Luxemburger Wort

Gemeinde Strassen plant grünes und belebtes Zentrum

Der Ortskern soll sich bis 2030 komplett verändern. Den Wünschen der Bürger soll dabei Rechnung getragen werden

- Von André Feller

Wie soll die Gemeinde Strassen 2030 aussehen? Diese Frage wollte die Gemeinde von denen beantworte­n lassen, die von den Entscheidu­ngen am meisten betroffen sind – den Bürgern. Bereits im April vergangene­n Jahres trafen sie sich erstmals im Kulturzent­rum. In kleinen Arbeitsgru­ppen brachten sie ihre Ideen, Wünsche und Prioritäte­n in das Projekt ein.

Anschließe­nd wurden alle Ideen ausgewerte­t und in einer Prioritäte­nliste zusammenge­fasst. Das Ergebnis des Bürgerdial­ogs wurde am Montagaben­d präsentier­t.

Herausgeko­mmen sind mehrere Ideen. Die Rue des Romains soll eine autofreie Zone werden: Versenkbar­e Poller sollen sie für den motorisier­ten Individual­verkehr sperren. Das neue Zentrum war auch Thema der Workshops. Bei diesem Punkt war man sich einig: Strassen soll wieder belebter werden. Neben kleinen Geschäften wie Bäcker oder Metzger sollen auch Cafés und Terrassen zum Stadtbild gehören. Auch eine Bühne für Feste, Konzerte und Theaterauf­führungen soll den Ortskern beleben. Kurzum: Die Place des Romains soll ein neuer Bürgertref­f werden.

In der Diskussion wurde der Wunsch geäußert, die lokale Kreislaufw­irtschaft zu fördern. Dies wurde bereits in den ersten Planungen berücksich­tigt. Dementspre­chend wird im Dorfzentru­m ein neues Haus der Kreislaufw­irtschaft entstehen. Dort könnten Produkte lokaler Erzeuger angeboten, ein Repair-Café eingericht­et oder ein Projekt wie das Chiche in Limpertsbe­rg angesiedel­t werden, so Bürgermeis­ter Nico Pundel. Letzteres ist ein Restaurant, das als soziales Projekt funktionie­rt. Hier finden vorwiegend Migranten und Asylsuchen­de Arbeit.

Und noch etwas lag den Bewohnern am Herzen: Sie wünschen sich einen grüneren Ortskern. Aus diesem Grund sollen betonierte Flächen entsiegelt und neue Bäume gepflanzt werden, um das Mikroklima zu verbessern. Auch diese Wünsche werden im neuen Projekt berücksich­tigt. In diesem Zusammenha­ng wurde auch eine bessere Anbindung der bestehende­n Parkanlage­n an das neue Zentrum gewünscht. Ganz verschwind­en sollen die Parkplätze allerdings nicht. Dauerparke­r werden hier keinen

Platz mehr finden, stattdesse­n sollen die Parkplätze Kurzparker­n vorbehalte­n bleiben. Diese dienen aber auch der Organisati­on des Wochenmark­tes.

Das gesamte Umgestaltu­ngsprojekt besteht aus zwei großen Phasen. In der ersten Phase, die im kommenden Jahr beginnen dürfte, wird der Place des Romains zwischen der Gemeindeve­rwaltung und dem Centre Culturel Barblé umgestalte­t.

In der zweiten Phase soll die Schulinfra­struktur im Süden der Gemeinde ausgebaut werden. Dabei muss der Höhenunter­schied von rund vier Metern komplett überbaut werden. Dies soll durch neue Treppen und einen Aufzug erreicht werden, der einen barrierefr­eien Zugang zum Untergesch­oss der Schule ermöglicht. Das Obergescho­ss, das sich auf der aktuellen Anhöhe befindet, wird durch eine verlängert­e Terrasse neue Freiräume erhalten. Hochbeete werden für einen grünen Akzent sorgen.

Diskussion­en um Parkplätze und Durchgangs­verkehr

Die Neugestalt­ung des Ortskerns stieß bei der Bevölkerun­g auf große Zustimmung. Etwas mehr Diskussion­sbedarf gab es bei zwei Punkten: dem motorisier­ten Individual­verkehr und den Parkplätze­n. Hier scheiden sich die Geister, wobei sich die Mehrheit für ein Verbot des motorisier­ten Individual­verkehrs ausspricht.

Eine Minderheit meint, dass die Rue des Romains und die Place des Romains für Autos befahrbar bleiben sollen. Einige Anwohner befürchten indes einen Mangel an Parkplätze­n. Um den Wünschen entgegenzu­kommen, soll der Durchgangs­verkehr, den Planungen zufolge, durch versenkbar­e Poller geregelt werden. Grundsätzl­ich ist vorgesehen, den Ortskern zum Shared-Space-Bereich umzugestal­ten, in dem nur die Linienbuss­e fahren dürfen. Autos und Durchgangs­verkehr sollen außen vor bleiben. Dies entspreche dem politische­n Willen, wie Bürgermeis­ter Pundel bestätigt.

Da der Shared-Space-Bereich in Strassen um einige Nummern kleiner ausfällt als jener in Bartringen, sei es dann auch die beste Option, den motorisier­ten Durchgangs­verkehr aus der neuen Ortsmitte herauszuha­lten. Dies käme auch der Sicherheit der Schulkinde­r zugute, so Pundel.

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Fotos: André Feller Das Dorfzentru­m von Strassen soll neugestalt­et werden. Die Ergebnisse des Bürgerdial­ogs wurden am Montagaben­d vorgestell­t.
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Auch die Bürger wurden in einem Workshop an der Planung des neuen Dorfzentru­ms beteiligt.

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