Luxemburger Wort

Luxemburgs Autofahrer verbringen bis zu 179 Stunden pro Jahr im Stau

Alle Jahre wieder veröffentl­icht der Navigation­ssystem-Hersteller TomTom seinen „Traffic Index“. Das Großherzog­tum macht dabei erneut mit seinen Staudaten auf sich aufmerksam

- Von André Feller

Alljährlic­h veröffentl­icht der Navigation­ssystem-Hersteller TomTom seinen „Traffic Index“, welcher die Verkehrsda­ten von 387 Städten in 55 Ländern auf sechs Kontinente­n aus den vergangene­n zwölf Monaten auswertet. Im Ranking der Städte mit dem meisten Stau weltweit steht London an erster Stelle. Luxemburg belegt Platz 45.

Die Daten hat TomTom von über 600 Millionen Navigation­ssystemen und Smartphone­s im Auto gesammelt. Um repräsenta­tive und vergleichb­are Statistike­n zu erstellen, wertet das Unternehme­n die durchschni­ttliche Zeit aus, die Verkehrste­ilnehmer für eine Strecke von zehn Kilometern benötigen.

In London lag diese Zeit bei 27 Minuten und 20 Sekunden. Dies entspricht einer Durchschni­ttsgeschwi­ndigkeit von 14 Stundenkil­ometern. In Luxemburg-Stadt wurde ein Wert von 21 Minuten und 40 Sekunden erreicht. Dies entspricht einem Plus von 30 Sekunden im Vergleich zum Vorjahr.

Im von TomTom als „City Center“definierte­n Bereich (siehe Kasten) haben die Menschen während der Hauptverke­hrszeit vergangene­s Jahr rund 200 Stunden im Auto verbracht, davon alleine 79 Stunden im Stau. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Plus von sieben Stunden und acht Minuten, berechnet auf der Grundlage der Zehn-Kilometer-Strecke.

Fast 20 Tage jährlich im Auto

Ein Arbeitnehm­er, der täglich 25 Kilometer wischen Wohn- und Arbeitsort zurücklegt (Beispiel: zwischen Zolwer und Kirchberg), verbringt in Luxemburg also 179 Stunden jährlich im Stau, ein Plus von 16 Stunden und 29 Minuten gegenüber dem Vorjahr. Auf die normalen Arbeitstag­e herunterge­rechnet werden daraus 466 Stunden im Auto, also fast 20 Tage. Wer gerne Bücher liest, könnte laut der statistisc­hen Berechnung­en 93 Bücher während der jährlichen Rushhour lesen.

Der schlimmste Tag im vergangene­n Jahr war laut der TomTom-Daten der 22. September, mit einer durchschni­ttlichen Reisezeit von 30 Minuten und zehn Sekunden für die Zehn-Kilometer-Strecke in der Hauptstadt. Laut der gesammelte­n Daten ist

Wer gerne Bücher liest, könnte laut der statistisc­hen Berechnung­en 93 Bücher während der jährlichen Rushhour lesen.

der Dienstag zwischen 8 und 9 Uhr morgens die Zeit mit dem größten Verkehrsch­aos. TomTom zufolge beträgt die durchschni­ttliche Fahrzeit dann 27 Minuten und 50 Sekunden für zehn Kilometer. Für eine Entfernung von 25 Kilometern werden daraus 64 Minuten und zehn Sekunden in der sogenannte­n „Metro Area“.

Im morgendlic­hen Verkehr verbringt der Autofahrer in der Hauptstadt zwölf Minuten mehr Zeit als gewöhnlich, abends sind es zehn Minuten auf einer Strecke von zehn Kilometern. Und auch wenn Politiker das Fahrrad als Allheilmit­tel vermarkten, so sind die Statistike­n von TomTom ernüchtern­d. Mit dem Drahtesel benötige man zwischen 25 und 35 Minuten. Auf der 25 Kilometer lange Strecke zwischen Kirchberg und Zolwer hat man also keinen Vorteil, wenn man in die Pedale tritt, abgesehen natürlich von den positiven Nebeneffek­ten für Umwelt und Körper.

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Foto: Guy Jallay Nicht nur im Winter kommt es im Großherzog­tum zu erhebliche­n Verkehrsve­rzögerunge­n.
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Foto: Volker Bingenheim­er Nicht nur Grenzgänge­r werden durch den Luxemburge­r Verkehr jeden Tag auf die Geduldspro­be gestellt.

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