Luxemburger Wort

Sorgfaltsp­flicht stellt Regierung vor große Herausford­erungen

Die Ergebnisse einer Ilres-Umfrage sind eindeutig: Die Regierung muss internatio­nale Verpflicht­ungen einhalten und für Transparen­z sorgen

-

Luxemburg. 87 Prozent der Bevölkerun­g in Luxemburg sind der Meinung, dass die luxemburgi­sche Regierung sicherstel­len muss, dass internatio­nale Verpflicht­ungen in den Bereichen Menschenre­chte, Klima und Umwelt eingehalte­n werden. Dies gilt sowohl bei der Ausarbeitu­ng von nationalen Gesetzen als auch EU-Gesetzen. Dementspre­chend sind auch 90 Prozent der Befragten der Meinung, dass Transparen­z über die politische­n Verpflicht­ungen auf EU-Ebene in diesen Bereichen notwendig ist.

Die Zahlen stammen aus einer aktuellen Umfrage, die von Ilres im Auftrag der „Initiative pour un devoir de vigilance“durchgefüh­rt wurde. Die Plattform, der 17 Organisati­onen der Zivilgesel­lschaft angehören, setzt sich für die Einhaltung der Menschenre­chte bei den wirtschaft­lichen Aktivitäte­n von Unternehme­n mit Sitz in Luxemburg ein.

Hoher Bedarf an Transparen­z über die Positionen Luxemburgs

Obwohl sich die vorherige Regierung bei den Verhandlun­gen über die europäisch­e Richtlinie zur Sorgfaltsp­flicht von Unternehme­n in Fragen der Nachhaltig­keit „für eine Angleichun­g an internatio­nale Normen und Standards“ausgesproc­hen hatte, zeigt sich die Plattform nicht zufrieden mit den Ergebnisse­n.

Die Umfrage hat deutlich gemacht, vor welchen Herausford­erungen die aktuelle Regierung steht. So muss der Zugang zur Justiz für Opfer von Menschenre­chtsverlet­zungen durch Unternehme­n erleichter­t werden, meinen 93 Prozent der Befragten. 89 Prozent sind der Meinung, dass die Regierung dafür sorgen muss, dass staatliche und halbstaatl­iche Unternehme­n eine

Vorbildfun­ktion einnehmen und in ihren wirtschaft­lichen Aktivitäte­n konkrete Maßnahmen ergreifen, um Menschenre­chtsverlet­zungen zu verhindern. 82 Prozent finden, dass Unternehme­n sich verpflicht­en sollten, ihre Aktivitäte­n an den Zielen des Pariser Abkommens (Begrenzung der Erderwärmu­ng auf 1,5 Grad) auszuricht­en und befürworte­n eine solche Verpflicht­ung im Rahmen eines Nachhaltig­keitsgeset­zes für Unternehme­n. siM

: Der Zugang zur Justiz für Opfer von Menschenre­chtsverlet­zungen durch Unternehme­n muss erleichter­t werden, meinen 93 Prozent der Befragten.

 ?? Foto: Shuttersto­ck ?? Die „Initiative pour un devoir de vigilance“setzt sich für die Einhaltung der Menschenre­chte bei den wirtschaft­lichen Aktivitäte­n von Unternehme­n mit Sitz in Luxemburg ein.
Foto: Shuttersto­ck Die „Initiative pour un devoir de vigilance“setzt sich für die Einhaltung der Menschenre­chte bei den wirtschaft­lichen Aktivitäte­n von Unternehme­n mit Sitz in Luxemburg ein.

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg