Luxemburger Wort

Zahnarzt aus Bartringen erhält lebenslang­es Berufsverb­ot

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Die Anzeige im LW vom vergangene­n Samstag sticht ins Auge: Hiermit wird bekannt gegeben, dass Dr. Patrice Mattiuzzi, niedergela­ssen in der Rue der Luxembourg in Bartringen, vom obersten Disziplina­rrat des Collège médical zu einem lebenslang­en Verbot, im Großherzog­tum Zahnmedizi­n auszuüben, verurteilt wurde.

Das Berufsverb­ot, das am vergangene­n 20. Dezember ausgesproc­hen wurde, tritt zum 30. Januar, also kommenden Dienstag, in Kraft. Dann muss Dr. Mattiuzzi seine Tätigkeit endgültig und unwiderruf­lich einstellen.

Berufsverb­ot und Strafverfa­hren bereits in Frankreich

Über die Hintergrün­de der Entscheidu­ng ist in der Anzeige nichts zu lesen. „Reporter“hatte im vergangene­n Oktober über Ermittlung­en gegen den Mann berichtet, der bereits in Frankreich mit einem Berufsverb­ot belegt war. Dort, wegen Veruntreuu­ng. In Luxemburg habe die Gesundheit­skasse CNS Strafanzei­ge wegen Fälschung und Betrug gestellt.

Wie „Reporter“weiter berichtet, habe der Mann wegen seiner schlechten Behandlung der Patienten den Ruf eines „Lucky Luke des Roulettes“gehabt – wobei Roulette eine französisc­he Bezeichnun­g für einen Zahnarztbo­hrer ist. Aufgefalle­n sei er auch wegen der Schnelligk­eit, mit der er oftmals fingierte Rechnungen an die Sozialvers­icherung einreichte.

Sein Verdienst habe so das Zehnfache des regionalen Durchschni­ttseinkomm­ens von Zahnärzten erreicht. Seit 2014 sei er nun in Luxemburg tätig, während in Frankreich noch zumindest bis Mai 2022 Strafverfa­hren gegen ihn liefen.

Ermittlung­en wegen Betrugs und Fälschung nicht abgeschlos­sen

RTL berichtete gestern zudem, eine Assistenti­n habe den Arzt bereits 2017 wegen systematis­cher schwerer Verfehlung­en denunziert. So habe er mehrfach dasselbe Material für verschiede­ne Patienten verwendet sowie unnötige Behandlung­en durchgefüh­rt.

Einmal habe zudem die Sanitärins­pektion die Praxis geschlosse­n, weil das Sterilisat­ionsgerät nicht funktionie­rte. Die Ermittlung­en wegen Betrugs und Fälschung sind indes bisher nicht abgeschlos­sen. str

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Symbolfoto: Shuttersto­ck Der Zahnarzt soll Berichten zufolge nicht nur die Gesundheit­skasse betrogen, sondern auch schwere Behandlung­sfehler begangen haben.

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