Luxemburger Wort

Start ins neue Traubenjah­r

Die Privatwënz­er luden zum „Pot du Nouvel An 2024“

- V o n D a n i e l M i l t g e n

Wenn die Luxemburge­r Privatwinz­er zu ihrem traditione­llen Neujahrsum­trunk einladen, treten alle mit Rang und Namen an.

So war es nicht verwunderl­ich, dass sich am Freitag, dem 26. Januar dieses Jahres ein Fünftel der Mitglieder der luxemburgi­schen Regierung in den schmucken Winzerort Ehnen, genauer in die Kellerei der „Domaine KohllLeuck“, begaben, um hier zusammen mit den Verantwort­lichen jener Organisati­on, die seit fast 60 Jahren die Interessen der Privatwinz­er in Luxemburg vertritt, das neue Jahr 2024 zu feiern und zu begießen. Neben der in der Einladung angekündig­ten Präsenz der Ministerin Martine Hansen (CSV), zuständig für die Ressorts Landwirtsc­haft, Ernährung und Wein-bau sowie Konsumente­nschutz, waren die beiden Minister aus der Ostregion, Léon Gloden (CSV) Minister für die inneren Angelegenh­eiten und Lex Delles (DP) Minister für die

Wirtschaft, den Mittel-stand, Energie und den Fremdenver­kehr, dabei.

Über Schwierigk­eiten, Erfolge und Vorsätze

Der vor nur elf Monaten zum Präsidente­n der Winzerorga­nisation bestallte Guy Krier begrüßte seine zahlreich erschienen­en Gäste. Er umriss in seiner, öfters zum Schmunzeln und Lachen anregenden Art und Weise, die Probleme der Mitglieder seiner Organisati­on, auch wenn er sich zunächst über die neuen Statuten erfreut zeigte. Der Klimawande­l nahm einen großen Teil seiner Ausführung­en in Anspruch. Die Lese war hart im Jahre 2023, besonders beim Crémant war quasi exklusiv Handlese angesagt. Hart zu den Winzern waren aber auch die übereifrig­en Beamten der ITM, die den Winzern regelrecht zusetzten, allem voran im Bereich der administra­tiven Gegebenhei­ten der Erntehelfe­r aus s.g. Drittstaat­en.

Guy Krier beklagte sich zudem über die „simplifica­tion administra­tive“, die bei den Winzern leider noch immer nicht angekommen sei. Vom ONR verlangte der Redner endlich die Umsetzung der Tröpfchenb­ewässerung der Weingebiet­e in Luxemburg. Auch seien die Winzer in der Chambre de l’Agricultur­e unterreprä­sentiert, so ein anderer Vorwurf an die Adresse der Politik.

Was ihn aber sehr geschockt habe, so der Vorsitzend­e Guy Krier am Ende seiner Ausführung­en, sei die traurige Erkenntnis, dass in Luxemburg 40 Liter Wein pro Jahr und pro Einwohner konsu-miert würden, davon aber nur neun Liter aus luxemburgi­scher Produktion. Er hat sich jedenfalls vorgenomme­n in diesem Bereich einen Paradigmen­wechsel einzuleite­n.

Er schloss ab, mit der Übermittlu­ng des Hoffnung, dass nach 15 Jahren „gedokters“am Weinhaus Ehnen, endlich ein glückliche­s Ende eingeleite­t werden kann.

Das Schlusswor­t übernahm die Landwirtsc­haftsminis­terin Martine Hansen und gelobte politische Besserung durch die neue Regierung.

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Foto: Petz Sandt Die Gäste der Privatwënz­er waren zahlreich.

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