Neue Mobilitätsministerin hält am Gratistransport fest
Details zu den Kosten liegen nicht vor. Die Finanzierung sei durch Steuern gesichert. Weniger Menschen nutzen die erste Klasse der CFL
Immer weniger Menschen sind bereit, Geld für die erste Klasse auszugeben. Die Zahlen sind in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich gesunken. Waren es 2019 noch 3,5 Prozent der Zugreisenden, so sind es 2023 nur noch 1,5 Prozent gewesen. Statt jedem 28. sitzt also nur noch jeder 68. Fahrgast in der ersten Klasse. Diese Zahlen teilt das Mobilitätsministerium auf LW-Nachfrage mit.
Möglicherweise liegt dies an der Einführung des gratis öffentlichen Transports von 2020. Die Kosten für die erste Klasse blieben unverändert bei drei Euro für eine Kurzzeit-Fahrkarte. Die zweite Klasse kostete früher zwei Euro. Heute ist sie umsonst.
Erst gestern hatte die CFL für das Jahr 2023 einen neuen Rekord bei den Passagierzahlen gemeldet. Diese betreffen die absoluten Zahlen, die nationalen Zahlen sind deutlich niedriger. Nutzten im vergangenen Jahr 28,7 Millionen Passagiere das Angebot der CFL, so waren es im nationalen Verkehr nur 19,9 Millionen. 8,8 Millionen Fahrgäste, also fast ein Drittel, überquerten also eine Grenze.
Ministerium nennt keine präzisen Kosten
2022 wurde der ehemalige Mobilitätsminister François Bausch (Déi Gréng) in einer parlamentarischen Anfrage nach den tatsächlichen Kosten für die Einführung kostenloser öffentlicher Verkehrsmittel gefragt. Er antwortete, die Kosten, die dem Verlust von Fahrgeldeinnahmen entsprächen, bezifferten sich auf 41 Millionen Euro pro Jahr.
Auf Nachfrage, was der kostenlose öffentliche Verkehr den Staat bislang kostete, teilt das Mobilitätsministerium mit: „Wenn man den obigen Betrag mit den vergangenen Jahren multipliziert, kann man sich das ungefähr ausrechnen.“Vier Millionen mal 41 Millionen ergibt 164 Millionen Euro. „Allerdings berücksichtigt das weder den Rückgang der Passagierzahlen während der Pandemie noch die Entwicklung vom Netz und den Nutzerzahlen“, präzisiert das Ministerium.
Finanzierung durch Steuergelder
Auf die Frage, ob sich diese Investition gelohnt hat, heißt es, das Ministerium stehe auch unter Yuriko Backes (DP) weiterhin hinter dieser Entscheidung. Ziel der Maßnahme sei gewesen, den Zugang zu den öffentlichen Transportmitteln zu vereinfachen, das Angebot kontinuierlich auszubauen und den Nutzern hochqualitative Dienste anzubieten. Es sei auch eine soziale Maßnahme gewesen.
„Das Ministerium hält an dieser Strategie fest, damit der öffentliche Personennahverkehr eine attraktive und erschwingliche Alternative zum motorisierten Individualverkehr bleibt.“In Zukunft sollen noch mehr Menschen auf den öffentlichen Transport umsteigen. Es sei vorgesehen, dass das Angebot auch in Zukunft gratis bleibt, weil „es sich um eine dauerhafte Maßnahme handelt und die Finanzierung durch Steuergelder gesichert ist.“Die Mobilität bleibe eine der größten Herausforderungen und stelle eine der Prioritäten der Regierung dar.
: Das Ministerium steht weiterhin hinter dieser Entscheidung.