Israel fängt Drohne aus dem Libanon über dem Mittelmeer ab
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben eine aus dem Libanon kommende Drohne über dem Mittelmeer abgefangen. Das Raketenabwehrsystem Eisenkuppel („Iron Dome“) habe das Geschoss über dem offenen Meer zerstört, teilte die Armee am Freitag mit.
Israelische Kampfflugzeuge griffen daraufhin Stellungen, Militäranlagen und „terroristische Infrastruktur“der schiitischen Hisbollah-Miliz im Südlibanon an. Bereits davor sei das Militär mit Kampfjets, Panzern und Mörsern gegen Hisbollah-Stellungen in der Region vorgegangen.
Die Schiiten-Miliz gab in Beirut bekannt, israelische Stellungen im Gebiet der Schebaa-Farmen angegriffen zu haben. Die sogenannten Schebaa-Farmen an der Grenze zwischen dem Libanon, Israel und Syrien gehören nach Auffassung der UN zu den 1967 von Israel besetzten syrischen Gebieten. Syrien und einige Parteien im Libanon betrachten das Gebiet jedoch als libanesisches Territorium.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es bereits Tote. Zuletzt hatten Panzerabwehrraketen der Hisbollah zwei israelische Zivilisten in einem nordisraelischen Dorf getötet.
EU-Außenbeauftragter: Palästinenserstaat von außen aufzwingen
Im Nahost-Konflikt sollte die internationale Gemeinschaft nach Worten des EUAußenbeauftragten Josep Borrell die Zweistaatenlösung notfalls auch gegen den Willen Israels „von außen aufzwingen“. Sonst werde sich „die Spirale des Hasses Generation um Generation“weiterdrehen, sagte Borrell am Freitag bei einer Rede in der Universität von Valladolid in Spanien. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte jedoch erst am Vortag einen palästinensischen Staat neben Israel nach Ende des GazaKrieges abgelehnt. Mit Blick auf eine Zweistaatenlösung, die auch die USA fordern, sagte Netanjahu: „Israels Ministerpräsident muss imstande sein, auch „nein“zu sagen, wenn es nötig ist, selbst zu unseren besten Freunden.“
Borrell betonte jedoch, Israelis und Palästinenser seien nicht mehr zu einem Kompromiss fähig. „Die Beteiligten sind zu sehr gegeneinander aufgebracht, um aus eigener Kraft noch zu einer Verständigung zu kommen“, betonte der EUChefdiplomat, der bei der Rede in der traditionellen Tracht der Universität auftrat. Er rief die „arabische Welt, Europa, die USA und die gesamten Vereinten Nationen“auf, die Bildung eines Palästinenserstaates auch gegen den Widerstand Israels anzuerkennen.
Zudem warf Borrell Israel vor, den Aufbau der islamistischen Hamas finanziert zu haben, um die gemäßigtere Autonomiebehörde von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas im Westjordanland zu schwächen und dadurch einen Palästinenserstaat zu verhindern. dpa
: Die Beteiligten sind zu sehr gegeneinander aufgebracht, um aus eigener Kraft noch zu einer Verständigung zu kommen. Josep Borrell