Sanierung des Parkhaus Rousegäertchen kostet sechs Millionen Euro mehr
Ein erster Kostenvoranschlag muss angepasst werden. Die Versicherung könnte einen kleinen Teil der Aufwände übernehmen
27,4 Prozent oder sechs Millionen Euro: So viel wird die Sanierung des nach einem Brand im September 2019 geschlossenen Parkhauses Rousegäertchen in der Hauptstadt mehr kosten. Der Stadtrat diskutierte und stimmte am Montagnachmittag über den neuen Kostenvoranschlag ab. Dieser beläuft sich nun auf 28,6 Millionen Euro und wurde mit den Stimmen der Mehrheit und der Opposition – nur Déi Gréng enthalten sich – angenommen.
Bei der Abstimmung des ersten Kostenvoranschlages im Februar 2022 stand noch eine Summe von 22,5 Millionen Euro zu Buche. Den Anstieg der Kosten erklärt der Schöffenrat mit der Unsicherheit bezüglich der Beschaffung von Materialien nach der Covid-Krise und mit dem Fakt, dass nur zwei Firmen an der Ausschreibung teilgenommen haben.
Es mussten aber auch Anpassungen zu den initialen Plänen vorgenommen werden. Hinzu kommt eine Abdichtung, um die Betonplatten vor dem Einsickern von Wasser und vor Korrosion zu schützen. Eine weitere Anpassung gab es im Bereich der Rückgewinnung und des Abfließens des Wassers. „Die Probleme des Einsickerns werden erst jetzt festgestellt“, so die zuständige Schöffin Simone Beissel (DP). Um die Besucher des kleinen
Parks an diesem Standort nicht zu sehr zu beeinträchtigen, wurden die Container auf der Baustelle übereinander angeordnet. Dazu kommt noch eine Metallverkleidung für die Zufahrtsrampen. Diese beiden Posten schlagen mit 330.000 Euro zu Buche.
Eine minimale, gute Nachricht gibt es aber. Die Versicherung des Besitzers des Autos könnte einen Teil der Kosten übernehmen. Diese juristische Prozedur ist aber noch nicht abgeschlossen, wie im Bericht der zuständigen Kommission nachzulesen ist. Eine genaue Summe sei momentan nicht absehbar. Auf jeden Fall muss die Stadt Luxemburg die Kosten vorfinanzieren.
Bis Ende 2024 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein
Im März 2021 hatte Mobilitätsschöffe Patrick Goldschmidt (DP) mitgeteilt, die Entscheidung wäre auf eine Renovierung gefallen, da diese kostengünstiger ausfallen würde. Die Renovierung war vor fast drei Jahren mit 17 Millionen Euro angeschlagen worden.
Ein Neubau würde mehr als 31 Millionen Euro kosten. Die 28,6 Millionen Euro des neuen Kostenvoranschlages sind nicht weit davon entfernt – obwohl erwähnt werden muss, dass wohl auch die Summe von 31 Millionen in den vergangenen und kommenden Jahren angestiegen wäre.
Die Arbeiten sollen bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. 362 Stellplätze sind vorgesehen, davon gehen 140 an Langzeitabonnenten. Diese haben übrigens im Parkhaus Fort Wedell eine vorübergehende Heimat gefunden.
Vor dem Brand lag die Kapazität im Parking Rousegäertchen bei 450. Dazu kommen jetzt noch 25 Plätze für Fahrräder. Das Parkhaus Rousegäertchen wies vor dem Brand mit 85 Prozent den höchsten Belegungsgrad der Tiefgaragen im Bahnhofsviertel auf.