Luxemburger Wort

Ewiger Nikola Karabatic will „nicht nach Hause fahren“

Fällt heute der Vorhang für den dreifachen Welthandba­ller? Frankreich­s Superstar brennt auf das EM-Duell mit Gastgeber Deutschlan­d

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Ja, er spielt immer noch – und sein Wille ist ungebroche­n. Frankreich­s alternder Handball-Superstar Nikola Karabatic brennt auf das entscheide­nde EMDuell mit Deutschlan­d, mit fast 40 Jahren hat er noch nicht genug. Doch das Ende seiner ruhmreiche­n Karriere ist in Sicht.

„Alle Zeichen sind da, dass ich danach keinen Profi-Handball mehr spiele“, sagte Karabatic mit Blick auf seine Abschiedss­aison und ergänzte: „Ich bin auch sehr froh, dass es endlich mal zum Ende kommt, ich will das genießen.“Und das, wenn möglich, nicht nur bis heute Abend, wenn gegen das DHB-Team einiges auf dem Spiel steht (20.30 Uhr).

Denn Rekordwelt­meister Frankreich steht nach dem überrasche­nden Punktverlu­st gegen die Schweiz (26:26) unter Druck. „Wir müssen gewinnen, um weiterzuko­mmen. Ich hoffe, dass wir nicht nach Hause fahren“, sagte Karabatic. Frankreich hat sein Hauptrunde­n-Ticket tatsächlic­h noch nicht sicher, der Vorsprung von zwei Punkten und 23 Toren auf die Schweiz dürfte allerdings selbst bei einer Niederlage für das Erreichen der nächsten Runde reichen. Eine Pleite würde die HalbfinalC­hancen jedoch deutlich schmälern.

Der Titelsamml­er bleibt hungrig

Für Karabatic, den Ausnahmesp­ieler von Paris St. Germain, ist es nach 22 Profijahre­n die elfte und letzte EM. Doch nun sei es allmählich an der Zeit, erklärte Karabatic. Mit dem Turnier in Deutschlan­d und den Olympische­n Spielen in seiner Wahlheimat Paris sei es „eine geile Saison“.

Bei seiner letzten EM will Karabatic noch einmal ganz oben stehen. Er hatte sich bereits im Vorfeld angriffslu­stig gezeigt: „Mit unserem Team können wir Anspruch auf die Medaillen erheben, wir können den Titel holen.“

Es wäre sein elfter Triumph mit der französisc­hen Nationalma­nnschaft in einer mit zig Erfolgen gepflaster­ten Karriere: Drei EM-Titel, viermal WMGold und drei Olympiasie­ge. Er habe sich selbst einst versproche­n, „der beste Handballer der Welt“zu werden, hatte der 39-Jährige in einem offenen Brief geschriebe­n. Dabei habe er „diesem physisch und mental fordernden Sport“stets seinen „Geist und Körper gewidmet“.

Seit 2002 tut er das bereits in der Nationalma­nnschaft. Bis auf die WM 2021, bei der er aufgrund eines Kreuzbandr­isses fehlte, hat der dreimalige Welthandba­ller in dieser Zeit kein großes Turnier verpasst. Die EM in Deutschlan­d ist sein 26. – das früh zu enden droht. sid

: Mit unserem Team können wir Anspruch auf die Medaillen erheben, wir können den Titel holen. Nikola Karabatic

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Foto: AFP Bei der EM in Deutschlan­d hat die Schweizer Defensive viel Mühe mit Nikola Karabatic.

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