Düdelingens Frauen reichen 54 Sekunden im Halbfinal-Thriller
Die T71-Basketballerinnen drehen eine spannende Partie gegen Sparta und ziehen nach Verlängerung ins Endspiel ein
Dieses Kunststück muss man erst mal schaffen. Die Basketballfrauen von T71 Düdelingen waren im Pokal-Halbfinale gegen Sparta Bartringen fast nie in Führung und doch gelang ihnen der Einzug ins Endspiel. Nach einer unglaublich spannenden Schlussphase mit Verlängerung siegte die Mannschaft von Trainer Jérôme Altmann gestern in der Coque in Kirchberg mit 86:84. Sein Team hatte im Basketball-Thriller die besseren Nerven.
„Ich bin ein bisschen sprachlos. Ich hatte das Gefühl, dass wir das Spiel schon verloren hatten. Irgendwie haben wir es geschafft, in die Verlängerung zu kommen“, sagte eine erleichterte Nadia Mossong, die mit fünf Dreiern und insgesamt 16 Punkten am Erfolg beteiligt war. US-Profi Mia Loyd hatte die Verlängerung mit ihrem den Ausgleich zum 76:76 am Ende der regulären Spielzeit erzwungen. „Ich war nicht nervös, nur einfach bereit, bis zum Schluss zu kämpfen“, meinte die US- Profispielerin.
Durch den Sieg vor rund 900 Zuschauern trifft Düdelingen im Endspiel am 16. März auf Gréngewald Hostert. Unweigerlich dürfte die Erinnerung an das umstrittene Halbfinale vor einem Jahr wieder präsent werden. Damals lieferten sich die beiden Konkurrenten eine enge Partie, wegen einer falschen Punktezählung wurde anschließend aber wochenlang diskutiert. Im Halbfinale 2024 wurden die Nerven der Düdelingerinnen erneut strapaziert. „Aber das war jetzt eine andere Art von Aufregung. Diese ist mir lieber“, so Mossong.
Schrecksekunden für beide Teams
Das Duell gestern gegen Sparta hatte mit Schrecksekunden für beide Seiten begonnen. T71-Nationalspielerin Ehis Etute knickte bei ihrer ersten Aktion um und musste ausgewechselt werden. Auch bei Sparta ging mit Nicole Torresani eine Startfünf-Spielerin weinend vom Feld. Sie konnte aber ebenso wie Etute noch im ersten Viertel wieder auflaufen. Dieses ging mit 25:17 überraschend klar an Bartringen. Unter anderem überzeugte Lena Mersch mit drei Dreiern.
Düdelingen hatte Probleme mit der Zonenverteidigung des Gegners, aber auch zeitweise kein Wurfglück. Im zweiten Viertel wuchs der Rückstand zunächst auf 15 Punkte an, dann fingen sich die T71-Frauen. Unter der Führung der starken US-Spielerin Martha Burse vergrößerte Sparta den Vorsprung wieder. 47:39 hieß es zur Pause.
Nach dem Seitenwechsel arbeiteten sich die Düdelingerinnen heran, aber nie weiter als bis auf zwei Zähler. Richtig spannend wurde es im vierten Viertel. Sparta-Kapitänin Bridget Yoerger musste in der letzten Minute nach dem fünften Foul vom Feld und schließlich erzielte Loyd den ersten Gleichstand der Partie. Die Halle tobte. Die T71-Frauen gewannen die Verlängerung 10:8 – und fielen sich jubelnd in die Arme.
„Wir sind froh, dass wir nach 45 Minuten gewonnen haben. In diesem Spiel haben wir nur 54 Sekunden geführt“, resümierte T71-Trainer Altmann. Sein tief enttäuschter Amtskollege Mike Feyder kritisierte seine erfahrenen Spielerinnen. „Dümmer kann man nicht sein. Solche Entscheidungen wie unsere in der Schlussphase darf man in einem Halbfinale nicht treffen“, haderte der SpartaCoach.
Wir sind froh, dass wir nach 45 Minuten gewonnen haben. In diesem Spiel haben wir nur 54 Sekunden geführt. Jérôme Altmann, Trainer von Düdelingen