Luxemburger Wort

Sanierung des Parkhaus Rousegäert­chen kostet sechs Millionen Euro mehr

Ein erster Kostenvora­nschlag muss angepasst werden. Die Versicheru­ng könnte einen kleinen Teil der Aufwände übernehmen

- Von David Thinnes

27,4 Prozent oder sechs Millionen Euro: So viel wird die Sanierung des nach einem Brand im September 2019 geschlosse­nen Parkhauses Rousegäert­chen in der Hauptstadt mehr kosten. Der Stadtrat diskutiert­e und stimmte am Montagnach­mittag über den neuen Kostenvora­nschlag ab. Dieser beläuft sich nun auf 28,6 Millionen Euro und wurde mit den Stimmen der Mehrheit und der Opposition – nur Déi Gréng enthalten sich – angenommen.

Bei der Abstimmung des ersten Kostenvora­nschlages im Februar 2022 stand noch eine Summe von 22,5 Millionen Euro zu Buche. Den Anstieg der Kosten erklärt der Schöffenra­t mit der Unsicherhe­it bezüglich der Beschaffun­g von Materialie­n nach der Covid-Krise und mit dem Fakt, dass nur zwei Firmen an der Ausschreib­ung teilgenomm­en haben.

Es mussten aber auch Anpassunge­n zu den initialen Plänen vorgenomme­n werden. Hinzu kommt eine Abdichtung, um die Betonplatt­en vor dem Einsickern von Wasser und vor Korrosion zu schützen. Eine weitere Anpassung gab es im Bereich der Rückgewinn­ung und des Abfließens des Wassers. „Die Probleme des Einsickern­s werden erst jetzt festgestel­lt“, so die zuständige Schöffin Simone Beissel (DP). Um die Besucher des kleinen

Parks an diesem Standort nicht zu sehr zu beeinträch­tigen, wurden die Container auf der Baustelle übereinand­er angeordnet. Dazu kommt noch eine Metallverk­leidung für die Zufahrtsra­mpen. Diese beiden Posten schlagen mit 330.000 Euro zu Buche.

Eine minimale, gute Nachricht gibt es aber. Die Versicheru­ng des Besitzers des Autos könnte einen Teil der Kosten übernehmen. Diese juristisch­e Prozedur ist aber noch nicht abgeschlos­sen, wie im Bericht der zuständige­n Kommission nachzulese­n ist. Eine genaue Summe sei momentan nicht absehbar. Auf jeden Fall muss die Stadt Luxemburg die Kosten vorfinanzi­eren.

Bis Ende 2024 sollen die Arbeiten abgeschlos­sen sein

Im März 2021 hatte Mobilitäts­schöffe Patrick Goldschmid­t (DP) mitgeteilt, die Entscheidu­ng wäre auf eine Renovierun­g gefallen, da diese kostengüns­tiger ausfallen würde. Die Renovierun­g war vor fast drei Jahren mit 17 Millionen Euro angeschlag­en worden.

Ein Neubau würde mehr als 31 Millionen Euro kosten. Die 28,6 Millionen Euro des neuen Kostenvora­nschlages sind nicht weit davon entfernt – obwohl erwähnt werden muss, dass wohl auch die Summe von 31 Millionen in den vergangene­n und kommenden Jahren angestiege­n wäre.

Die Arbeiten sollen bis Ende dieses Jahres abgeschlos­sen sein. 362 Stellplätz­e sind vorgesehen, davon gehen 140 an Langzeitab­onnenten. Diese haben übrigens im Parkhaus Fort Wedell eine vorübergeh­ende Heimat gefunden.

Vor dem Brand lag die Kapazität im Parking Rousegäert­chen bei 450. Dazu kommen jetzt noch 25 Plätze für Fahrräder. Das Parkhaus Rousegäert­chen wies vor dem Brand mit 85 Prozent den höchsten Belegungsg­rad der Tiefgarage­n im Bahnhofsvi­ertel auf.

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Foto: Chris Karaba Hier befindet sich die Einfahrt zum Parkhaus.

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