Brandneuer italienischer Stromer
Nach dem Fiat 500 ist der 600e das zweite vollelektrische Modell von Fiat. Sein Name mag Fragen aufwerfen, aber das Modell ist nicht weniger niedlich und bietet ein angenehmes Fahrgefühl – wenn man es schafft, die Nebengeräusche auszublenden.
Es ist nicht einfach, dem neuen 600e eine Identität zuzuordnen. Aber man kann es so sehen: In den letzten Jahren hat Fiat hauptsächlich Derivate des Fiat 500 aus den 50er-Jahren verkauft, in denen sich durchweg die ikonische Linie der kleinen italienischen Legende wiederfindet. Dasselbe gilt natürlich auch für diesen 600e, den man leicht als elektrischen 500X zusammenfassen könnte. Fiat antwortet darauf mit der Behauptung, dass es sich tatsächlich um zwei verschiedene Modelle handelt. Der 500X, der weiterhin mit Benzinmotor angeboten wird, ist ein „mittelgroßes“Auto, während der 600e ein „kompaktes“Auto ist. Konkret bedeutet dies, dass er 4,17 Meter lang ist.
Wie auch immer, der vollelektrische 600e basiert auf derselben Plattform wie der Jeep Avenger, das Auto des Jahres 2023. Er bietet die gleiche Art von Fahrspaß, obwohl die Federung auf schlechten Straßen etwas trocken sein kann. Aber in Bezug auf das Fahrgefühl genießt man einen ausgezeichneten Kompromiss zwischen Komfort und Straßenlage in schnellen Kurven.
Kompakt, aber innen groß
Die Tatsache, dass der 600e für sein Segment etwas groß ist, hat einige Vorteile. Zunächst einmal ist der Innenraum überraschend geräumig. Erwachsene werden es sich auf den Rücksitzen bequem machen können, und der Kofferraum ist mit 360 Litern für ein Elektroauto dieser Größe recht ordentlich. Zum Vergleich: Das ist das gleiche Volumen wie in einem Opel Astra mit Elektroantrieb, der deutlich mehr Platz benötigt.
Was die Leistung angeht, ist der 600e rationell. Er kann problemlos 400 km zurücklegen. Er kann seine 1 520 kg (was für ein Elektroauto nicht viel ist) vergessen machen und bietet eine „normale“Leistung. Mit seinen 156 PS beschleunigt er in neun Sekunden von 0 auf 100 km/h, was flott genug ist. Schließlich akzeptiert die 51-kWh-Batterie Schnellladungen bis zu 100 kW.
Die Materialien im Innenraum hätten besser sein können, da man fast überall Hartplastik findet. Wir hätten es akzeptiert, wenn dieser Fiat ein „Sparauto“wie der neue Citroën ë-C3 gewesen wäre. Aber mit einem Grundpreis von 34 810 Euro ist man nicht in dieser Kategorie. Am ärgerlichsten ist, dass diese Kunststoffe zahlreiche quietschende und knarrende Geräusche erzeugen, sobald man auf einer unebenen Straße unterwegs ist. Das ist ehrlich gesagt irritierend!
Wie beim Jeep Avenger und allen anderen kürzlich erschienenen „kleinen Produkten“der Stellantis-Gruppe bringt Fiat zuerst die Elektroversion auf den Markt, aber auch eine Benzin-Hybridversion ist geplant.