Die Kampfansage der ADR an die Demokratie
Die ADR möchte den Nationalismus mit einer betont patriotischen Rhetorik in Luxemburg einführen, warnt der Autor
„Die neue Regierung werde man messen an der Kriminalität, der Lebensqualität, der Verkehrssituation, der Kaufkraft, der Luxemburger Sprache und den Luxemburgern, die ins Ausland ziehen müssen, weil sie keine Wohnung finden. „Wenn sich die Situation nicht verbessert, gibt es nur noch eine Alternative – die ADR“, sagte Keup.”
Ebenso durchsichtig wie perfide ist diese Wortwahl. Durchsichtig, da jedem klar sein muss, dass Kriminalität und Lebensqualität etc. stets Aufregerthemen bleiben werden … so wie es bereits die vergangenen Jahrzehnte war. Dass die Unzufriedenheit vieler Bürger noch künstlich geschürt werden wird, ist das eigentliche Programm der ADR. Nicht bloß Finger in die Wunden legen, sondern übertreiben und skandalträchtig aufmotzen. Die Lebensqualität der Bürger ist ein vages Thema. Welche Bürger? Bio-Luxemburger? Also alle Menschen in Luxemburg ohne Migrationshintergrund?
Die ADR möchte den Nationalismus in Luxemburg einführen, mit einer betont patriotischen Rhetorik. Da kann man ja froh sein, dass Luxemburg ein sehr kleines Land ist, von dem alleine kaum große Gefahr für Europa ausgehen kann. Leider aber ist die ADR Teil der ECR (Partei Europäische Konservative und Reformer), deren Parteivorsitzende Giorgia Meloni ist, einer wachsenden rechts-konservativen Kraft innerhalb der EU, derzeit übrigens die drittgrößte Fraktion im Europäischen Parlament. Und hier muss es einem Bange werden bei Keups Worten: „Die ADR schaut denn auch optimistisch auf die Europawahlen. Ziel ist, den Sitz zu erringen, den man vor fünf Jahren knapp verfehlte. ,Ganz viele Parteien haben Angst, dass sie verlieren, wir freuen uns auf die Wahlen und sagen: Es wird Zeit für einen Wechsel.‘ ”
Die feuchten Träume der ADR sind rechts, sehr weit rechts. Wie der Wechsel also angedacht ist, weiß man, wenn man die „rechten“Geschehnisse in den Nachbarländern beobachtet. Bei einem „Geheimtreffen“sollen AfD-Politiker und Rechtsextremisten Pläne zur millionenfachen Ausschaffung geschmiedet haben. Der Begriff „Remigration“wird nicht bloß Deutschland beschäftigen.
Daniel M. Porcedda,
Belvaux
Dies ist eine Reaktion zum Artikel „ADR schaut optimistisch auf die Europawahl“vom 13. Januar 2024.