Luxemburger Wort

Baufirmen kassierten 800 Millionen Euro bei öffentlich­en Aufträgen

Bei den Projekten des Staates finde man oft die gleichen Namen von großen Bauunterne­hmen, sagt der Piraten-Abgeordnet­e Marc Goergen

- Von Emery P. Dalesio

Zehn Bau- oder Projektman­agement-Unternehme­n haben mehr als 800 Millionen Euro an Steuergeld­ern für Arbeiten an Straßen und öffentlich­en Gebäuden erhalten. „Große Bauunterne­hmen, die breit genug aufgestell­t sind, müssen sich in der aktuellen Baukrise weniger Sorgen machen, da sie aufgrund ihrer Größe zusätzlich zu Hunderten Hektar Baulandres­erven verfügen, auch in anderen Branchen des Baugewerbe­s tätig und bestens mit den Auftragneh­mern des Landes vernetzt sind“, schrieb der Piraten-Abgeordnet­e Marc Goergen Mitte Dezember in einer parlamenta­rischen Anfrage.

Zwischen 2018 und Mitte Dezember erhielten die Unternehme­n Aufträge für den Ausbau der Verkehrssy­steme, den Bau des neuen Gefängniss­es in Sanem und des neuen Jean-Monnet-2-Hauptquart­iers der Europäisch­en Kommission in Luxemburg, wie die Ministerin für öffentlich­e Arbeiten Yuriko Backes am

Dienstag in ihrer Antwort auf die Anfrage mitteilte. Die Unternehme­n, die am meisten verdienten, waren Tralux, das 196 Millionen Euro an Zahlungen für Arbeiten an öffentlich­en Straßen und Gebäuden erhielt, gefolgt von Félix Giorgetti, das in den sechs Jahren mehr als 116 Millionen Euro einnahm, führt Backes in einer Tabelle auf, die keine weiteren Einzelheit­en enthielt.

„Oft die gleichen bekannten Namen“

Allein im Haushalt 2023 seien 340 Millionen Euro für den Straßenbau und Sanierungs­arbeiten vorgesehen, schreibt Goergen. „Bei den großen Bauprojekt­en des Staates findet man oft die gleichen bekannten Namen von großen Bauunterne­hmen und Bauträgern, die in der Regel die Aufträge bei öffentlich­en Ausschreib­ungen erhalten“, so der Parlamenta­rier.

Der Artikel erschien zunächst in der Luxembourg Times. Übersetzun­g und Bearbeitun­g: Thomas Klein.

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