Dragan Stipanovic kennt das Erfolgsrezept gegen Etzella
Der Walferdinger Trainer steht in seiner ersten Saison als Chefcoach direkt im Pokal-Halbfinale
Dragan Stipanovic unterhält sich noch manchmal mit Gavin Love. Wenn der 46-Jährige durch Ettelbrück spaziert, begegnet er gelegentlich sogar Etzella-Spielern. „Die gemeinsame Zeit vergisst man nicht“, sagt er. Nach vier Jahren als Jugendcoach und Co-Trainer der Männermannschaft ist der Kroate im Sommer nach Walferdingen gewechselt. Mit Résidence trifft Stipanovic am heutigen Samstag (20.15 Uhr) im Gymnase der Coque im Pokalhalbfinale auf seinen Ex-Verein.
„Ich habe enorm davon profitiert, dass ich bei Etzella als CoTrainer lernen durfte. Früher dachte ich, ich könnte ohne Probleme Coach werden. Aber so einfach ist es nicht, auch wenn mir meine lange Profikarriere sicher hilft.“Als Spieler war Stipanovic in Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Israel, Zypern und Frankreich aktiv. In Metz lernte er Philippe Ory kennen, der damals für die Trainerausbildung zuständig war. Später holte ihn Kresimir Basic nach Luxemburg.
Stipanovic wurde Jugendtrainer bei Etzella und war kurz Spielertrainer in Wiltz. „Ich habe nur noch ein bisschen gespielt. Mein Körper war am Ende.“Sein Landsmann Basic machte ihn anschließend zum Co-Trainer der Etzella-Männer. Als Love das Amt 2022 übernahm, blieb Stipanovic Assistent. „Beide sind vollkommen unterschiedliche Typen. Aber man kann von jedem etwas lernen“, meint er.
Zwei Siege in den direkten Duellen
Stipanovic hatte deshalb klare Vorstellungen, als er vor der Saison bei Résidence unterschrieb. „Ich wollte, dass wir so spielen, wie wir es zu Saisonbeginn getan haben. Wir haben starke Luxemburger, deshalb müssen die Profis nicht alles machen. Jeder soll involviert sein.“Obwohl der Kroate drei US-Amerikaner einsetzt, hat Résidence sieben von bislang 16 Saisonspielen verloren. In der vergangenen Woche kassierte Résidence eine überraschende Niederlage gegen Abstiegskandidaten Gréngewald. „Gegen die Topteams spielen wir meistens gut. Leider sind wir gegen vermeintlich schwächere Mannschaften nicht aggressiv genug. Wir müssen lernen, auch diese Mannschaften ernst zu nehmen.“Die beiden Ligaspiele gegen Etzella gewann Walferdingen. „Vielleicht weiß ich etwas mehr über Ettelbrück, weil ich vier Jahre da war. Das könnte ein Vorteil sein. Doch jeder hat die Möglichkeit, sich alle Spiele anzuschauen.“Vor der größten Begegnung seiner noch jungen Trainerkarriere ist Stipanovic leicht angespannt. „Ich bin ein wenig nervös, aber das bin ich auch vor anderen Partien. Damit hatte ich schon als Spieler zu kämpfen.“
Optimistisch stimmt den Coach, dass im Résidence-Kader viele erfahrene Spieler stehen. Ein Routinier feierte vergangene Woche nach langer Verletzungspause endlich sein Comeback. Gegen Gréngewald kam Dean Gindt erstmals in dieser Saison zum Einsatz. Der ehemalige Nationalspieler musste nach einem Kreuzbandriss über ein Jahr pausieren. „Dean hat vor Weihnachten wieder leicht mit dem Training begonnen. Jetzt hat der Arzt grünes Licht gegeben und er darf wieder spielen. Er wird uns sicher helfen.“
Während Gindt noch etwas Zeit benötigen wird, um wieder in Topform zu kommen, sind laut Stipanovic alle anderen Spieler bei „100 Prozent“. Obwohl er den Gegner bestens kennt und Walferdingen die beiden bisherigen Duelle in dieser Saison für sich entscheiden konnte, sieht er Résidence im Duell mit dem Titelverteidiger als Außenseiter. „Etzella ist leicht favorisiert.“
: Vielleicht weiß ich etwas mehr über Ettelbrück, weil ich vier Jahre da war. Das könnte ein Vorteil sein. Dragan Stipanovic, Résidence-Trainer