Luxemburger Wort

Künstler geben LivePerfor­mance gegen das Bettelverb­ot

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Luxemburg. Wie unmenschli­ch und absurd das Bettelverb­ot in Luxemburgs Hauptstadt ist, darauf möchten nun einige nationale Kulturscha­ffende aufmerksam machen. Und das mit einer Live-Performanc­e in der Fußgängerz­one von Luxemburg-Stadt.

Heute werden Aurélie d’Incau, Nora Wagner, Kim El Ouardi und Clio Van Aerde von 14 bis 16 Uhr die Kunst, „ihre Sprache“, dafür nutzen, um eine performati­ve Aktion zu organisier­en. Damit möchten sie das Bild des Obdachlose­n, des „Heeschtert“aufgreifen und neu interpreti­eren, wie die vier Kunstschaf­fenden in einem Presseschr­eiben mitteilen.

„Mir si weder Politiker nach Juristinne­n, an trotzdeem oder villäicht genee dowéinst musse mir, als Mënschen, eise Matmënsche bäistoen, mam Bewosstsin­n, dass och mir enges Daags betraff kéinte sinn“, begründen sie ihr Vorhaben.

Kritik an der aktuellen Politik

Die Künstlergr­uppe warnt in ihrem Schreiben davor, dass durch das aktuelle Bettelverb­ot jedermanns Freiheit in Gefahr sei, da jeder Mensch einmal in diese Lage kommen könnte und wir alle Teil des öffentlich­en Raums seien. Die Künstler fordern die Politiker dazu auf, gegen die Armut selbst anzukämpfe­n und nicht gegen die Betroffene­n.

Dabei machen sich die Kunstschaf­fenden Sorgen um unsere Gesellscha­ft und Zukunft, und fragen sich, wie aus der Pressemitt­eilung hervorgeht, was dieses Verbot mit unserer Menschlich­keit macht: „Wat bedeit dat fir eis Mënschlech­keet an eis Fräiheet, wann eng Regierung direkt, ouni ze zécken, déi Schwächste­n attackéier­t an d’Sondesakee­fer:innen befreie vun de Gewëssensb­ësser wëll, déi duerch d’Konfrontat­ioun mat dëser batterer Realitéit ervirgeruf­f ginn?“Kritik an aktuellen Politik kommt hier nicht zu kurz.

„An enger Gesellscha­ft, wou d’Empathie scho souwisou ënnert dem falschen Usage vun den Digitale Medien an dem zouhuelend­en Individual­ismus staark leidt, gesi mir dëst Verbuet ewéi eng Tentative, fir dee leschte Fonke Mënschlech­keet auszeläsch­en“, betonen Aurélie d‘Incau, Nora Wagner, Kim El Ouardi und Clio Van Aerde. Sie möchten nun mit ihrer Aktion ein klares Zeichen dagegen setzen und Solidaritä­t zeigen. nos

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Foto: Sibila Lind/LW-Archiv Mit Kunst im öffentlich­en Raum ein Zeichen gegen die aktuelle Politik und das Bettelverb­ot setzen – das macht eine Luxemburge­r Künstlergr­uppe am Samstag in der Fußgängerz­one in Luxemburg-Stadt.

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