Luxemburger Wort

Gute Freunde kann niemand trennen

Am Sonntag treffen Philippe Arendt und Tom Schomer mit Heffingen auf ihren Ex-Club Sparta um Victor Stein

- Von Bob Hemmen

Vor nicht allzu langer Zeit standen sie noch gemeinsam auf dem Platz. Victor Stein, Philippe Arendt und Tom Schomer waren jahrelang Teamkolleg­en und schafften es in der Saison 2018/2019 mit Sparta sogar bis ins PokalHalbf­inale. Fünf Jahre nach der Niederlage gegen Amicale kehren die drei Basketball­er in die Coque zurück. Während Stein die Bartringer am morgigen Sonntag um 17.30 Uhr als Kapitän aufs Feld führen wird, spielen seine beiden ehemaligen Teamkolleg­en mittlerwei­le für Heffingen.

„Je näher das Spiel rückt, desto nervöser werde ich“, gesteht Stein. „Ich denke natürlich ständig daran, auch weil es für mich ein ganz besonderes Spiel wird“, sagt Arendt. Der Ex-Nationalsp­ieler hatte Bartringen 2021 nach einem Streit zwischen seinem Vater (Ex-Sparta-Präsident Frank Arendt) und den anderen Vorstandsm­itgliedern verlassen. Er spielte ein Jahr für T71 und wechselte dann nach Heffingen. Schomer verließ Bartringen und kam ebenfalls zur USH.

„Ich habe mich nach der Auslosung sehr gefreut“, sagt Arendt. „Eines der beiden Teams wird auf jeden Fall im Finale stehen. Es gibt keine Rivalität, nur eine große Freundscha­ft. Doch wir wollen natürlich gewinnen, das ist eine Riesenchan­ce für unseren Verein.“

Kumpels im Fanclub des Gegners

Heffingen stieg vergangene Saison aus der LBBL ab, ist als aktueller Tabellenfü­hrer der Nationale 2 allerdings auf dem besten Weg zurück ins Oberhaus. „Wir hatten in dieser Saison kaum große Spiele vor vielen Zuschauern. Darauf müssen wir uns einstellen“, weiß Schomer. „Wir spielen nicht nur gegen unsere alte Mannschaft, sondern diese wird zudem von unseren Freunden auf der Tribüne unterstütz­t. Auch wenn wir die Spartinaik­os (Fanclub, Anm. d. Red.) mitgegründ­et haben, werden wir uns sicher den einen oder anderen Spruch anhören müssen.“

Der komplette Freundeskr­eis fiebert dem Halbfinale entgegen. „Wenn wir nicht im Einsatz sind, fahren Philippe und ich zu den Sparta-Spielen. Als wir letzten Freitag dort waren, wurden natürlich schon ein paar dumme Scherze gemacht“, erzählt Schomer schmunzeln­d.

Arendt hält nicht viel von Ansagen. Er will das Duell genießen. „Direkt nach meinem Wechsel habe ich nicht gerne gegen Sparta gespielt. Jetzt freue ich mich darauf, gegen Jungs wie Yannick (Verbeelen) oder Max (Logelin) zu spielen. Schließlic­h sind wir zusammen aufgewachs­en.“

Stein sieht es als Vorteil, die Stärken und Schwächen der beiden Heffinger Schlüssels­pieler zu kennen. „Ich kann mich gut auf sie einstellen.“Schomer meint: „Wenn man ein paar Jahre in der ersten Liga gespielt hat, kennt man die meisten Spieler ohnehin.“

: Wenn wir nicht selbst im Einsatz sind, fahren Philippe und ich zu den Sparta-Spielen. Tom Schomer, Heffingen-Spieler

Sparta musste zuletzt nicht nur auf einige Schlüssels­pieler verzichten, sondern auch den zurückgetr­etenen Trainer Christophe Flammang ersetzen. Beim Debüt von Karl Abou Khalil an der Seitenlini­e verlor Bartringen zu Hause gegen Steinsel. „Wir benötigen etwas Zeit, weil er einige Dinge anders machen will. Aber ich bin optimistis­ch. Für uns ist es sehr wichtig, dass die meisten Verletzten wieder dabei sind“, sagt der 26-Jährige.

Den Pokal sieht Stein als große Chance. „Natürlich wollen wir auch um den Meistertit­el mitspielen, doch dafür müssen wir erst einmal in die Play-offs einziehen. Auch dort reicht ein gutes Spiel nicht aus. Im Pokal können wir das Finale erreichen und an einem guten Tag auch Etzella oder Résidence schlagen.“

Die Heffinger gehen ebenfalls zuversicht­lich ins Duell, schließlic­h startet der Zweitligis­t mit einem Zehn-Punkte-Vorsprung in die Begegnung. „Ich denke, dass uns Sparta liegt“, so Arendt, der sich fest vorgenomme­n hat, nach Bartringen zurückzuke­hren. „Als ich gegangen bin, habe ich gesagt, dass ich zurückkomm­en werde. Ich weiß noch nicht wann und in welcher Funktion, doch das ist der Verein, bei dem ich aufgewachs­en bin. Momentan beschäftig­e ich mich aber nicht damit, weil ich es in Heffingen genieße und wir noch ein paar Ziele haben.“Ein großes könnte morgen erreicht werden.

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 ?? Foto: Ben Majerus ?? Philippe Arendt (M.), hier beim Pokalfinal­e der Bartringer Frauen im vergangene­n Jahr gegen Gréngewald, ist Sparta-Fan geblieben.
Foto: Ben Majerus Philippe Arendt (M.), hier beim Pokalfinal­e der Bartringer Frauen im vergangene­n Jahr gegen Gréngewald, ist Sparta-Fan geblieben.
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Foto: Christian Palmisano Tom Schomer kam 2022 nach Heffingen.

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