Start ins neue Traubenjahr
Die Privatwënzer luden zum „Pot du Nouvel An 2024“
Wenn die Luxemburger Privatwinzer zu ihrem traditionellen Neujahrsumtrunk einladen, treten alle mit Rang und Namen an.
So war es nicht verwunderlich, dass sich am Freitag, dem 26. Januar dieses Jahres ein Fünftel der Mitglieder der luxemburgischen Regierung in den schmucken Winzerort Ehnen, genauer in die Kellerei der „Domaine KohllLeuck“, begaben, um hier zusammen mit den Verantwortlichen jener Organisation, die seit fast 60 Jahren die Interessen der Privatwinzer in Luxemburg vertritt, das neue Jahr 2024 zu feiern und zu begießen. Neben der in der Einladung angekündigten Präsenz der Ministerin Martine Hansen (CSV), zuständig für die Ressorts Landwirtschaft, Ernährung und Wein-bau sowie Konsumentenschutz, waren die beiden Minister aus der Ostregion, Léon Gloden (CSV) Minister für die inneren Angelegenheiten und Lex Delles (DP) Minister für die
Wirtschaft, den Mittel-stand, Energie und den Fremdenverkehr, dabei.
Über Schwierigkeiten, Erfolge und Vorsätze
Der vor nur elf Monaten zum Präsidenten der Winzerorganisation bestallte Guy Krier begrüßte seine zahlreich erschienenen Gäste. Er umriss in seiner, öfters zum Schmunzeln und Lachen anregenden Art und Weise, die Probleme der Mitglieder seiner Organisation, auch wenn er sich zunächst über die neuen Statuten erfreut zeigte. Der Klimawandel nahm einen großen Teil seiner Ausführungen in Anspruch. Die Lese war hart im Jahre 2023, besonders beim Crémant war quasi exklusiv Handlese angesagt. Hart zu den Winzern waren aber auch die übereifrigen Beamten der ITM, die den Winzern regelrecht zusetzten, allem voran im Bereich der administrativen Gegebenheiten der Erntehelfer aus s.g. Drittstaaten.
Guy Krier beklagte sich zudem über die „simplification administrative“, die bei den Winzern leider noch immer nicht angekommen sei. Vom ONR verlangte der Redner endlich die Umsetzung der Tröpfchenbewässerung der Weingebiete in Luxemburg. Auch seien die Winzer in der Chambre de l’Agriculture unterrepräsentiert, so ein anderer Vorwurf an die Adresse der Politik.
Was ihn aber sehr geschockt habe, so der Vorsitzende Guy Krier am Ende seiner Ausführungen, sei die traurige Erkenntnis, dass in Luxemburg 40 Liter Wein pro Jahr und pro Einwohner konsu-miert würden, davon aber nur neun Liter aus luxemburgischer Produktion. Er hat sich jedenfalls vorgenommen in diesem Bereich einen Paradigmenwechsel einzuleiten.
Er schloss ab, mit der Übermittlung des Hoffnung, dass nach 15 Jahren „gedokters“am Weinhaus Ehnen, endlich ein glückliches Ende eingeleitet werden kann.
Das Schlusswort übernahm die Landwirtschaftsministerin Martine Hansen und gelobte politische Besserung durch die neue Regierung.