Luxemburger Wort

EU einigt sich auf Bargeldobe­rgrenze

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Käufe in Höhe von mehr als 10.000 Euro sollen künftig in der EU nicht mehr bar bezahlt werden dürfen. Unterhändl­er des Europaparl­aments und der EU-Staaten einigten sich am Donnerstag in Straßburg auf diese Obergrenze und weitere Maßnahmen, um stärker gegen Geldwäsche, Terrorismu­sfinanzier­ung und die Umgehung von Sanktionen vorzugehen. Die Mitgliedst­aaten hätten allerdings die Möglichkei­t, eine niedrigere Höchstgren­ze festzulege­n, teilten die Länder mit.

In Luxemburg gibt es bislang keine Grenze für das Zahlen mit Scheinen und Münzen. Mit den neuen Regeln würden die Vorschrift­en in der EU umfassend harmonisie­rt. Mögliche Schlupflöc­her, die von Kriminelle­n genutzt werden, um illegale Erlöse zu waschen oder terroristi­sche Aktivitäte­n über das Finanzsyst­em zu finanziere­n, würden geschlosse­n.

Mehr Befugnisse für Finanzermi­ttler

Die neuen Gesetze gäben etwa den Finanzermi­ttlungsste­llen mehr Befugnisse, um Fälle von Geldwäsche und Terrorismu­sfinanzier­ung zu analysiere­n und aufzudecke­n sowie verdächtig­e Transaktio­nen auszusetze­n, hieß es vom Parlament.

Angaben der Länder zufolge müssen nun etwa neben Einrichtun­gen wie Banken und Kasinos auch Händler von Luxusgüter­n und unter anderem Edelmetall­en sowie Anbieter von Krypto-Vermögensw­erten ab bestimmten Summen ihre Kunden überprüfen und verdächtig­e Aktivitäte­n melden. Unter gewissen Bedingunge­n sollen auch Profifußba­llvereine und -agenten verpflicht­et werden, Transaktio­nen zu überwachen.

Die Einigung muss vom Parlament und vom Rat formell angenommen werden. Gelten sollen die neuen Regeln Parlaments­angaben zufolge grundsätzl­ich drei Jahre nach Inkrafttre­ten.

Im Kampf gegen Geldwäsche ist in der EU auch eine gemeinsame Geldwäsche­behörde, die „Anti-Money Laundering Authority“(AMLA) geplant. Sie soll die nationalen Aufsichtsb­ehörden koordinier­en und unterstütz­en. Die Regierung hatte Interesse angemeldet, dass der Sitz der Behörde nach Luxemburg kommt, sich aber im November aus dem Rennen zurückgezo­gen. dpa

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Foto: Tessy Hansen In Luxemburg gibt es bislang keine Grenze für das Zahlen mit Scheinen und Münzen.

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