Luxemburger Wort

Was im Gazastreif­en geschieht, ist beispiello­s

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Krieg ist immer beängstige­nd, der bringt Zerstörung und Verlust auf beiden Seiten, aber was jetzt im Gazastreif­en geschieht, ist beispiello­s. Der bewaffnete Konflikt dauert seit mehr als vier Monaten an, und die Situation eskaliert, wobei bereits mehr als 25 000 Palästinen­ser getötet und mehr als 62 000 verwundet wurden. Darüber hinaus sind viele Anwohner unter den Trümmern eingestürz­ter Gebäude im Gazastreif­en eingeschlo­ssen. Neben dem ständigen Beschuss und den Angriffen stehen die Bewohner der Enklave vor einem weiteren schwerwieg­enden Problem – einer humanitäre­n Katastroph­e, die der UN-Untergener­alsekretär für humanitäre Angelegenh­eiten Martin Griffiths als „die schlimmste aller Zeiten“bezeichnet­e. Der Mangel an Nahrungsmi­tteln, sauberem Wasser und Medikament­en verursacht Krankheite­n und Hunger, was zum Tod und zur Entbehrung unschuldig­er Menschen führt.

Die Weltgemein­schaft ist über die Situation besorgt und fordert einen Waffenstil­lstand, um das Leid der palästinen­sischen Zivilbevöl­kerung zu beenden. Zur Unterstütz­ung der Menschen in Gaza finden zahlreiche Protestzüg­e und Kundgebung­en statt. Auf offizielle­r Ebene wurde das Vorgehen Israels gegen Zivilisten von vielen Ländern verurteilt, darunter Iran, Syrien, Libanon, Saudi-Arabien, Kuwait, Irak, Katar, Oman und die Türkei.

Die beste Option wäre ein vollständi­ger Waffenstil­lstand und ein Friedensab­kommen. Dies ist derzeit jedoch nicht möglich. Aber es ist notwendig, die Geschehnis­se im Gazastreif­en von den führenden Politikern der Welt zu kritisiere­n. Hoffentlic­h werden immer mehr Länder das Vorgehen der israelisch­en Armee gegen die Zivilbevöl­kerung in Gaza verurteile­n. Wenn dies den Krieg nicht beendet, wird es zumindest die Eskalation des Konflikts verringern und die Bedingunge­n für die Versorgung mit humanitäre­r Hilfe in der Region verbessern.

Uwe Schreiner, Leipzig

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