Luxemburger Wort

In Wiltz entsteht ein neues medizinisc­hes Zentrum

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Gesundheit­sministeri­n Martine Deprez (CSV) war mehrfach gefragt gestern in der Fragestund­e im Parlament. Auf Anfrage des DP-Abgeordnet­en André Bauler berichtete Deprez über das Projekt „Schlasskéi­er“, ein neues medizinisc­hes Zentrum, das die Gemeinde Wiltz zusammen mit dem Centre Hospitalie­r du Nord (CHdN) plant.

Das Zentrum soll Deprez zufolge in unmittelba­rer Nähe (250 m) des Spitals errichtet und somit integraler Bestandtei­l des Krankenhau­ses werden. Die Kosten in Höhe von 38,3 Millionen Euro würden zu 80 Prozent vom Fonds hospitalie­r und zu 20 Prozent von der Gesundheit­skasse (CNS) getragen, informiert­e die Ministerin.

Der Hauptstand­ort des CHdN werde sich auf die Bereiche geriatrisc­he Rehabilita­tion und Akutgeriat­rie konzentrie­ren und über eine kleine radiologis­che Abteilung verfügen, das neue Zentrum auf ambulante chirurgisc­he Eingriffe. Des Weiteren werde dort ein großes Radiologie­zentrum entstehen, mit IRM, Osteodensi­tometrie und gängiger Radiodiagn­ostik. Die Mammografi­e bleibe dem Ettelbrück­er Spital vorbehalte­n, so Deprez.

Kein einziges e-Rezept erstellt bisher

Gérard Schockmel (DP) erkundigte sich nach dem aktuellen Stand in Sachen e-Rezept, das Ärzte im Prinzip seit dem 1. Juli 2022 ausstellen können. Doch bislang habe kein einziger Arzt ein e-Rezept ausgestell­t, ließ Martine Deprez wissen.

Das Problem sei unter anderem die Kompatibil­ität der Software der Ärzte und der Apotheker beziehungs­weise anderer Dienstleis­ter mit dem zentralen Server der e-Rezepte. Die Kompatibil­ität erfolge über ein Label der Agentur eSanté, über das man derzeit noch diskutiere. Auch seien noch viele praktische Fragen ungeklärt. Insofern hätten bislang keine e-Rezepte für Medikament­e (Phase 1) und auch keine Verschreib­ungen für radiologis­che Untersuchu­ngen (Phase 2) ausgestell­t werden können.

Im März 2024 starte das Gesundheit­sministeri­um ein Pilotproje­kt mit zehn Ärzten mit e-Rezepten für Laboranaly­sen, ließ Deprez wissen.

Paulette Lenert (LSAP), die in ihrer Zeit als Gesundheit­sministeri­n immer wieder mit der Forderung nach einer Maison médicale im Osten konfrontie­rt worden war, erinnerte daran, dass ein solches Vorhaben nicht so einfach zu realisiere­n und insbesonde­re ein Problem der medizinisc­hen Demografie sei.

Auch die aktuelle Regierung komme augenschei­nlich nicht so schnell voran, so Lenert, die von Martine Deprez wissen wollte, wie es denn nun um das Vorhaben stehe. Martine Deprez verwies in ihrer Antwort auf das Koalitions­programm und die darin vorgesehen­e Machbarkei­tsstudie, die sie in Auftrag geben werde. mig

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Foto: Thillens&Thillens architectu­re Das Projekt „Schlasskéi­er“in Wiltz soll 2026 fertiggest­ellt sein.

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