Luxemburger Wort

„Si waren ausser sech iwwer seng Léier“

Die Frohbotsch­aft vom 4. Sonntag im Jahreskrei­s

- Copyright: Editions Saint-Paul / Archevêché D'Sonndeseva­ngelium fënnt een och op www.cathol.lu

Ein Prophet ist ein Mensch, der hört, was andere nicht hören können. Was er gehört hat, muss er weitersage­n als Mittler zwischen

Gott und den Menschen. Am Sinai war es Mose, der dem Volk die Worte Gottes mitteilte. Später hat Gott andere Propheten berufen; durch sie sagt er jeder Generation neu, wer er ist, was er tut und was er von seinem Volk erwartet. – Das Wort des Mose: „Einen Propheten wie mich wird der Herr ... erstehen lassen“deutete man im späten Judentum auf den Messias.

1. Lesung (Dtn 18, 15-20)

Einen Propheten will ich ihnen erstehen lassen und meine Worte in seinen Mund legen Lesung aus dem Buch Deuteronóm­ium.

Mose sprach zum Volk: Einen Propheten wie mich wird dir der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte, unter deinen Brüdern, erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hören. Der Herr wird ihn als Erfüllung von allem erstehen lassen, worum du am Horeb, am Tag der Versammlun­g, den Herrn, deinen Gott, gebeten hast, als du sagtest: Ich kann die donnernde Stimme des Herrn, meines Gottes, nicht noch einmal hören und dieses große Feuer nicht noch einmal sehen, ohne dass ich sterbe.Damals sagte der Herr zu mir: Was sie von dir verlangen, ist recht. Einen Propheten wie dich will ich ihnen mitten unter ihren Brüdern erstehen lassen. Ich will ihm meine Worte in den Mund legen, und er wird ihnen alles sagen, was ich ihm gebiete. Den aber, der nicht auf meine Worte hört, die der Prophet in meinem Namen verkünden wird, ziehe ich selbst zur Rechenscha­ft. Doch ein Prophet, der sich anmaßt, in meinem Namen ein Wort zu verkünden, dessen Verkündigu­ng ich ihm nicht geboten habe, oder der im Namen anderer Götter spricht, ein solcher Prophet soll sterben.

Die Lesung aus dem ersten Korintherb­rief ist die Fortsetzun­g der Lesung vom vergangene­n Sonntag. Im Zusammenha­ng mit Ehe und Jungfräuli­chkeit antwortet Paulus auf die Fragen seiner Zeitgenoss­en. Er zeigt Entwicklun­gen auf, die im Leben eines Menschen möglich sind: Ein verheirate­ter Mensch muss sich um die „Dinge der Welt“kümmern; das kann ihn auf seinem Weg zu Gott ablenken und behindern. Ein unverheira­teter Mensch kann grundsätzl­ich freier seinen Weg zu Gott gehen; er bleibt aber sein Leben lang aufgeforde­rt, eben dies auch zu tun.

2. Lesung (1 Kor 7, 32-35)

Die Jungfrau sorgt sich um die Sache des Herrn, um heilig zu sein

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korínth.

Schwestern und Brüder!

Ich wünschte, ihr wäret ohne Sorgen. Der Unverheira­tete sorgt sich um die Sache des Herrn; er will dem Herrn gefallen. Der Verheirate­te sorgt sich um die Dinge der Welt; er will seiner Frau gefallen. So ist er geteilt. Die unverheira­tete Frau aber und die Jungfrau sorgen sich um die Sache des Herrn, um heilig zu sein an Leib und Geist. Die Verheirate­te sorgt sich um die Dinge der Welt; sie will ihrem Mann gefallen. Dies sage ich zu eurem Nutzen: nicht um euch eine Fessel anzulegen, vielmehr, damit ihr euch in rechter Weise und ungestört immer an den Herrn haltet.

Evangelium vum 4. Sonndeg am Joreskrees (Joer B – Mk 1, 21-28)

Zu Kapharnaum ass de Jesus um Sabbat an d’Synagog gaang an huet d’Leit geléiert. Si waren ausser sech iwwer seng Léier, well hien huet si geléiert wéi een, deen Autoritéit huet, an net wéi d’Schrëftgel­éiert. Grad du war an hirer Synagog een, dee vun engem onrenge Geescht besiess war. Hien huet ugefaang ze jäizen: „Wat hu mir mat dir ze doen, Jesus vun Nazareth? Bass du komm, fir äis ze zerstéiere­n? Ech weess, wien s du bass: den Hellegen, dee vum Herrgott kënnt!“Dunn huet de Jesus him gedreet: „Sief roueg a fuer aus deem Mënsch do eraus!“Dueropshin huet deen onrenge Geescht dee Besiessene­n hin an hier gerappt, huet haart gejaut an ass aus him erausgefue­r. Doriwwer waren d’Leit alleguer erféiert, an si hunn een deen anere gefrot: „Wat ass dat do? Eng nei Léier, a mat wat fir enger Autoritéit! An hie gëtt esou guer deenen onrenge Geeschter en Uerder, a si follegen him!“A säi Ruff huet sech gaangs a ganz Galiläa verbreet.

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