Preisanstieg im Baugewerbe schwächt sich ab
Die Kosten im Wohnungsbau wachsen moderater – in manchem Gewerk gehen sie sogar zurück
Die Preise für den Wohnungsbau weisen den niedrigsten halbjährlichen Anstieg seit Oktober 2020 auf. Das teilt das Statistikamt Statec gestern mit. Zwischen den Monaten April 2023 und Oktober 2023 ist demnach der Baupreisindex um 1,2 Prozent gestiegen, nachdem er zwischen Oktober 2022 und April 2023 um 5,2 Prozent zugelegt hatte. Im Jahresvergleich verteuerten sich von Oktober 2022 auf Oktober 2023 die Preise im Wohnungsbau um 6,4 Prozent.
Schwache Nachfrage lässt Preise sinken
„Der Rückgang der Kosten für bestimmte Baumaterialien“, so die Statec-Analyse, „der jedoch durch höhere Arbeitskosten und eine schwächere Nachfrage im Bausektor ausgeglichen wird, erklärt die Stabilität oder sogar den Abwärtsdruck auf die Baupreise.“Nachdem die Preise für den Rohbau zwischen Oktober 2020 und April 2023 um 33,2 Prozent gewachsen sind, „weisen sie im letzten Halbjahr eine gewisse Stabilität auf mit einem Plus von 0,3 Prozent zwischen April und Oktober 2023“, so Statec. Mit zu dem Preisrückgang trägt die schwächere Nachfrage bei, auch gehen die Preise für bestimmte Materialien wie Schalung oder Stahl weiter zurück.
Zum Teil unterschiedlich ist die Kostenentwicklung bei den verschiedenen Gewerken: so verteuerten sich etwa in einem Halbjahr Elektroinstallationen um 3,4 Prozent, während andere wie Sanitäranlagen rückläufig waren.
Bei den Ausbauarbeiten stiegen die Preise im Halbjahresvergleich um 1,7 Prozent: Fliesenarbeiten verteuerten sich um 4,4 Prozent und Marmorarbeiten um 7,8 Prozent.
Der Baupreisindex (die Basis 100 sind die Preise des Jahres 1970) misst die Preisänderungen ohne Mehrwertsteuer der im Wohnungsbau erbrachten Leistungen, ohne Grundstücke.