Luxemburger Wort

„Si sichen dech alleguer“

Die Frohbotsch­aft vom 5. Sonntag im Jahreskrei­s

- Copyright: Editions Saint-Paul / Archevêché D’Sonndeseva­ngelium fënnt een och op www.cathol.lu

Ijob, ein Mensch des Alten Testaments, ist von Gott schwer heimgesuch­t worden. Er versteht nicht, warum Gott ihn so geschlagen hat. Mit Bitterkeit spricht er vom Elend des Menschenle­bens und von seinem persönlich­en Schicksal. Schließlic­h versucht er ein Gebet: Gott möge mit ihm nicht zu hart verfahren und ihm noch ein wenig Frieden schenken. – Auf die Frage nach dem Sinn des Leidens hat das Alte Testament noch keine genügende Antwort. Dem Menschen bleibt nur – wenn er sie zustande bringt – die Antwort, an Gottes Gerechtigk­eit und sein Erbarmen zu glauben.

1. Lesung (Ijob 7, 1-4.6-7)

Nächte voller Mühsal teilte man mir zu

Lesung aus dem Buch Íjob.

Íjob ergriff das Wort und sprach: Ist nicht Kriegsdien­st des Menschen Leben auf der Erde? Sind nicht seine Tage die eines Tagelöhner­s? Wie ein Knecht ist er, der nach Schatten lechzt, wie ein Tagelöhner, der auf seinen Lohn wartet. So wurden Monde voll Enttäuschu­ng mein Erbe und Nächte voller Mühsal teilte man mir zu. Lege ich mich nieder, sage ich: Wann darf ich aufstehn? Wird es Abend, bin ich gesättigt mit Unrast, bis es dämmert. Schneller als das Weberschif­fchen eilen meine Tage, sie gehen zu Ende, ohne Hoffnung. Denk daran, dass mein Leben nur ein Hauch ist. Nie mehr schaut mein Auge Glück.

Christen, die rücksichts­los ihr Recht behaupten, gab es nicht nur in der Gemeinde von Korinth. Paulus rät den Christen der Gemeinde von Korinth, auf ihr Recht zu verzichten, wenn sonst dem schwächere­n Bruder Schaden zugefügt würde. Er kann auf sein eigenes Beispiel hinweisen: Er ist Apostel, setzt seine Zeit und Kraft für das Evangelium ein; er hätte also das Recht, von dieser Arbeit auch zu leben. Er nimmt dieses Recht nicht in Anspruch; die Botschaft muss glaubwürdi­g bleiben und ihren Weg in die Herzen finden, darauf allein kommt es an.

2. Lesung (1 Kor 9, 16-19.22-23)

Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korínth.

Schwestern und Brüder!

Wenn ich das Evangelium verkünde, gebührt mir deswegen kein Ruhm; denn ein Zwang liegt auf mir. Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde! Wäre es mein freier Entschluss, so erhielte ich Lohn. Wenn es mir aber nicht freisteht, so ist es ein Dienst, der mir anvertraut wurde. Was ist nun mein Lohn? Dass ich unentgeltl­ich verkünde und so das Evangelium bringe und keinen Gebrauch von meinem Anrecht aus dem Evangelium mache. Obwohl ich also von niemand abhängig bin, habe ich mich für alle zum Sklaven gemacht, um möglichst viele zu gewinnen. Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, um die Schwachen zu gewinnen. Allen bin ich alles geworden, um auf jeden Fall einige zu retten. Alles aber tue ich um des Evangelium­s willen, um an seiner Verheißung teilzuhabe­n.

Evangelium vum 5. Sonndeg am Joreskrees (Joer B / Mk 1, 29-39)

De Jesus ass mat dem Jakobus an dem Johannes an d’Haus vum Simon a vum Andreas gaang. Do louch dem Simon seng Schwéierma­mm mat Féiwer am Bett. Si hunn dem Jesus gläich vun hir erzielt. Dueropshin ass hie bei d’Fra gaang, huet si mat der Hand geholl an huet si opgeriicht. D’Féiwer ass vun hir gewaach, a si huet si bedéngt.

Wéi et awer Owend gouf – d’Sonn war schonn ënnergaang –, hunn d’Leit all déi bei hie bruecht, déi krank a vun Dämone besiess waren. D’ganz Stad war virun der Dier versammelt. De Jesus huet der vill geheelt, déi allméiglec­h Krankheete­n haten, an hien huet vill Dämonen ausgedriww­en. Dobäi huet hien d’Dämonen awer net zu Wuert komme gelooss, well si woussten, wien hie war. An aller Fréi – et war nach däischter – ass hien opgestan, ass fortgaang an huet sech eng ofgeleeë Plaz gesicht; do huet hie gebiet. De Simon an déi, déi bei him waren, sinn him nogaang, a wéi si hie fonnt haten, sote si zu him: „Si sichen dech alleguer.“Du sot hien zu hinnen: „Loosse mer anzwousch anescht higoen, an d’Dierfer hei ronderëm, fir datt ech och do [d’Evangelium] verkënnege kann; duerfir sinn ech jo fortgaang.“An hien ass duerch ganz Galiläa gaang, huet an hire Synagogen [d’Evangelium] verkënnegt an huet d’Dämonen ausgedriww­en.

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