Der selbstfahrende Pendelbus der CFL steht in den Startlöchern
Ab Februar dürfte das erste autonom fahrende „Shuttle“in Belval unterwegs sein. Allerdings nur im Testbetrieb und ohne Passagiere
Der autonome Pendelbusdienst, den die nationale Eisenbahngesellschaft CFL in Belval einführen will, wird voraussichtlich ab Februar vor Ort und unter realen Bedingungen in einem drei- bis viermonatigen Testbetrieb an den Start gehen. Dies allerdings, ohne dass Fahrgäste mitfahren. Demnach könnte der reguläre Betrieb, mit Passagieren, im Sommer starten.
Zweiter selbstfahrender Pendelbus für Esch/Alzette
Es handelt sich hierbei allerdings nicht um die erste Initiative dieser Art auf Escher Stadtgebiet. Der selbstfahrende Pendelbus der Stadt Esch/Alzette „Uelzechtmobil“erfreut sich bereits seit seiner Einführung im Jahr 2021 wachsender Beliebtheit. Vor allem ältere und gehbehinderte Menschen nutzen das Angebot in der Alzettestraße gerne. Wegen seiner Warnglocke, die das geräuscharme „Uelzechtmobil“während seiner Fahrt durch die Fußgängerzone häufig nutzt, wird es von den Eschern liebevoll „Bimmelbus“genannt.
Vor etwas mehr als einem Jahr kündigte die nationale Eisenbahngesellschaft CFL ihre Absicht an, im Escher und Sassenheimer Stadtteil Belval nachzuziehen und einen weiteren autonomen Busdienst einzurichten. Geplant war eine Anbindung der Universität an die beiden Bahnhöfe Belval-Université und BelvalLycée. Zu diesem Zweck waren Haltestellen auf der Escher Seite von Belval an der Maison du Savoir und der Rockhal vorgesehen. Auf dem Gebiet der Gemeinde Sassenheim sollte der Bus am Gymnasium halten. Später sollte auch eine Haltestelle am CIPA-Waassertrap in Beles hinzukommen. In der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage seiner Parteikollegin Chantal Gary hatte damals der Mobilitätsminister François Bausch (Déi Gréng) geantwortet, dass die selbstfahrenden Kleinbusse im September 2023 in Betrieb genommen werden sollten.
Bis heute ist dies allerdings noch nicht der Fall. Im September 2023 hatte es dazu auf LW-Nachfrage bei der CFL hin ge
heißen, Grund für die Verspätung seien Tests, die noch bis Ende August auf einem Gelände von CFL-Multimodal durchgeführt worden seien. Diese seien zwar erfolgreich verlaufen, es fehlten nun aber noch Unterlagen für die nötigen Zulassungen.
Testphase in Belval voraussichtlich ab Februar
In der vergangenen Woche hat die CFL die noch fehlenden Unterlagen erhalten, die nötig sind, um bei der Akkreditierungsgesellschaft SNCA gültige Fahrzeugpapiere zu beantragen. Dies bestätigt ein CFL-Sprecher dem „Luxemburger Wort“auf Anfrage. Demnach wurden diese Unterlagen am Freitag eingereicht, um eine Betriebserlaubnis für das Fahrzeug zu erhalten.
Sobald man alle Genehmigungen habe, werde man die Tests ohne Passagiere in Belval durchführen, so der Sprecher. Es sei davon auszugehen, dass dies Anfang Februar der Fall sein dürfte. Die
se Testphase werde dann voraussichtlich drei bis vier Monate dauern. Um sicherzustellen, dass alles optimal funktioniert, hat die CFL gemeinsam mit der Herstellerfirma ein Testprogramm aufgestellt. Demzufolge könnte der autonom fahrende Minibus also frühestens Anfang der Sommermonate den regulären Betrieb aufnehmen.
Die Fahrzeuge stammen von der neuseeländischen Firma Ohmio und sind 4,7 Meter lang, 2,15 Meter breit und 2,74 Meter hoch. Sie bieten Platz für 14 Personen und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h. Im Gegensatz zum Uelzechtmobil, für das die Stadt Esch ein privates Busunternehmen beauftragt hat, wird das Shuttle in Belval von der CFL betrieben. Genau wie beim Uelzechtmobil wird auch hier aus Sicherheitsgründen stets ein Fahrer mit an Bord sein. Das Projekt ist Teil eines neuen Mobilitätskonzeptes für Belval, das das gemeinsame Viertel der Gemeinden Esch und Sassenheim lebenswerter und menschenfreundlicher gestalten soll.