Luxemburger Wort

Nicolas Schmit wird Spitzenkan­didat der EU-Sozialdemo­kraten

Anfang März wird seine Kandidatur bei einem Parteikong­ress in Rom bestätigt

- Von Diego Velazquez (Brüssel)

Der luxemburgi­sche LSAP-Politiker Nicolas Schmit ist der einzige Kandidat, um Spitzenkan­didat der europäisch­en Sozialdemo­kraten bei den EU-Wahlen im Juni zu werden. So steht es in einer Pressemitt­eilung der Parteienfa­milie. Am Mittwochab­end lief die Frist ab, um sich als Kandidat zu melden.

„Ich bestätige, dass Nicolas Schmit die notwendige­n Kriterien erfüllt hat, um als gemeinsame­r Kandidat (der europäisch­en Sozialdemo­kraten) für das Amt des Präsidente­n der Europäisch­en Kommission zu kandidiere­n. Er wurde von der LSAP Luxemburg nominiert und erhielt eine breite Unterstütz­ung. Nächste Woche wird das Präsidium seine Kandidatur offiziell bestätigen“, so Giacomo Filibeck, Generalsek­retär der europäisch­en Sozialdemo­kraten.

Dadurch wird der derzeitige EU-Kommissar für Arbeit und Soziales die europaweit­e Kampagne der Sozialdemo­kraten anführen und danach versuchen, Präsident der EU-Kommission zu werden. Er wird wohl gegen seine derzeitige Chefin Ursula von der Leyen antreten, die als potenziell­e Spitzenkan­didatin der christdemo­kratischen Europäisch­en Volksparte­i (EVP) gehandelt wird.

Nicolas Schmits Kandidatur soll bei einem Parteikong­ress Anfang März in Rom bestätigt werden. 2019 war auch der damalige EU-Spitzenkan­didat, der Niederländ­er Frans Timmermans, ohne Gegenkandi­dat beim Parteikong­ress vor den EU-Wahlen bestätigt worden. Dabei handelt es sich um eine reine Formsache.

Ob er für die Europawahl­en auf der luxemburgi­schen LSAP-Liste zur Wahl stehen wird, ist bislang unklar. Sein Parteikoll­ege Jean Asselborn hat gestern Morgen verkündet, dass er nicht auf der Liste sein wird.

„Nur mit einem starken und klaren europäisch­en Projekt, das auf Solidaritä­t, Schutz und Gleichstel­lung der Geschlecht­er, auf einem nachhaltig­en und integrativ­en Wirtschaft­smodell und einem erneuerten Gesellscha­ftsvertrag aufbaut, können wir immer stärker werdenden Rechtsextr­emen begegnen und sie besiegen“, lautet es in Nicolas Schmits Bewerbungs­schreiben, das dem „Luxemburge­r Wort“vorliegt. „Es gibt keine wirksamere Antwort auf die extreme Rechte als einen sozialen Durchbruch. Aus diesen Gründen müssen wir stark und entschloss­en für soziale Gerechtigk­eit kämpfen, den Wert und die Würde der Arbeit in den Mittelpunk­t unserer Agenda stellen und die Arbeits- und Lebensbedi­ngungen in ganz Europa verbessern.“

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Foto: AFP EU-Sozialkomm­issar Nicolas Schmit hat gute Chancen, nach den Wahlen einen EU-Topjob zu bekommen.

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