Schneechaos: 13 Verletzte und fast 70 blockierte Fahrzeuge
Gestern Morgen brach der Verkehr an vielen Stellen zusammen. Rettungsdienste und Polizei waren im Dauereinsatz
War es am Mittwoch noch das Glatteis, das Luxemburg ins Chaos stürzte, sorgten gestern Morgen heftige Schneefälle für Probleme. Im Berufsverkehr ging teilweise nichts mehr, Autos und Lastwagen blieben in den Schneemassen hängen, Busverbindungen wurden ausgesetzt, auch die Tram stellte den Betrieb zeitweise ein.
Polizei meldet 130 Einsätze in zwölf Stunden
Vor allem auf den Straßen war Geduld gefragt, Pendler mussten deutlich mehr Zeit einplanen, um zur Arbeit zu gelangen. Die Höchstgeschwindigkeit auf den Autobahnen wurde wegen der winterlichen Verhältnisse zeitweise auf nur noch 50 km/h heruntergesetzt. Von 11.30 Uhr an galt 70 km/h, später dann 90 km/h, vom frühen Nachmittag an galten wieder die regulären Tempolimits auf Luxemburgs Autobahnen.
Der Polizei wurden wegen der Schneefälle nicht weniger als 60 Unfälle zwischen Mitternacht und gestern Mittag gemeldet. In den meisten Fällen blieb es bei Sachschäden. Laut der Bilanz des CGDIS gab es gestern insgesamt 13 Verletzte auf Luxemburgs Straßen. Hinzu kamen fast 70 Fälle, in denen Fahrzeuge hängenblieben oder Straßen blockiert waren. Insgesamt musste die Polizei innerhalb von zwölf Stunden rund 130 Mal ausrücken.
Busse stellen Betrieb ein, Tram fällt aus
Zu größeren Störungen kam es auch im öffentlichen Nahverkehr. Sowohl die AVL-Busse in der Hauptstadt als auch die Busse des TICE im Süden des Landes stellten den Betrieb auf mehreren Linien zeitweise komplett ein. In LuxemburgStadt fuhren ab 8.20 Uhr nur noch die Linien 17, 20 und 22. Knapp eine Stunde später lief der Betrieb wieder langsam an, es kam aber weiterhin zu Störungen und Verspätungen. Auch beim TICE im Kanton Esch fuhren zeitweise nur die Linien 8, 9, 10, 12 a 17.
Fahrgäste der Tram mussten am gestrigen Donnerstagmorgen ebenfalls starke Nerven beweisen, wenn auch nur kurz. Die Straßenbahn musste ihren Betrieb während rund 20 Minuten einstellen.
Anschließend verkehrten keine Züge zwischen den Haltestellen Pfaffenthal und Stäreplaz. Grund war laut LW-Infor
Sowohl das Glatteis als auch den Schnee haben wir bisher recht gut überstanden. CFL-Pressesprecher Tom Ewert
mationen wohl eine technische Panne, durch die ein Zug an der Haltestelle Faïencerie keinen Strom aufladen konnte. Um 11 Uhr kam dann die Meldung, dass die Tram wieder auf der gesamten Strecke verkehrt.
Kaum Probleme bei der CFL
Im Gegensatz zu Bus und Tram kamen Passagiere, die sich für die Bahn entschieden, recht gut voran. „Sowohl das Glatteis gestern als auch den Schnee heu
te Morgen haben wir bisher recht gut überstanden“, berichtete CFL-Pressesprecher Tom Ewert auf LW-Nachfrage. Zwar kam es gelegentlich zu Verzögerungen oder Ausfällen, doch größere Schwierigkeiten waren nicht zu verzeichnen. Dies sei auch der Technik zu verdanken, so Ewert. Die CFL setzt nämlich auf Weichenheizungen, die eingeschaltet werden, sobald die Temperatur unter 5 Grad Celsius fällt und damit die Weichen vor Schnee und Eis schützen.
Am Flughafen Luxemburg fiel gestern Morgen lediglich eine Verbindung nach Frankfurt aus. Zahlreiche andere Flüge hatten jedoch Verspätungen von teilweise mehr als einer Stunde.