„Allererste Sahne“: Yann Hoffmann begeistert seine Teamkollegen
Berchems Handballer untermauern nach dem Auswärtserfolg in Düdelingen ihre Meisterschaftsansprüche. Im Angriff überragt ein Nationalspieler
Es war eine Art Reifeprüfung für die Mannen von Marko Stupar: Der Spitzenreiter der Axa League ließ sich auch am Mittwoch in Düdelingen beim bisherigen Tabellenzweiten nicht aus der Ruhe bringen und gewann mit 38:35.
Nach dem Hinspiel am 6. Oktober vergangenen Jahres, als der HC Berchem vor heimischer Kulisse mit 36:33 gewann, behaupteten sich die weiterhin mit vier Zählern vor den Red Boys das Klassement anführenden Roeserbanner nun auch auswärts in Düdelingen.
Am Ende eines insgesamt souveränen, nach der Halbzeit zwischenzeitlich ins Wanken geratenen 38:35-Sieges, waren sich wohl die meisten der 325 Zuschauer in der bestens gefüllten Halle im Sportzentrum René Hartmann darin einig, einen verdienten Sieger gesehen zu haben.
Besonders in der ersten Halbzeit agierte Berchem dominant. In der Anfangsphase konnten die Düdelinger den starken Leistungen von Torwart Szilveszter Liszkai und Yann Hoffmann nichts entgegensetzen. Während Liszkai unzählige Bälle parierte, hatte Hoffmann nach 16 Minuten bereits die Hälfte seiner zwölf Treffer erzielt.
„Die Angriffsleistung war überragend. Wenn man 38 Tore beim HBD erzielt, ist das schon sehr okay“, bilanzierte Rückraumspieler Lé Biel. Biel selbst, der am Dienstag seinen 27. Geburtstag feierte, steuerte zwar lediglich drei Treffer zum Sturmlauf des HCB bei, führte jedoch aus der zweiten Reihe gemeinsam mit Hoffmann und Ben Majerus geschickt Regie.
Fulminante Anfangsphase
„Wir haben einen überragenden Start hingelegt, Szilveszter war direkt im Spiel und die Offensivakzente, die Yann setzte, waren einfach Gold wert. Was er da abgerissen hat, vor allem in den ersten 20 Minuten, war allererste Sahne. Die Tore von Yann waren für uns maßgeschneidert. Er hat die überragende Form aus der Nationalmannschaft mitgenommen“, lobte Biel seinen Nebenmann.
Berchem sorgte für eine 3:0-Blitzführung, baute seinen Vorteil nach sieben Minuten auf 6:1 aus und zauberte im Anschluss daran nach Belieben. Dabei agierten die Spieler des HCB mit einer ungeheuren Präzision, einer starken Effizienz und maximalem Tiefgang. So gelangen Tore über die schnelle Mitte und die zweite Welle. Kapitän Ben Weyer ging mit jeder Menge Spielfreude voran, düpierte anfangs Mika Herrmann im HBD-Tor, später aber auch seinen starken Vertreter Thierry Hensen.
„Vor allem die Abwehr war überragend in der ersten Halbzeit. Da haben wir nur zwölf Gegentore kassiert. Das ist schon ein krasser Wert“, wusste Biel. Zwar setzte der HBD nach einem ernüchternden 12:18-Halbzeitrückstand nach der Pause zu einer famosen Aufholjagd an. Doch der zwischenzeitliche Ausgleich (23:23) durch den neunfachen Torschützen Itua Etute in der 46.‘ reichte am Ende nicht aus.
Warum seine Mannschaft eine Schwächephase zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte, erklärte Biel damit, dass „uns die Konzentration und auch ein bisschen die Kräfte verlassen haben. Da haben wir einfache Gegentore in Überzahlsituationen kassiert“. Und ergänzte: „Auch ich kam zu der Erkenntnis, dass ich noch zulegen musste nach dem Ausgleich. Danach haben wir schöne Tore herausgespielt und oft die Lücken gefunden. Philipp Leist, Ben Majerus und Ben Weyer haben ihre Trümpfe ausgespielt und den HBD nochmal überrascht.“
Mit einem Sieg am Samstag im Heimspiel gegen den HB Käerjeng (20.15 Uhr) könnten die Berchemer einen weiteren kleinen Schritt in Richtung Meisterschaft machen. „Wir rechnen mit einer starken und extrem motivierten Käerjenger Mannschaft, die alles geben wird, um bei uns zu gewinnen. Wir wollen unser Tempospiel aufziehen, müssen aber auch mit den Kräften haushalten. Wir zählen auf die Unterstützung unserer tollen Fans“, blickt Biel bereits auf die kommende Begegnung voraus.
Auch ich kam zu der Erkenntnis, dass ich noch zulegen musste nach dem Ausgleich. Lé Biel, Rückraumspieler des HC Berchem