Globaler Tourismus erholt sich 2024 vollständig
Die Zahl der internationalen Urlaubsreisen soll in diesem Jahr das Vor-Pandemie-Niveau übertreffen
Ein weltweiter Tourismus-Boom und eine Regeneration des Reiseverhaltens: damit sei in diesem Jahr zu rechnen, wie die Welttourismusorganisation (UNWTO) am Freitag in einer Pressemitteilung bekannt gibt. „Nach einem starken Jahr 2023 ist der internationale Tourismus auf dem besten Weg, im Jahr 2024 wieder das Niveau vor der Pandemie zu erreichen“, prognostiziert der Verband.
Erste Schätzungen ergeben ein Wachstum von zwei Prozent gegenüber dem Reiseverkehr von 2019. Verbesserte Flugverbindungen und eine Erholung der asiatischen Märkte sollen den Tourismus-Boom 2024 begünstigen, so die UNWTO.
Es wird auch erwartet, dass der chinesische Ausreise- und Einreisetourismus dieses Jahr durch Visaerleichterungen zunehmen wird. China gewährt Bürgern aus Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Spanien und Malaysia bis zum 30. November 2024 visumfreies Reisen.
Erholung kann beeinflusst werden
Die Prognosen bleiben abhängig von der Entwicklung der Wirtschaftskonjunktur und der geopolitischen Lage, insbesondere im Nahen Osten. Dort würde der Tourismus unter den Folgen des Konflikts zwischen Israel und der Hamas leiden. Die Entwicklungen vor Ort stören dadurch den Reiseverkehr in der Region. Auch die Unsicherheit, die sich aus dem RusslandUkraine-Krieg ergibt, belastet das Reiseverhalten.
Ein solcher geopolitischer und auch wirtschaftlicher Gegenwind stellt eine große Herausforderung für die Erholung des internationalen Tourismus dar. Anhaltende Inflation, hohe Zinssätze, schwankende Ölpreise und Störungen des Handels können sich auch 2024 noch auf die Trans
port- und Unterkunftskosten auswirken.
Steigende Zahlen bereits in 2023
Mehr als eine Milliarde Touristen sind im letzten Jahr weltweit verreist. Das entspricht einem Anstieg von 44 Prozent im Vergleich zu 2022 und 88 Prozent des Niveaus von 2019. Somit wurde im vergangenen Jahr das Vor-Corona-Niveau von 2019 fast erreicht.
Europa, die meistbesuchte Region der Welt, erreichte vergangenes Jahr 94 Prozent des Reise-Niveaus von 2019. Afrika erreichte 96 Prozent und Nordund Südamerika erzielten 90 Prozent der Urlaubsbuchungen von vor der Pandemie. UNWTO-Generalsekretär Zurab Pololikaschwili betont, dass diese Werte die rasche Erholung des Tourismus unterstreichen. AFP