Für Lena Hetto war das Pokal-Halbfinale doppelte Arbeit
Die Basketballfrauen von Titelverteidiger Gréngewald ziehen mit einer dominanten Vorstellung erneut ins Finale des Lalux Ladies Cup ein
Ein bisschen überrascht war Lena Hetto schon. „Ich hätte nicht gedacht, dass der Abstand so groß sein würde“, sagte sie nach einem Pokalduell, das ungewöhnlich früh entschieden war. Die Frauen von Titelverteidiger Gréngewald Hostert dominierten das erste Halbfinale des Lalux Ladies Cup im Basketball scheinbar nach Belieben. Trotz der Favoritenrolle, die sie gegen Amicale Steinsel von vorneherein innehatten, hatten sie einen so hohen Sieg wie das 97:63 am Samstag nicht erwartet.
Für Gréngewald war es der zweite Finaleinzug hintereinander, doch er war mit jenem von 2023 nicht zu vergleichen. Während es damals aufgrund einer falschen Punktezählung und eines knappen Resultats im Spiel gegen T71 Düdelingen zu großen Problemen und wochenlangen Streitereien gekommen war, war dieses Mal zügig alles klar. „Die ganzen Diskussionen, die wir im vergangenen Jahr hatten, waren für niemanden leicht. Es ist besser, dass wir es in diesem Jahr deutlicher gemacht haben“, meinte Hetto.
Vor rund 700 Zuschauern in der Coque in Kirchberg zeichnete sich früh ab, dass dieses Halbfinale nicht wirklich spannend sein würde. Gréngewald ließ Amicale keine Chance, führte nach 15 Minuten mit 20 Punkten Vorsprung. Zur Halbzeit waren es 23, nach drei Vierteln 30. Trotzdem ließ die Konzentration bei den Frauen aus Hostert nie nach. „Wir waren während des gesamten Spiels fokussiert. Wir haben uns das auch nach der Halbzeit vorgenommen, weil wir oft im dritten Viertel ein bisschen einbrechen“, berichtete Hetto. Sie selbst steuerte acht Punkte bei. „Vor allem in der Defensive habe ich meine Leistung gebracht, was mir immer wichtiger ist als die Offensive.“
Für Hetto und Teamkollegin Tessy Hetting sind die Pokalwettbewerbe in der Coque immer mit doppelter Arbeit verbunden. Sie sind nicht nur Spielerinnen, sondern als Angestellte des Verbandes FLBB auch mit den Vorbereitungen auf das Event und dem Aufbau in der Halle beschäftigt. „Wir waren am Freitag bis 17 Uhr hier, dann sind wir zu unserem Training gefahren, anschließend kamen wir zurück in die Coque zum Arbeiten“, erzählte Hetto. Auch am Spieltag selbst gebe es immer noch etwas zu erledigen. „Hundertprozentig schaltet man erst ab, wenn das Spiel beginnt.“
Viele souveräne Siege
Insgesamt ist die Belastung für die Mannschaft aber nicht mehr so hoch wie im Herbst mit den EuroCup-Terminen. Auf nationaler Ebene ist der Gréngewald-Express offenbar kaum zu stoppen. Im letzten Spiel 2023 besiegte das ungeschlagene Team den Titelrivalen Düdelingen in der LBBL ungewöhnlich deutlich, nach dem Jahreswechsel folgten hohe Siege gegen Esch und Zolver.
„Wir haben in den letzten Spielen mehrmals einen größeren Abstand geschafft. Das gibt eine gewisse Sicherheit“, sagte Cathrin Wolff. Die Erfahrung der EuroCupGruppenphase habe die Mannschaft zudem zusammengeschweißt. „Und es ist ein anderes Niveau. Die Teilnahme hat uns viel gebracht.“Dass man die Profispielerinnen schon länger kannte, sei ebenfalls ein Vorteil.
Samantha Logic und Lauren van Kleunen bestreiten ihre zweite Saison im Team, seit dieser Spielzeit komplettiert Amanda Cahill das herausragende US-Trio. Sie erzielten am Samstag zusammen 63 Punkte. Der Einsatz von drei Profis bringt dem Verein aber auch immer wieder Kritik ein.
„Es macht Spaß, in einer starken Mannschaft zu spielen“, meinte Hetto dazu. Man habe die drei Profis für den EuroCup gebraucht. Es sei auch nicht die Entscheidung der Spielerinnen. Man habe sich über das Bleiben von Logic und van Kleunen gefreut. Als die aus Walferdingen bekannte Cahill hinzukam, habe man gewusst, dass es funktionieren würde: „Eine Win-win-Situation für uns.“Kapitänin Lisy Hetting sagte: „Unsere drei Profis sind stark. Aber sie gewinnen die Basketballspiele nicht alleine. In der Mannschaft herrscht eine super Stimmung. Wenn wir die nicht hätten, wären wir auf dem Feld nicht so stark.“
Auch Esmeralda Skrijelj wollte die hohe Niederlage nicht allein am Profi-Trio des Gegners festmachen. „Natürlich machen die Erfahrung und der EuroCup etwas aus. Aber das sind keine Gründe für so ein Endresultat. Das darf nicht sein“, meinte die Amicale-Kapitänin. Ihrer Ansicht nach verlor der Pokalsieger von 2019 die Partie gleich in der Anfangsphase: „Die ersten Minuten haben uns gekillt. Wir haben auch zu schnell zu viel rotiert. Das hat uns aus dem Konzept gebracht.“
Die Nationalspielerin selbst überzeugte mit 22 Punkten, davon vier Dreiern. Dass sich ihre Mannschaft nicht stärker gegen die Niederlage wehrte, machte ihr zu schaffen: „Wir haben so hart gekämpft, um ins Halbfinale zu kommen, und dann geben wir es so aus den Händen. Das ist traurig.“
Vor allem in der Defensive habe ich meine Leistung gebracht, was mir immer wichtiger ist als die Offensive. Lena Hetto, Spielerin bei Gréngewald