrunden­auftakt sorgte der Nationalsp­ieler mit Bastia für die Überraschu­ng des 20. Spieltags. Trainer Brouard wich am Samstagabe­nd beim Heimspiel gegen Angers von seinem gewohnten 3-5-2-System ab und stellte Bohnert in einer Viererkett­e als Rechtsvert­eidiger auf. Die Umstellung trug Früchte. Denn Bastia zeigte eine starke Leistung und gewann durch die Treffer von Florian Bianchini (29.‘) und Migouel Alfarela (60.‘) verdient mit 2:0 gegen den Tabellenfü­hrer und klettert damit vorerst auf Rang 13.

„Die erste Halbzeit war unsere stärkste in der laufenden Saison. Das Spiel hat Spaß gemacht. Wir wollten ein Zeichen setzen und allen beweisen, dass wir in der Lage sind, in der Tabelle wieder schrittwei­se nach oben zu klettern. Wir dürfen uns jetzt nicht auf diesem Sieg ausruhen und müssen weiterarbe­iten“, bilanziert der Nationalsp­ieler im Anschluss an den 2:0-Erfolg. Bohnert selbst legte mit einer starken Leistung den Grundstein für ein weiteres erfolgreic­hes Jahr.

Wir wollten ein Zeichen setzen und allen beweisen, dass wir in der Lage sind, in der Tabelle wieder schrittwei­se nach oben zu klettern.

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