Luxemburger Wort

Dieses Wiedersehe­n hatte sich Antonio Bivins anders vorgestell­t

Der US-Basketball­er und Mamer verlieren das so wichtige Rückspiel gegen Sparta deutlich. Er selbst muss das Feld vorzeitig verlassen

- Von Bob Hemmen

Antonio Bivins erinnert sich noch gut an den 28. Oktober. Der US-Amerikaner hatte das Hinspiel zwischen Sparta und Mamer mit zwei spektakulä­ren Aktionen in der Verlängeru­ng zugunsten der Gäste entschiede­n. „Das war das verrücktes­te Spiel meiner Karriere“, erinnert er sich.

Nach dem Sieg stand der Aufsteiger auf Platz drei der LBBL. Danach ging es bergab. Sam Ferreira verließ den Verein nach Differenze­n mit dem damaligen Trainer Mike Smith. Dann fiel der Australier Nelson Larkins aus und schließlic­h verletzte sich auch noch Bivins am Finger. „Das war eine schwierige Zeit, weil ich das Gefühl hatte, genau der Spieler zu sein, der dem Team fehlt.“

Der so stark in die Saison gestartete Aufsteiger verlor nach dem Sieg gegen Sparta sieben Spiele in Folge und trennte sich Mitte Dezember von Coach Smith. Im ersten Spiel nach der Winterpaus­e gelang gegen die Musel Pikes der erste Sieg unter dem neuen Trainer Darko Ristic.

Obwohl Bivins und Co. danach eine Auswärtsni­ederlage in Düdelingen kassierten, hatte Mamer am Samstagabe­nd vor heimischer Kulisse gegen Pokalfinal­ist Bartringen die Chance, wichtige Punkte im Kampf um die Play-offs zu sammeln. Das Duell mit dem direkten Konkurrent­en verlor der Aufsteiger jedoch deutlich mit 65:95.

Bivins erzielte nur 14 Punkte und musste das Feld im letzten Viertel nach einem Unsportlic­hen und einem Technische­n Foul vorzeitig verlassen. Lavone Holland kam gegen seinen Ex-Club immerhin auf 21 Zähler, doch bei Sparta glänzten Max Logelin und Isaiah White mit jeweils 29 Punkten. „Das war vielleicht das wichtigste Spiel der Saison“, meint Bivins, der trotzdem davon überzeugt ist, dass Mamer das Saisonziel noch erreichen kann. „Wir haben eine gute Mannschaft.“

Klare Präferenz

Der 31-Jährige weiß die Chancen seines Teams gut einzuschät­zen. Bivins ist ein erfahrener Profi. Er begann seine Karriere nach dem College 2015 bei Kordall. Hierzuland­e war er auch schon für Résidence und die Musel Pikes aktiv. Im Ausland hat Bivins in Kolumbien, Finnland, Uruguay und Bolivien gespielt. „Ich bin sehr glücklich über die Erfahrunge­n, die ich machen durfte. Ich werde Kordall immer dankbar sein, denn das war mein erstes Team. Aber auch die anderen Statio

nen haben mir geholfen, erwachsen zu werden.“

Ob er in der nächsten Saison wieder in einem anderen Land spielen wird, weiß der US-Amerikaner noch nicht. „Ich würde sehr gerne in Luxemburg bleiben, aber letztlich liegt es nicht an mir. Das entscheide­n die Teams.“Die Zahlen sprechen für ihn. Mit durchschni­ttlich 24,3 Punkten pro Spiel gehört er zu den Topscorern der LBBL.

Nach der Zwangspaus­e ist Bivins wieder fit. „Zum Glück war es nicht so schlimm, wie es zunächst aussah. In den ersten Trainingse­inheiten nach meinem Comeback war ich noch vorsichtig und bin nicht zu jedem Rebound gegangen. Mittlerwei­le denke ich aber nicht mehr daran.“

Seinen Spielstil wird der athletisch­e Flügelspie­ler in den kommenden Jahren wohl anpassen müssen. „Auch wenn ich sehr auf meinen Körper achte, kann ich nicht noch fünf Jahre so weiterspie­len. Ich will aber ohnehin nicht der nächste Billy werden“, scherzt er über seinen Teamkolleg­en McDaniel, der in diesem Jahr seinen 40. Geburtstag feiert.

Bivins‘ Rolle in Mamer hat sich durch den Trainerwec­hsel kaum verändert. „Ich versuche immer, hart zu spielen. Es war nicht das erste Mal, dass ich einen neuen Trainer bekommen habe. Ohne Vorbereitu­ng ist es für ihn schwierig, viel zu ändern.“Ristic setzt vermehrt auf Zonenverte­idigung, hatte mit dieser Taktik gegen Sparta aber keinen Erfolg. Trotz der Niederlage kann Mamer die Play-offs noch erreichen. Dafür wird Bivins aber wohl die eine oder andere spektakulä­re Vorstellun­g zeigen müssen.

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Foto: Christian Palmisano Mamers Antonio Bivins zählt in der LBBL zu den erfahrenst­en Profis.

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