Grenzgänger verdienten 2022 etwa 15 Milliarden Euro in Luxemburg
Arbeitnehmer, die aus dem Ausland ins Großherzogtum pendeln, bleiben eine Stütze der Wirtschaft
Die Zahl der Grenzgänger in Luxemburg wächst beständig. Zwischen 2005 und 2022 stieg die Zahl der ausländischen Pendler um durchschnittlich 3,8 Prozent pro Jahr, im Jahr 2022 gar um 4,3 Prozent. Das geht aus einer Auswertung des Statec hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde.
Die Verteilung der Grenzgänger nach Wohnsitzland hat sich zwischen 2005 und 2022 kaum verändert. Im Jahr 2022 belief sich die Gesamtzahl der in Luxemburg beschäftigten Grenzgänger auf 221.251. Gut die Hälfte von ihnen, 53,6 Prozent, hatten ihren Wohnsitz in Frankreich, verglichen mit 51,7 Prozent im Jahr 2005. Auch der Anteil der Grenzgänger mit Wohnsitz in Deutschland ist seit 2005 gestiegen und liegt im Jahr 2022 bei 23,4 Prozent. Bei den Belgien-Pendlern gab es einen Rückgang seit 2005, ihr Anteil lag zuletzt bei 23 Prozent.
Internationale Organisationen beschäftigen 16.000 Menschen
Im Jahr 2022 verdienten die Grenzgänger nach Luxemburg insgesamt 15,1 Milliarden Euro. Die knapp 14.000 in Luxemburg lebenden Arbeitnehmer, die ins Ausland pendelten, brachten ein Arbeitsentgelt von etwa zwei Milliarden Euro mit nach Hause.
Tatsächlich überqueren aber nur 1.574 Menschen die Grenze, um zur Arbeit zu gelangen. Der Großteil der ausreisenden Grenzgänger ist bei europäischen oder internationalen Institutionen angestellt. Im Jahr 2022 beschäftigten internationale Organisationen in Luxemburg insgesamt 15.918 Mitarbeiter, von denen 12.382 tatsächlich auf luxemburgischem Staatsgebiet ansässig sind. Die anderen 3.536 Mitarbeiter internationaler Organisationen in Luxemburg wohnen außerhalb des Landes. Die durchschnittlichen Jahresgehälter der einreisenden Grenzgänger variieren je nach Herkunftsland. Im Jahr 2022 erhielten französische Grenzgänger durchschnittlich rund 54.600 Euro pro Jahr, ihre belgischen und deutschen Kollegen jeweils knapp über 67.000 Euro. Diese Ungleichheit erklärt sich dadurch, dass die zahlreicheren französischen Grenzgänger auch in Branchen mit geringeren Gehältern arbeiten.