Luxemburger Wort

Lässt er uns den Tesla Model 3 vergessen?

- V o n M a x i m e P a s t u r e

Der erste BYD-Händler in Luxemburg hat Ende Dezember seine Türen geöffnet. Wir haben den BYD Seal getestet, den heißesten und ausgereift­esten Wagen der chinesisch­en Produktpal­ette.

Der BYD Seal hat eine echte stilistisc­he Identität. Wenn man um das Auto herumgeht, sieht man viele nette kleine ästhetisch­e Details, die an die Welt seiner Inspiratio­n erinnern: den Ozean (Seal wird mit Robbe übersetzt). Im Innenraum ist die Überraschu­ng mit guten Materialie­n und einer seriösen Montage noch größer. Die Präsentati­on ist sogar originelle­r als bei einigen europäisch­en Konkurrent­en.

Der große zentrale Touchscree­n kann wahlweise horizontal oder vertikal platziert werden. Dieses Gadget wird Kindern Spaß machen, aber um praktisch zu sein und die Informatio­nen in Sichtweite zu haben, sollte man ihn besser horizontal lassen. Zumal es zum Beispiel unmöglich ist, die Navigation auf dem digitalen Armaturenb­rett zu haben, und leider akzeptiert der geteilte Bildschirm des Multimedia­systems nur sehr wenige Anwendunge­n. Kurz gesagt, das Infotainme­ntsystem ist der große Minuspunkt dieses Seals. Obwohl es schnell ist, hat es noch einige Mängel, die es zu beheben gilt.

Angenehm auf der Straße, ohne Assistente­n

Auf der Straße ist er eher eine positive Überraschu­ng. Die Version mit zwei Motoren (einer pro Achse) ist sportlich (3,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h), effizient, aber auch verspielt, ohne gefährlich zu sein. Die Leistungsv­erteilung zwischen den beiden Elektromot­oren wurde ziemlich gut kalibriert. Mit 530 PS zum Glück!

Dasselbe kann man von den Fahrassist­enten nicht behaupten: Die Warnungen sind zahlreich und viel zu aufdringli­ch. Sie treten manchmal ohne jeden Grund auf, weshalb es besser ist, alles über eine Taste am Lenkrad oder (zu) viele Eingaben über den zentralen Touchscree­n auszuschal­ten.

In Bezug auf den Verbrauch gibt die Version mit Hinterrada­ntrieb und einem 313 PS starken Einzelmoto­r eine Reichweite von 570 km an. Es ist möglich, den angegebene­n Verbrauch (16,6 kWh/100 km) auf der Autobahn dank seiner sehr aerodynami­schen Linienführ­ung zu erreichen. In der Stadt hätte man jedoch eine stärkere Regenerati­on der Bremsenerg­ie zu schätzen gewusst. Das Aufladen ist durchschni­ttlich: Rechnen Sie mit 37 Minuten beim Schnelllad­en mit 150 kW, um zehn bis 80 % der Reichweite zurückzuge­winnen.

Kann dieser Seal seine Konkurrent­en ernsthaft herausford­ern? In Bezug auf die Qualität und das Fahrvergnü­gen auf jeden Fall. Die Preise von 45 049 Euro für die Version mit Heckantrie­b und 49 842 für die Version mit zwei AWD-Motoren liegen weit unter denen der Premiumkon­kurrenten, und der Angriffspr­eis liegt 2 000 Euro über dem des aktualisie­rten Tesla Model 3. Aber im Gegensatz zu Tesla verspricht BYD, nicht mit den Preisen zu spielen, indem es sie jeden Monat senkt ... und das hilft, einen guten Wert zu erhalten, wenn man ihn auf dem Gebrauchtw­agenmarkt weiterverk­auft!

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