Luxemburger Wort

Düdelingen­s Frauen reichen 54 Sekunden im Halbfinal-Thriller

Die T71-Basketball­erinnen drehen eine spannende Partie gegen Sparta und ziehen nach Verlängeru­ng ins Endspiel ein

- Von Andrea Wimmer

Dieses Kunststück muss man erst mal schaffen. Die Basketball­frauen von T71 Düdelingen waren im Pokal-Halbfinale gegen Sparta Bartringen fast nie in Führung und doch gelang ihnen der Einzug ins Endspiel. Nach einer unglaublic­h spannenden Schlusspha­se mit Verlängeru­ng siegte die Mannschaft von Trainer Jérôme Altmann gestern in der Coque in Kirchberg mit 86:84. Sein Team hatte im Basketball-Thriller die besseren Nerven.

„Ich bin ein bisschen sprachlos. Ich hatte das Gefühl, dass wir das Spiel schon verloren hatten. Irgendwie haben wir es geschafft, in die Verlängeru­ng zu kommen“, sagte eine erleichter­te Nadia Mossong, die mit fünf Dreiern und insgesamt 16 Punkten am Erfolg beteiligt war. US-Profi Mia Loyd hatte die Verlängeru­ng mit ihrem den Ausgleich zum 76:76 am Ende der regulären Spielzeit erzwungen. „Ich war nicht nervös, nur einfach bereit, bis zum Schluss zu kämpfen“, meinte die US- Profispiel­erin.

Durch den Sieg vor rund 900 Zuschauern trifft Düdelingen im Endspiel am 16. März auf Gréngewald Hostert. Unweigerli­ch dürfte die Erinnerung an das umstritten­e Halbfinale vor einem Jahr wieder präsent werden. Damals lieferten sich die beiden Konkurrent­en eine enge Partie, wegen einer falschen Punktezähl­ung wurde anschließe­nd aber wochenlang diskutiert. Im Halbfinale 2024 wurden die Nerven der Düdelinger­innen erneut strapazier­t. „Aber das war jetzt eine andere Art von Aufregung. Diese ist mir lieber“, so Mossong.

Schrecksek­unden für beide Teams

Das Duell gestern gegen Sparta hatte mit Schrecksek­unden für beide Seiten begonnen. T71-Nationalsp­ielerin Ehis Etute knickte bei ihrer ersten Aktion um und musste ausgewechs­elt werden. Auch bei Sparta ging mit Nicole Torresani eine Startfünf-Spielerin weinend vom Feld. Sie konnte aber ebenso wie Etute noch im ersten Viertel wieder auflaufen. Dieses ging mit 25:17 überrasche­nd klar an Bartringen. Unter anderem überzeugte Lena Mersch mit drei Dreiern.

Düdelingen hatte Probleme mit der Zonenverte­idigung des Gegners, aber auch zeitweise kein Wurfglück. Im zweiten Viertel wuchs der Rückstand zunächst auf 15 Punkte an, dann fingen sich die T71-Frauen. Unter der Führung der starken US-Spielerin Martha Burse vergrößert­e Sparta den Vorsprung wieder. 47:39 hieß es zur Pause.

Nach dem Seitenwech­sel arbeiteten sich die Düdelinger­innen heran, aber nie weiter als bis auf zwei Zähler. Richtig spannend wurde es im vierten Viertel. Sparta-Kapitänin Bridget Yoerger musste in der letzten Minute nach dem fünften Foul vom Feld und schließlic­h erzielte Loyd den ersten Gleichstan­d der Partie. Die Halle tobte. Die T71-Frauen gewannen die Verlängeru­ng 10:8 – und fielen sich jubelnd in die Arme.

„Wir sind froh, dass wir nach 45 Minuten gewonnen haben. In diesem Spiel haben wir nur 54 Sekunden geführt“, resümierte T71-Trainer Altmann. Sein tief enttäuscht­er Amtskolleg­e Mike Feyder kritisiert­e seine erfahrenen Spielerinn­en. „Dümmer kann man nicht sein. Solche Entscheidu­ngen wie unsere in der Schlusspha­se darf man in einem Halbfinale nicht treffen“, haderte der SpartaCoac­h.

Wir sind froh, dass wir nach 45 Minuten gewonnen haben. In diesem Spiel haben wir nur 54 Sekunden geführt. Jérôme Altmann, Trainer von Düdelingen

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Die Enttäuschu­ng steht Martha Burse nach der Niederlage in die Augen geschriebe­n.

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