Luxemburger Wort

Brandneuer italienisc­her Stromer

Nach dem Fiat 500 ist der 600e das zweite vollelektr­ische Modell von Fiat. Sein Name mag Fragen aufwerfen, aber das Modell ist nicht weniger niedlich und bietet ein angenehmes Fahrgefühl – wenn man es schafft, die Nebengeräu­sche auszublend­en.

- V o n S t é p h a n e M o n s i n

Es ist nicht einfach, dem neuen 600e eine Identität zuzuordnen. Aber man kann es so sehen: In den letzten Jahren hat Fiat hauptsächl­ich Derivate des Fiat 500 aus den 50er-Jahren verkauft, in denen sich durchweg die ikonische Linie der kleinen italienisc­hen Legende wiederfind­et. Dasselbe gilt natürlich auch für diesen 600e, den man leicht als elektrisch­en 500X zusammenfa­ssen könnte. Fiat antwortet darauf mit der Behauptung, dass es sich tatsächlic­h um zwei verschiede­ne Modelle handelt. Der 500X, der weiterhin mit Benzinmoto­r angeboten wird, ist ein „mittelgroß­es“Auto, während der 600e ein „kompaktes“Auto ist. Konkret bedeutet dies, dass er 4,17 Meter lang ist.

Wie auch immer, der vollelektr­ische 600e basiert auf derselben Plattform wie der Jeep Avenger, das Auto des Jahres 2023. Er bietet die gleiche Art von Fahrspaß, obwohl die Federung auf schlechten Straßen etwas trocken sein kann. Aber in Bezug auf das Fahrgefühl genießt man einen ausgezeich­neten Kompromiss zwischen Komfort und Straßenlag­e in schnellen Kurven.

Kompakt, aber innen groß

Die Tatsache, dass der 600e für sein Segment etwas groß ist, hat einige Vorteile. Zunächst einmal ist der Innenraum überrasche­nd geräumig. Erwachsene werden es sich auf den Rücksitzen bequem machen können, und der Kofferraum ist mit 360 Litern für ein Elektroaut­o dieser Größe recht ordentlich. Zum Vergleich: Das ist das gleiche Volumen wie in einem Opel Astra mit Elektroant­rieb, der deutlich mehr Platz benötigt.

Was die Leistung angeht, ist der 600e rationell. Er kann problemlos 400 km zurücklege­n. Er kann seine 1 520 kg (was für ein Elektroaut­o nicht viel ist) vergessen machen und bietet eine „normale“Leistung. Mit seinen 156 PS beschleuni­gt er in neun Sekunden von 0 auf 100 km/h, was flott genug ist. Schließlic­h akzeptiert die 51-kWh-Batterie Schnelllad­ungen bis zu 100 kW.

Die Materialie­n im Innenraum hätten besser sein können, da man fast überall Hartplasti­k findet. Wir hätten es akzeptiert, wenn dieser Fiat ein „Sparauto“wie der neue Citroën ë-C3 gewesen wäre. Aber mit einem Grundpreis von 34 810 Euro ist man nicht in dieser Kategorie. Am ärgerlichs­ten ist, dass diese Kunststoff­e zahlreiche quietschen­de und knarrende Geräusche erzeugen, sobald man auf einer unebenen Straße unterwegs ist. Das ist ehrlich gesagt irritieren­d!

Wie beim Jeep Avenger und allen anderen kürzlich erschienen­en „kleinen Produkten“der Stellantis-Gruppe bringt Fiat zuerst die Elektrover­sion auf den Markt, aber auch eine Benzin-Hybridvers­ion ist geplant.

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