Luxemburgs Autofahrer verbringen bis zu 179 Stunden pro Jahr im Stau
Alle Jahre wieder veröffentlicht der Navigationssystem-Hersteller TomTom seinen „Traffic Index“. Das Großherzogtum macht dabei erneut mit seinen Staudaten auf sich aufmerksam
Alljährlich veröffentlicht der Navigationssystem-Hersteller TomTom seinen „Traffic Index“, welcher die Verkehrsdaten von 387 Städten in 55 Ländern auf sechs Kontinenten aus den vergangenen zwölf Monaten auswertet. Im Ranking der Städte mit dem meisten Stau weltweit steht London an erster Stelle. Luxemburg belegt Platz 45.
Die Daten hat TomTom von über 600 Millionen Navigationssystemen und Smartphones im Auto gesammelt. Um repräsentative und vergleichbare Statistiken zu erstellen, wertet das Unternehmen die durchschnittliche Zeit aus, die Verkehrsteilnehmer für eine Strecke von zehn Kilometern benötigen.
In London lag diese Zeit bei 27 Minuten und 20 Sekunden. Dies entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 14 Stundenkilometern. In Luxemburg-Stadt wurde ein Wert von 21 Minuten und 40 Sekunden erreicht. Dies entspricht einem Plus von 30 Sekunden im Vergleich zum Vorjahr.
Im von TomTom als „City Center“definierten Bereich (siehe Kasten) haben die Menschen während der Hauptverkehrszeit vergangenes Jahr rund 200 Stunden im Auto verbracht, davon alleine 79 Stunden im Stau. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Plus von sieben Stunden und acht Minuten, berechnet auf der Grundlage der Zehn-Kilometer-Strecke.
Fast 20 Tage jährlich im Auto
Ein Arbeitnehmer, der täglich 25 Kilometer wischen Wohn- und Arbeitsort zurücklegt (Beispiel: zwischen Zolwer und Kirchberg), verbringt in Luxemburg also 179 Stunden jährlich im Stau, ein Plus von 16 Stunden und 29 Minuten gegenüber dem Vorjahr. Auf die normalen Arbeitstage heruntergerechnet werden daraus 466 Stunden im Auto, also fast 20 Tage. Wer gerne Bücher liest, könnte laut der statistischen Berechnungen 93 Bücher während der jährlichen Rushhour lesen.
Der schlimmste Tag im vergangenen Jahr war laut der TomTom-Daten der 22. September, mit einer durchschnittlichen Reisezeit von 30 Minuten und zehn Sekunden für die Zehn-Kilometer-Strecke in der Hauptstadt. Laut der gesammelten Daten ist
Wer gerne Bücher liest, könnte laut der statistischen Berechnungen 93 Bücher während der jährlichen Rushhour lesen.
der Dienstag zwischen 8 und 9 Uhr morgens die Zeit mit dem größten Verkehrschaos. TomTom zufolge beträgt die durchschnittliche Fahrzeit dann 27 Minuten und 50 Sekunden für zehn Kilometer. Für eine Entfernung von 25 Kilometern werden daraus 64 Minuten und zehn Sekunden in der sogenannten „Metro Area“.
Im morgendlichen Verkehr verbringt der Autofahrer in der Hauptstadt zwölf Minuten mehr Zeit als gewöhnlich, abends sind es zehn Minuten auf einer Strecke von zehn Kilometern. Und auch wenn Politiker das Fahrrad als Allheilmittel vermarkten, so sind die Statistiken von TomTom ernüchternd. Mit dem Drahtesel benötige man zwischen 25 und 35 Minuten. Auf der 25 Kilometer lange Strecke zwischen Kirchberg und Zolwer hat man also keinen Vorteil, wenn man in die Pedale tritt, abgesehen natürlich von den positiven Nebeneffekten für Umwelt und Körper.