Künstlerkollektiv Richtung 22 steckt hinter „RTL Eent“
Luxemburg. „Sensationalismus a Verharmlosung – Mord u Frae bréngen zolidd Klicks“und „Fuddelen d’ESC Finalisten ,One last Time‘? Den Däiwel stécht am Detail“lauten nur zwei der Schlagzeilen, die derzeit auf „RTL Eent“zu lesen sind. Die Internetseite, die aufgrund ihres Layouts und allen voran wegen ihres Namens stark an die Seite von „RTL Lëtzebuerg“erinnert, ist seit dem 1. Januar aktiv.
Hierbei handelt es sich keineswegs um einen Ableger von „RTL“, sondern um eine kritische, wenn nicht gar zynische Satire-Webseite. Diese nimmt den Luxemburger „Medienmonopolist“auf die Schippe und stellt ihn unter anderem wegen seiner journalistischen Herangehensweise an den Pranger. Das wird beim genaueren Blick auf die Seite deutlich.
Dass das Luxemburger Künstlerkollektiv Richtung 22 hinter „RTL Eent“steckt, klärte sich spätestens am Mittwoch auf, als das Kollektiv ein Statement auf ihrer eigenen Internetseite veröffentlichte und sowohl auf Facebook als auch auf Instagram auf ihr satirisches Werk aufmerksam machte. Indes wurde die Facebook-Seite von „RTL Eent“erneut gesperrt. Das teilte Richtung 22 in einer Instagram-Story mit.
Statement von Richtung 22
In ihrer Stellungnahme erklärt Richtung 22 im Detail, wieso man die Berichterstattung von „RTL Lëtzebuerg“differenzierter betrachten sollte, werfen dem Luxemburger Fernseh- und Radiosender „Interessensvermëschung tëscht Politik an RTL“vor und behaupten, dass der Sender seiner Pflicht als öffentlich-rechtliches Medium nicht nachkäme.
Dass auch das Statement mit einem Augenzwingern betrachtet werden muss, wird in folgender Passage deutlich: „Richtung22 huet sech dowéinst entscheet selwer zum Monopolist ze ginn a mat RTL1 de Kontroll iwwer d’Land vum falschen RTL ofzezéien. Geplangt sinn nieft dem Site rtl1.lu, op deem deeglech neie Contenu publi
zéiert, weider Aktiounen a Projeten sou ewéi de Bau vun zwee Tierm um Kierchbierg, déi ee bëssi méi héich si wéi déi vun RTL. D’Theaterstéck Ufank Mäerz am Kasemattentheater ass eng weider Etapp.“
Auch wenn ein Bau zweier neuer Türme in Kirchberg nicht zu erwarten ist, scheint die Satire-Seite nur der Anfang eines größeren Projekts zu sein – mit einer guten Portion Sarkasmus. „RTL Lëtzebuerg“hat sich bis Redaktionsschluss nicht offiziell zu der Internetseite von Richtung 22 geäußert. nos
Die Webiste „RTL Eent“ist unter www.rtl1.lu abrufbar. Das vollständige Statement sowie weitere Informationen gibt es unter