Die schrecklichen Verbrechen der katholischen Kirche Irlands
„The Woman in the Wall“erzählt in Serienform von den Folgen der Taten in den Magdalenenheimen
Von TV-Dokumentationen über „Found Footage“-Horror („The Devil’s Doorway“) bis hin zu Peter Mullans mit dem Goldenen Löwen ausgezeichneten Drama „The Magdalene Sisters“gibt es längst eine ganze Reihe medialer Auseinandersetzungen mit der dunklen Geschichte der irischen Magdalenenheime.
Nun widmet sich „The Woman in the Wall“auch eine Serie diesen bis in die 1990er-Jahre hinein operierenden Einrichtungen, in denen unter kirchlicher Aufsicht mehr als 30.000 ledige Mütter, Prostituierte und andere Frauen ihre Kinder meist zur Adoption freigeben und als Wäscherinnen arbeiten mussten.
Woman in the Wall“nicht nur das Publikum bald. Und Akande muss erkennen, dass seine eigene Geschichte als Heimund Adoptivkind verwoben zu sein scheint mit einem der düstersten Kapitel der Geschichte Irlands.
Zwischen Krimi und Psychohorror
So wie die von Joe Murtagh erdachte Serie die Geschichten dieser beiden miteinander kombiniert, setzt sie sich auch stilistisch aus verschiedene Genre-Elementen zusammen.
Während Akandes Ermittlung zunächst klassischen Krimi-Konventionen entspricht, ist Lornas Handlungsstrang bisweilen astreiner Psychohorror, bei dem man fast darauf wartet, ob er womöglich noch ins Übersinnliche kippt. In der Hälfte der sechs Episoden scheint sich das Verhältnis dann beinahe umzukehren, bevor in „The Woman in the Wall“schließlich doch das historisch bedingte Drama überwiegt.
In Irland waren zur Ausstrahlung auch kritische Stimmen zu hören, die befanden, dass Murtagh der tragischen Realität und ihren Opfern nicht gerecht würde.
Von Verharmlosung oder reißerischer Skandalisierung kann allerdings keine Rede sein. Was auch an den beiden Hauptdarsteller*innen liegt: McCormack untermauert erneut seinen Ruf als Irlands neustem Shooting Star und Wilson beweist nach Filmen wie „Dark River“und „True Things“einmal mehr, dass sie als Ausnahmeschauspielerin längst viel bekannter sein müsse.
Am Ende von „The Woman in the Wall“erklingt dann ein zuvor unveröffentlichter Song von Sinéad O’Connor, die selbst zu den Magdalenenheim-Opfern gehörte, und nicht nur deswegen hallt die von dieser Geschichte ausgelöste Erschütterung noch lange nach.
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