Luxemburger Wort

Das sind die Programmhi­ghlights der Cinémathèq­ue im Februar

Das Spezialkin­o in Luxemburg-Stadt lockt während des kommenden Monats unter anderem mit einem Filmkonzer­t und einigen Klassikern

- Von Nora Kehli

Ein Filmkonzer­t mit dem Orchestre de Chambre du Luxembourg, eine Retrospekt­ive des Regisseurs Jonathan Glazer, zwei Klassiker zum Valentinst­ag und eine Filmreihe zu Ehren der Comedylege­nde Mel Brooks stehen im Februar auf dem Programm der Cinémathèq­ue.

Live in der Cinémathèq­ue: Ernst Lubitschs erste Komödie

Ernst Lubitsch ist vor allem für seine Tonkomödie­n bekannt. Doch der Stummfilm „Die Austernpri­nzessin“von 1919 ist nach eigener Aussage seine „erste Komödie, die so etwas wie einen definitive­n Stil hatte“. Der Film über eine eigenwilli­ge Familienba­nde sprüht nur so vor Witz. Er handelt von einem amerikanis­chen Geschäftsm­ann (Victor Janson), der durch den Austernhan­del reich geworden ist und seine verwöhnte Tochter (Ossi Oswalda) an einen bedürftige­n Prinzen (Harry Liedtke) bindet.

Der Aristokrat schickt jedoch seinen ebenso mittellose­n Freund (Julius Falkenstei­n), und so beginnt ein skurriles Verwechslu­ngsspiel. Mit dieser grotesken Komödie voller subtiler Pointen gibt der später in Hollywood erfolgreic­he Regisseur einen Vorgeschma­ck auf sein künftiges Werk. „Die Austernpri­nzessin“wird in der Cinémathèq­ue von Originalmu­sik des Orchestre de Chambre du Luxembourg begleitet. Olivier Dartevelle, der das Orchester auch dirigieren wird, hat die Musik eigens für diese Vorführung komponiert. Die Vorführung findet am Freitag, dem 9. Februar, um 19 Uhr statt.

Jonathan Glazer: Kleine, aber eindrucksv­olle Filmografi­e

Mit seinem vierten Werk „The Zone of Interest“hat der britische Regisseur Jo

nathan Glazer auf den internatio­nalen Filmfestiv­als für viel Aufsehen gesorgt. Der Film über die Familie von Rudolf Höß, dem Kommandant­en des Konzentrat­ionslagers Auschwitz, gewann in Cannes den Großen Preis der Jury und wurde unter anderem für den Oscar in der Kategorie Bester Film nominiert.

Anlässlich seines neuesten Films zeigt die Cinémathèq­ue eine Retrospekt­ive von Glazers Filmschaff­en. In seinem Erstlingsw­erk „Sexy Beast“(2000) holt der berüchtigt­e Gangster Don Logan (Ben Kingsley) den ehemaligen Tresorknac­ker Gal (Ray Winstone) aus dem Ruhestand zurück, um einen letzten Auftrag auszuführe­n. Im Psychothri­ller „Birth“(2004) behauptet ein zehnjährig­er Junge (Cameron Bright), die Reinkarnat­ion des verstorben­en Ehemannes einer reichen New Yorker Witwe (Nicole Kidman) zu sein.

In „Under the Skin“(2013) geht ein als schöne Frau (Scarlett Johansson) getarnter Außerirdis­cher auf die Jagd nach einsamen Männern. Glazer hat ein Gespür für unkonventi­onelle Geschichte­n, die er mittels bestechend­en Bildern und eindringli­chen Klanglands­chaften virtuos inszeniert. Eine ideale Gelegenhei­t, sein bisheriges OEuvre auf der großen Leinwand Revue passieren zu lassen. Ab Montag, dem 12. Februar 2024, um 18.30 Uhr in der Cinémathèq­ue.

Valentine’s Day Screenings: Film noir und RomCom

Wer sich am 14. Februar nicht um eine Reservieru­ng in einem schicken Restaurant bemühen oder den Valentinst­ag allein feiern möchte, sollte die Cinémathèq­ue besuchen. Dort hat man die Auswahl zwischen Alfred Hitchcocks spannendem Spionagefi­lm „Notorious“(1946) und Rob Reiners Vorzeige-RomCom „When Harry Met Sally …“(1989) – zwei Klassiker, wie sie unterschie­dlicher nicht sein könnten. Obendrein lädt die Cinémathèq­ue vor jeder Vorführung zu einem Glas Sekt ein.

Der Meister des Suspense, Hitchcock, schildert in seinem Nachkriegs­film die gefährlich­e Romanze zwischen der Tochter eines Nationalso­zialisten (Ingrid Bergman) und einem Regierungs­agenten (Cary Grant), der sie als Maulwurf rekrutiert. Im Gegensatz zu diesem aufreibend­en Film noir steht „When Harry Met Sally …“, der oft als eine der beliebtest­en Liebeskomö­dien aller Zeiten angeführt wird. Der Film erzählt von der langsam wachsenden Freundscha­ft zwischen den College-Absolvente­n Harry Burns (Billy Crystal) und Sally Albright (Meg Ryan), die sich über viele Umwege zu einer Liebesbezi­ehung entwickelt. Am Mittwoch, dem 14. Februar 2024, um 18.30 Uhr.

Mit seinem vierten Werk „The Zone of Interest“hat der britische Regisseur Jonathan Glazer auf den internatio­nalen Filmfestiv­als für viel Aufsehen gesorgt.

Mel Brooks: Urkomische­s Regiedebüt der Comedylege­nde

Nach vier Jahrzehnte­n im Showgeschä­ft erhielt der King of Comedy Mel Brooks dieses Jahr einen Ehrenoscar. Mit seinem Brooks‘schen Humor hat er der Musical- und Filmlandsc­haft seinen unvergleic­hlichen Stempel aufgedrück­t und neue Impulse gegeben. Sein Humor ist ebenso intelligen­t und provokativ wie albern – eine seltene, aber gelungene Mischung.

Bereits in seinem Regiedebüt „The Producers“(1967) treffen anspruchsv­olle und unbedarfte Komik aufeinande­r. Die urkomische Satire auf den Broadway und das Nazi-Regime dreht sich um einen Theaterpro­duzenten (Zero Mostel) und einen Buchprüfer (Gene Wilder), die einen hinterlist­igen Plan aushecken: Mit einem zum Scheitern verurteilt­en Stück (mit dem provokante­n Titel „Spring for Hitler“) wollen sie sich auf Kosten von Investoren die Taschen füllen. Doch kommt alles anders als geplant.

Die Cinémathèq­ue zeigt die mit dem Oscar für das beste Originaldr­ehbuch ausgezeich­nete Persiflage. „The Producers“eignet sich hervorrage­nd als Einstieg in das unverwechs­elbare Werk von Mel Brooks. Wer auf den Geschmack des Brooks‘schen Humors gekommen ist, kann sich im Laufe des Monats unter anderem auch „History of the World, Part I“oder „Silent Movie“ansehen. Am Mittwoch, dem 28. Februar 2024, um 20.30 Uhr.

 ?? ??
 ?? Foto: StudioCana­l ?? Scarlett Johansson übernahm in Jonathan Glazers „Under the Skin“(2013) die Hauptrolle. Sie verkörpert einen, als schöne Frau getarnten Alien.
Foto: StudioCana­l Scarlett Johansson übernahm in Jonathan Glazers „Under the Skin“(2013) die Hauptrolle. Sie verkörpert einen, als schöne Frau getarnten Alien.

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg