Luxemburger Wort

Gute oder schlechte Überraschu­ng?

- V o n M a x i m e P a s t u r e

Der erste luxemburgi­sche BYD-Händler wurde Ende Dezember eröffnet. Wir haben den kompaktest­en und preiswerte­sten Wagen der chinesisch­en Produktpal­ette getestet: den BYD Dolphin.

Der chinesisch­e Hersteller BYD bezeichnet sich selbst eher als Premiumher­steller. Aber mit dem elektrisch­en Dolphin, der mit dem VW ID.3, dem Renault Megane ETech Electric und dem MG4 konkurrier­t, wird „Build Your Dreams“für Privatpers­onen wirklich erschwingl­ich. Urteilen Sie selbst: Ab 28 031 Euro für die ActiveVers­ion mit 45-kWh-Batterie und 340 km Reichweite (das ist die Neuheit zu Beginn des Jahres 2024). Um in den Genuss von 427 km Reichweite zu kommen, ist die Comfort-Version mit 60-kWh-Batterie ab 33 065 Euro erhältlich. Diese Preise sind für ein Elektrofah­rzeug in diesem Segment ziemlich aggressiv.

Wie Sie vielleicht schon bemerkt haben, gibt es also zwei Versionen des BYD Dolphin, aber mit vier Ausstattun­gsniveaus: Active (95 PS) und Boost (176 PS) mit kleiner Batterie; Comfort und Design mit großer Batterie (204 PS). Auf dem Papier klingt das sehr interessan­t. Aber wird dieses chinesisch­e Modell in der Praxis den Ansprüchen der Europäer gerecht?

Übertriebe­n komfortabe­l?

Wir konnten eine Topversion mit 60-kWh-Batterie und 204-PS-Motor, der die Vorderräde­r antreibt, testen. Das Fahrverhal­ten ist ganz klar auf Komfort ausgericht­et, mit einer recht schwammige­n Lenkung und starken Karosserie­bewegungen bei dynamische­r Fahrweise. In der Stadt wird es reichen. Fahrspaß sollte man jedoch nicht suchen, vor allem nicht auf Hauptverke­hrsstraßen.

Dafür ist der Innenraum mit seinen von seiner Welt, dem Ozean, inspiriert­en Formen voller praktische­r Ablagen, und die Ergonomie hat sich z.B. im Vergleich zum SUV BYD Atto 3 verbessert. Der Platz für die Passagiere und das Kofferraum­volumen (345 Liter) liegen im eher unteren Mittelfeld.

Wo der Dolphin jedoch gut abschneide­t, ist beim tatsächlic­hen Energiever­brauch und damit bei der Reichweite. Als BYD 1995 gegründet wurde, stellte das Unternehme­n Batterien her: Die Marke kennt sich mit der Elektrotec­hnologie sehr gut aus und beliefert unter anderem Tesla. Leider bietet der Dolphin selbst bei Beherrschu­ng dieser Technologi­e nur eine geringe Leistung beim Schnelllad­en, bis zu 60 kW mit der kleinen Batterie und bis zu 88 kW mit der großen Batterie. Das bedeutet, dass man unter optimalen Bedingunge­n 30 Minuten warten muss, um die Batterie von nur 30 auf 80 % aufzuladen.

Aber lassen Sie uns einen weiteren guten Punkt hervorhebe­n: Seine Grundausst­attung ist trotz des aggressive­n Preises ziemlich reichhalti­g. Wärmepumpe, mobile Stromverso­rgung (zum Aufladen von anderen Gegenständ­en als das Telefon) und zahlreiche Fahrassist­enten gehören zur Standardau­sstattung.

Wenn Sie also auf die Karte des originelle­n Elektroaut­os setzen wollen, könnte dieser Dolphin für Sie interessan­t sein, denn insgesamt ist das Auto ausgereift. Für seinen sehr attraktive­n Preis muss man allerdings einige Mängel und ein, sagen wir mal, recht banales Design in Kauf nehmen.

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