So reagiert die CFL im Falle eines Streiks im Ausland
Ab morgen wird wieder bei der Deutschen Bahn gestreikt. Solche Arbeitsniederlegungen beeinflussen den Zugverkehr in Luxemburg
Von Mittwochmorgen bis Montagabend wird es bei der Deutschen Bahn (DB) erneut zu zahlreichen Ausfällen und Verspätungen kommen. Grund dafür ist ein von der Lokführergewerkschaft GDL angekündigter Streik. Es ist somit die vierte und bisher längste Arbeitsniederlegung im aktuellen Tarifkonflikt mit der DB.
Doch wie reagiert die CFL auf einen Streik im Ausland? Das „Luxemburger Wort“hat bei der nationalen Bahngesellschaft nachgefragt. „Falls es zu einem Bahnstreik in Belgien, Deutschland oder Frankreich kommt, werden wir jeweils mit einer Vorankündigung in Kenntnis gesetzt“, erklärt CFL-Pressesprecher Marc Schlammes.
Die dadurch nötigen Fahrplanänderungen würden dann an die einzelnen Informationskanäle übermittelt, um die Kunden der CFL bestmöglich zu informieren. Dies beinhaltet beispielsweise die Internetseite sowie die App der CFL ebenso wie die Anzeigetafeln an den betroffenen Bahnhöfen und Haltestellen.
Kunden werden schnellstmöglich informiert
Je nach Land, in dem es zum Streik kommt, sind unterschiedliche Anpassungen nötig. Wird bei der DB die Arbeit niedergelegt, wie dies in den kommenden Tagen der Fall ist, fallen im Prinzip alle Züge nach Koblenz aus, da auf dieser Strecke Personal der CFL und der DB im Einsatz ist.
Aus dem gleichen Grund komme es dann auch auf dem Teilstück zwischen Luxemburg und Wasserbillig zu Anpassungen, beispielsweise dass nur zwei Züge pro Stunde fahren statt drei.
Kommt es zu einem Streik bei der SNCF in Frankreich, erfolge eine Vorankündigung in der Regel zwei Tage vor
Streikbeginn. Dann werden alle Züge mitgeteilt, die ausfallen. Von diesen Ausfällen ausgenommen ist im Prinzip die Strecke Luxemburg-Longwy, die mit Zügen der CFL gefahren wird. „Nur wenn auf französischer Seite die Bahninfrastruktur, etwa die Stellwerke, bestreikt wird, fällt die Linie LuxemburgLongwy aus“, heißt es vonseiten der CFL.
Streikankündigungen der belgischen Bahn SNCB sollten ebenfalls bis zu 48 Stunden vor einem Streik bei der CFL eingehen, in der Praxis würden diese aber oft nur 24 Stunden im Voraus mitgeteilt. Dies erfordere dann eine höhere Flexibilität seitens der CFL. Die Bahnlinien Luxemburg-Arlon sowie Luxemburg-Athus werden jeweils mit CFL-Zügen gefahren, so dass deren Betrieb im Streikfall aufrecht gehalten werden kann, sofern nicht auch die belgische Bahninfrastruktur bestreikt wird.
Eine Ausnahme bildet die Zuglinie Luxemburg-Gouvy-Liège, die mit gemischtem Personal von CFL und SNCB gefahren wird. Im Falle eines Streiks auf belgischer Seite muss die CFL dann mehr Personal einsetzen, um die Ausfälle der SNCB auszugleichen und den Zugbetrieb aufrechtzuerhalten.
Drei Stunden nach Streikende
In der Regel sei rund drei Stunden nach dem Ende eines Streiks wieder damit zu rechnen, dass ein Normalbetrieb gewährleistet werden kann. „Eine negative Begleiterscheinung für die CFL ist aber, dass Zugausfälle infolge von Streiks bei DB, SNCB oder SNCF die Pünktlichkeitsquote belasten, weil diese Ausfälle in die Statistiken einfließen“, so die CFL. Die CFLInfrastruktur, wie das eigentliche Schienennetz sowie die Stellwerke, sind von einem Streik im Ausland indes nicht betroffen.