Luxemburger Wort

Bildung und Gesundheit fördern statt Krankheite­n heilen

Die Fondation Follereau ruft am Weltleprat­ag zu Spenden auf

- Fondation Follereau

Schon 70 Jahre sind es her seitdem der erste Weltleprat­ag begangen wurde. Der französisc­he Schriftste­ller Raoul Follereau hat ihn 1954 ins Leben gerufen. Zu Ehren des indischen Friedenskä­mpfers Mahatma Gandhi ist das Datum seines Todestages am 30. Januar zurückbeha­lten worden und wird seither immer am letzten Sonntag im Januar wiederholt.

Conny Reichling ist Direktorin der Fondation Follereau, die sich seit nunmehr 57 Jahren hier in Luxemburg insbesonde­re für den Zugang zu Gesundheit­sprojekten in Afrika einsetzt. Sie kann mit einer guten Nachricht aufwarten: „In der jüngsten Vergangenh­eit konnten in der Bekämpfung der Lepra bedeutende Fortschrit­te erzielt werden.“Deshalb spricht Reichling in der Zielsetzun­g ihrer Stiftung auch nicht mehr nur von Lepra sondern von „vernachläs­sigten Tropenkran­kheiten“.

Einfache Heilung leicht gemacht

„Das Gute an den meisten dieser Krankheite­n sind deren erste Symptome. So treten zuerst weiße Hautflecke­n auf, die eine schnelle Diagnose ermögliche­n“, erklärt Conny Reichling. Auf der anderen Seite sind die Betroffene­n auch erst nach Ausbruch der Lepra ansteckend, was es anderen Familienmi­tgliedern erlaubt, sich entspreche­nd zu schützen. Für das Umfeld erschweren­d ist hingegen die lange Inkubation­szeit der Krankheit, die bis zu 20 Jahren betragen kann. „Das führt gerne zu Unsicherhe­it und den damit verbundene­n mentalen Schwierigk­eiten“, weiß Reichling aus Erfahrung zu berichten.

Der Stigmatisi­erung der Erkrankten muss entgegenge­wirkt werden, um die Chancen auf Heilung zu erhöhen. Mit den heute zur Verfügung stehenden pharmazeut­ischen Mitteln ist die Behandlung von Lepra eine gängige Methode, die in jedem Fall zur Heilung führt. Die Voraussetz­ung dafür ist jedoch nicht nur die regelmäßig­e Einnahme der Antibiotik­a, sondern, so wie es auch hierzuland­e bekannt ist, die Behandlung darf nicht zu frühzeitig abgebroche­n werden, um den Erfolg nicht zu gefährden.

Bildung und Versorgung vor Ort fördern

Nun ist dies in ländlichen Gegenden, wo der Tagesablau­f nicht durch eine Uhr getaktet ist, leichter gesagt als getan. Alleine schon der weit verbreitet­e Analphabet­ismus verhindert, dass die betroffene­n Menschen den Vorgaben folgen können. Auch ist das Gesundheit­sbewusstse­in in der Bevölkerun­g nur wenig ausgeprägt. Deshalb richtet sich der Fokus der Stiftung vermehrt auf die Bildung der Bevölkerun­g, was sich nicht nur positiv auf die berufliche­n Fähigkeite­n der Heranwachs­enden auswirkt.

Auf diese Weise soll auch das Bewusstsei­n gestärkt sein, sich bei Krankheit rechtzeiti­g an geschultes medizinisc­hes Personal zu wenden. Die Versorgung der Frauen in Geburtshäu­sern und der Kampf gegen die weibliche Genitalver­stümmelung sind weitere Schwerpunk­te der Aktivität in acht afrikanisc­hen Ländern. Die Einrichtun­g und der Betrieb von medizinisc­hen Betreuungs­zen

204, Rte d'Arlon – L-8010 Strassen Tel.: 44 66 06 1 | www.ffl.lu tren, die durch lokales Personal besetzt sind, helfen vor Ort eine möglichst rasche und effiziente Versorgung in abgelegene­n Regionen zu gewährleis­ten.

Weitere Anstrengun­gen notwendig

Die Zielsetzun­g der Fondation Follereau für 2024 ist ehrgeizig. So sollen 50 Patienten versorgt und wieder in ihre Gemeinscha­ft eingeglied­ert werden. Bei der Vorsorge nimmt sich die Stiftung vor, 600 Patienten im Frühstadiu­m der Krankheit zu erkennen, während mehr als 100 Personen des Gesundheit­ssektors in der Früherkenn­ung ausgebilde­t werden. Schließlic­h ist vorgesehen, vier Ärzte unter Vertrag zu nehmen. Zum internatio­nalen Weltleprat­ag hat Direktorin Conny Reichling deshalb eine Botschaft: „Das Ergebnis der letzten Jahre hat gezeigt, wie wichtig die Unterstütz­ung der Stiftung ist. Deshalb gilt es jetzt, in dieser Richtung weiter zu machen und den bisherigen Erfolg zu festigen.“

Mit einer Spende von 25 Euro kann man einem Kind medizinisc­he Betreuung zukommen lassen. Der doppelte Betrag genügt, um die schulische Ausbildung eines Jugendlich­en für ein Jahr zu finanziere­n. Wer die Aktion der Fondation Follereau unterstütz­en möchte, kann dies mit einer Spende auf ihr Konto LU38 0019 1100 2081 3000 machen. awf

Wer die Aktion der Fondation Follereau unterstütz­en möchte, kann dies mit einer Spende auf ihr Konto LU38 0019 1100 2081 3000 machen.

 ?? ??
 ?? ??
 ?? ??
 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg