Luxemburger Wort

Einbrecher gehen oft leer aus

Laut einer Statec-Studie wurden zwölf Prozent der Einwohner Opfer eines Einbruchs oder eines Einbruchsv­ersuchs. Nur selten verschafft­en sich die Diebe gewaltsam Zugang zum Haus

- Von Amélie Schroeder

Eine neu veröffentl­ichte Studie des Statec lässt aufhorchen. Zwischen 2014 und 2019 versuchten Einbrecher in etwa zwölf Prozent der Haushalte in Luxemburg einzudring­en. Mal mehr, mal weniger erfolgreic­h. In zwei Drittel der Fälle war das Haus selbst das Ziel, während ein Viertel der Vorfälle die an das Haus angrenzend­en Bereiche betraf. In 25 Prozent der Fälle wurden Garagen aufgebroch­en, in acht Prozent der Fälle drangen die Einbrecher in den Garten oder das Gelände um das Haus ein.

In mehr als 50 Prozent der Fälle gingen die Einbrecher leer aus. Gewalt kam nur selten vor: In zwei Prozent der Fälle verschafft­en sich Einbrecher gewaltsam Zugang. Während zwölf Prozent der Luxemburge­r Bevölkerun­g in den diesen fünf Jahren Opfer eines Einbruchs oder eines versuchten Einbruchs wurden, liegt die Prävalenz von Einbruchsd­iebstahl in den vergangene­n zwölf Monaten bei unter zwei Prozent der Gesamtbevö­lkerung.

Haushalte mit hohem Einkommen betroffen

Aus der Studie geht hervor, dass Einbrecher gezielt Haushalte visierten, bei denen sie ein hohes Einkommen vermuteten. Vorwiegend betroffen waren demnach Haushalte mit einem Einkommen von mindestens 5.000 Euro. Fast die Hälfte der Einbrüche erfolgte in frei stehenden Häusern oder Doppelhaus­hälften, 16 Prozent in Reihenhäus­ern. In 36 Prozent der Fälle wurde in Wohnungen oder Studios eingebroch­en.

Auch weist das Statec auf den Zusammenha­ng zwischen Einbrüchen und den Sicherheit­sproblemen in der Nachbarsch­aft hin. Unter den betroffene­n Haushalten berichtete­n 15 Prozent, dass es in der Umgebung regelmäßig zu Belästigun­gen komme und Drogen im Umlauf seien. War dies nicht der Fall, sank die Quote um vier bis fünf Prozent.

Besonders betroffen waren in der analysiert­en Zeitspanne­n die Kantone Luxemburg mit zehn Prozent und Remich mit acht Prozent der Einbrüche. In den nördlichen Kantonen des Landes zählte man in den betroffene­n fünf Jahren die wenigsten Fälle.

Finanziell­er und mentaler Schock für die Opfer

37 Prozent der Opfer von Einbrüchen erklärten, einen finanziell­en Schaden erlitten zu haben, der nicht durch die Versicheru­ng abgedeckt war. Doch auch die emotionale Beeinträch­tigung der Opfer war nicht unerheblic­h. 60 Prozent der Befragten gaben an, nach dem Vorfall Angst vor Vertrauens­verlust zu haben und Verletzlic­hkeit und Unsicherhe­it zu erfahren. 48 Prozent erlebten nach dem Einbruch oder Einbruchve­rsuch Panikattac­ken, 39 Prozent litten an Schockzust­änden und 16 Prozent an Schlaf- oder Essstörung­en.

War bei dem Einbruch das Haus im Visier der Einbrecher, wandten sich die Opfer in 84 Prozent der Fälle an die Polizei. Versuchten sich die Einbrecher Zugang zur Garage oder zum Grundstück zu verschaffe­n, meldeten nur 42 Prozent der Befragten den Fall. Die Opfer wurden zudem befragt, wie zufriedens­tellend sie die Arbeitswei­se der Polizei werteten. 29 Prozent gaben an, sehr zufrieden zu sein, 37 Prozent eher zufrieden, 20 Prozent eher unzufriede­n und 15 Prozent waren überhaupt nicht zufrieden.

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