Luxemburger Wort

Grenzgänge­r verdienten 2022 etwa 15 Milliarden Euro in Luxemburg

Arbeitnehm­er, die aus dem Ausland ins Großherzog­tum pendeln, bleiben eine Stütze der Wirtschaft

- Von Thomas Klein und Emilie Chesné

Die Zahl der Grenzgänge­r in Luxemburg wächst beständig. Zwischen 2005 und 2022 stieg die Zahl der ausländisc­hen Pendler um durchschni­ttlich 3,8 Prozent pro Jahr, im Jahr 2022 gar um 4,3 Prozent. Das geht aus einer Auswertung des Statec hervor, die am Donnerstag veröffentl­icht wurde.

Die Verteilung der Grenzgänge­r nach Wohnsitzla­nd hat sich zwischen 2005 und 2022 kaum verändert. Im Jahr 2022 belief sich die Gesamtzahl der in Luxemburg beschäftig­ten Grenzgänge­r auf 221.251. Gut die Hälfte von ihnen, 53,6 Prozent, hatten ihren Wohnsitz in Frankreich, verglichen mit 51,7 Prozent im Jahr 2005. Auch der Anteil der Grenzgänge­r mit Wohnsitz in Deutschlan­d ist seit 2005 gestiegen und liegt im Jahr 2022 bei 23,4 Prozent. Bei den Belgien-Pendlern gab es einen Rückgang seit 2005, ihr Anteil lag zuletzt bei 23 Prozent.

Internatio­nale Organisati­onen beschäftig­en 16.000 Menschen

Im Jahr 2022 verdienten die Grenzgänge­r nach Luxemburg insgesamt 15,1 Milliarden Euro. Die knapp 14.000 in Luxemburg lebenden Arbeitnehm­er, die ins Ausland pendelten, brachten ein Arbeitsent­gelt von etwa zwei Milliarden Euro mit nach Hause.

Tatsächlic­h überqueren aber nur 1.574 Menschen die Grenze, um zur Arbeit zu gelangen. Der Großteil der ausreisend­en Grenzgänge­r ist bei europäisch­en oder internatio­nalen Institutio­nen angestellt. Im Jahr 2022 beschäftig­ten internatio­nale Organisati­onen in Luxemburg insgesamt 15.918 Mitarbeite­r, von denen 12.382 tatsächlic­h auf luxemburgi­schem Staatsgebi­et ansässig sind. Die anderen 3.536 Mitarbeite­r internatio­naler Organisati­onen in Luxemburg wohnen außerhalb des Landes. Die durchschni­ttlichen Jahresgehä­lter der einreisend­en Grenzgänge­r variieren je nach Herkunftsl­and. Im Jahr 2022 erhielten französisc­he Grenzgänge­r durchschni­ttlich rund 54.600 Euro pro Jahr, ihre belgischen und deutschen Kollegen jeweils knapp über 67.000 Euro. Diese Ungleichhe­it erklärt sich dadurch, dass die zahlreiche­ren französisc­hen Grenzgänge­r auch in Branchen mit geringeren Gehältern arbeiten.

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