Nijmegen ist offenbar das erhoffte Sprungbrett für Yvandro Borges
Der Nationalspieler stand für seinen neuen Club binnen sieben Tagen dreimal auf dem Rasen und hat jetzt schon mehr Einsatzzeit als in der Bundesliga
Als Daniel Farke (ehemaliger Trainer von Borussia Mönchengladbach) am 11. September 2022 Yvandro Borges in der 82.‘ beim Spiel in Freiburg einwechselte, wurde der damals 18-Jährige zum jüngsten luxemburgischen Bundesligaspieler.
Schnell wurde den Zuschauern klar, welch großes Potenzial in dem fußballerischen Rohdiamanten schlummert, das der Nationalspieler auch aufgrund einer Serie von Verletzungen jedoch nur viel zu selten zeigen konnte. Nach nur drei Einsätzen, einem Muskelfaserriss und lediglich 16 Spielminuten in der laufenden Bundesligasaison, suchten Spieler und Verein gemeinsam nach einer Lösung.
Weiterhin überzeugt von den Fähigkeiten des Linksaußen, der 2020 vom hauptstädtischen Racing in den Fohlenstall wechselte, wollte man diesen jedoch keinesfalls verkaufen. Vielmehr wurde der Vertrag von Borges um ein weiteres Jahr verlängert und der 19-Jährige für den Rest der Spielzeit zum niederländischen Erstligisten NEC Nijmegen ausgeliehen.
„Yvandro ist ein junger, talentierter Spieler, der bei uns bereits zum A-Nationalspieler Luxemburgs geworden ist. Für seine weitere Entwicklung ist es aber unbedingt notwendig, dass er möglichst viel Spielpraxis auf hohem Niveau sammelt. Mit seinem Spielstil wird er sich schnell in der ersten niederländischen Liga zurechtfinden und sich so optimal weiterentwickeln können“, sagt Borussias Geschäftsführer Sport Roland Virkus. „Dass Yvandro zudem seinen Vertrag bei uns bis 2026 verlängert hat, freut uns sehr. Es zeigt, dass er seinen weiteren Weg bei Borussia sieht.“
Auch in Nijmegen zeigte man sich erfreut über die Verpflichtung des jungen Luxemburgers. Für den technischen Direktor des niederländischen Erstligisten, Carlos Aalbers, ist Borges die ideale Verstärkung auf den Flügeln. „Eine unserer Prioritäten war eine Verstärkung auf den Flügeln. Yvandro gibt uns mehr Möglichkeiten, weil er auf beiden Flügeln spielen kann.“
Drei Spiele in sieben Tagen
Bereits vier Tage nach seiner Verpflichtung stand Borges am 14. Januar in der Liga auswärts bei Topclub Feyenoord Rotterdam erstmals mit seinen neuen Mitspielern auf dem Rasen. In der 78.‘ eingewechselt, half er mit, das 2:2 (nach 0:2 Rückstand) über die Zeit zu retten. Nur drei Tage später feierte Borges mit seinen Teamkameraden nach einem 2:1-Erfolg gegen die G.A. Eagles den Einzug ins Viertelfinale des niederländischen Pokalwettbewerbs – dieses Mal war er nach Einwechslung in der 63.‘ sogar eine knappe halbe Stunde auf dem Rasen.
Viel Zeit zum Feiern oder Ausruhen blieb dem Offensivspieler allerdings nicht, denn abermals drei Tage später erwartete man mit Twente Entschede die nächste Topmannschaft aus der Eredivisie. Erneut kam Borges zum Einsatz, wenn auch erst ab der 80.‘, erneut gab es einen Sieg zu feiern (1:0), der fünfte aus den vergangenen sechs Ligaspielen.
„Ich freue mich, meinen Vertrag bei Borussia um ein weiteres Jahr verlängert zu haben und auf die Leihe. Mein Ziel ist es, in einem halben Jahr zurück nach Mönchengladbach zu kommen und mich in Nijmegen weiterentwickelt zu haben“, sagte Borges noch vor knapp zwei Wochen. Mit 49 Minuten auf dem Rasen hat Borges nach drei Pflichtspielen schon mehr als die dreifache Einsatzzeit als in Deutschland und ist mit seinem Team immer noch ungeschlagen. Sobald der Nationalspieler die Abläufe noch besser kennt, ist der erste Startelfeinsatz nur eine Frage der Zeit. Und Mönchengladbach bekommt in einem halben Jahr einen reiferen Profi zurück.